Franziska Hoppermann
An Szenen mit Carl Damm erinnert sich Franziska Hoppermann noch, wenn sie mit ihren Eltern den Opa vom Flughafen abholen durfte. Der Pädagoge war lange Jahre Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, dann auch Bundestagsabgeordneter der CDU.
Von der Politik im Blute des Großvaters muss Franziska Hoppermann wohl einiges geerbt haben. Sie gehört jedenfalls zu den Stars der neuen Generation von Christdemokraten in Hamburg, wurde gerade erst von ihrer Partei als Wandsbeker Direktkandidatin für die Wahlen zum Deutschen Bundestag (26. September), gewählt. Dabei hätte ihr Lebensweg auch ganz anders verlaufen können. Schon mit vier Jahren begann sie Klavier zu spielen, ab zwölf kam das Cello hinzu, außerdem eine mehrjährige Gesangsausbildung ihres schönen Soprans. Öffentliche Auftritte, sowohl als Solistin wie in großen Chören gehörten zum Alltag. Die Politik aber reizte offensichtlich noch mehr. Mit 16 trat die gebürtige Volksdorferin der Jungen Union bei, avancierte bald zur Kreisvorsitzen den und stellvertretenden Landesvorsitzenden. 2004 rutschte sie auf einem hinteren Listenplatz als jüngstes Mitglied in die Bezirksversammlung Wandsbek.
Enormes Fachwissen
Damals errang ihre Partei eine absolute Mehrheit in der Hamburgischen Bürgerschaft – das waren noch Zeiten! Hoppermann arbeitete sich auf Bezirksebene voran, durchlief fast alle Ausschüsse und entscheidenden Gremien – meistens als Fachsprecherin oder gleich im Ausschussvorsitz. „Wenn ich etwas mache, dann nicht halb“, erklärt sie nachdrücklich. Gleichzeitig absolvierte sie ihr BWL-Studium, heiratete, wurde Mutter und bewarb sich erfolgreich bei der Stadt für ein Wirtschaftsreferendariat als Einstieg in den höheren Verwaltungsdienst. Ein Volltreff er, denn so lernte sie schnell viele verschiedene Stationen der städtischen Verwaltung kennen. Seit April dieses Jahres ist sie Leiterin des Zentralamtes der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und die Politik? Gerade erst ist sie nach 17 Jahren als Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek verabschiedet worden. Bei den letzten Bezirkswahlen 2019 trat Franziska Hoppermann in Wandsbek als Spitzenkandidatin der CDU an und fuhr landesweit das beste Ergebnis an Sitzen für die CDU ein. Hoppermanns politisch-rhetorische Waffen sind gute Vorbereitung und enormes Fachwissen. Wahrscheinlich kommt es im Herbst in Wandsbek zu einem spannenden Duell mit einer anderen Wandsbeker Powerfrau, Aydan Özoğuz von der SPD, um das direkte Berlin-Mandat.