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Hamburgs Umweltbehörde: Alster Bald „freie Fahrt“ für Lachs & Co.

Aktuelle Bauarbeiten an der Schleuse Poppenbüttel

Die Schleuse Poppenbüttel wird für 2,3 Millionen Euro saniert. In den nächsten zwei Jahren folgen die Mellingburger und die Wohltorfer Schleuse. Dann haben Wanderfische in der Alster freie Fahrt bis Schleswig-Holstein.
 

Geht es nach Hamburgs Umweltbehörde, sollen Lachs, Meerforelle, Aal und andere aquatische Wander-Lebewesen der Hansestadt wieder regelmäßige Besuche abstatten und sich in den Quellgebieten der rund 56 Kilometer langen Alster (davon etwa 31 Kilometer auf Hamburger Gebiet) und ihren 21 Nebenflüssen und Zuläufen laichend vermehren. Dazu müssen eine ganze Reihe von Schleusen und Wehren auf Durchgängigkeit umgebaut werden. Das Großprojekt läuft bereits seit rund zwölf Jahren und geht jetzt in seine entscheidende und finale Phase. Nicht aus bloßer Tierliebe sondern vor allem entsprechend der Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie lässt sich Umweltsenator Jens Kerstan das Projekt aus seinem Haushalt einiges kosten.
 

Erste Erfolge

Allein auf Hamburger Gebiet liegen die Schleusen beziehungsweise Wanderhindernisse Mühlenschleuse/Schaartorschleuse, Rathausschleuse, Fuhlsbüttler Schleuse, Poppenbüttler-, Mellingburger- und Wohldorfer Schleuse. Einst für den Schiffsverkehr errichtet, sind diese Anlagen nach wie vor wichtig für Wasserstandsregulierung und Hochwasserschutz. „Unser Ziel sind naturnahe Flüsse als Grundlage für artenreiche und gewässertypische Lebensgemeinschaften“, erklärte Kerstan bei der Eröffnung der Fischtreppe an der Mühlenschleuse (Großer Burstah). Danach konnten mit der Sichtung von Meerforellen in der Alster erste Erfolge verzeichnet werden.

Automatischer Betrieb

Von der Mündung herkommend, ist die Durchgängigkeit inzwischen bis nach Fuhlsbüttel gegeben. Derzeit werden die 1961 errichteten Wehrmauern der Poppenbüttler Schleuse abgetragen. Anschließend entsteht an gleicher Stelle eine Anlage für den automatischen Betrieb. Entscheidend für die Durchgängigkeit ist jedoch der Umfluter, auch Umgehungsgerinne genannt. Dieser erhält eine Fischaufstiegsanlage mit „naturnahem Raugerinne“, wodurch die Fließgeschwindigkeit sozusagen wanderfreundlich reduziert wird. Die Arbeiten sollen bis Oktober abgeschlossen sein.

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