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Von der Grundstückssuche bis zum Einzug: Wer eine eigene Immobilie erwirbt, muss einiges beachten. Hier ein paar Tipps

Auf ins neue Heim

Fast zwei Drittel der jungen Berufstätigen wollen sich Wohneigentum anschaffen. Bis zur Vollendung des Eigenheimes gibt es einiges zu bedenken. Foto: AdobeStock

Fast zwei Drittel der jungen Berufstätigen wollen sich nach aktuellen Umfragen Wohneigentum anschaffen. Gerade junge Familien denken dabei meistens zunächst an einen Neubau. Denn der bietet mehr Raum für individuelle Wünsche als eine gebrauchte Immobilie, ist energieeffizient und damit auch günstig in den monatlichen Betriebskosten – und man hat lange Ruhe vor neuen Investitionen. Dafür ist die Anschaffung allerdings in der Regel auch teurer.

Ob Bau oder Kauf: Am Anfang einer Immobiliensuche steht die Frage nach dem geeigneten Standort. Hier ist Flexibilität gefragt, denn am bisherigen Wohnort mit den bestehenden sozialen Kontakten können Grundstücke rar und teuer sein – vor allem in der Stadt. Doch bei Ausflügen in die Umgebung lässt sich gut erkunden, welche Stadtteile oder Ortschaften vielleicht stattdessen als künftiger Lebensmittelpunkt in Frage kommen.

Dafür gibt es Kriterien. „Neben dem Wohlfühlfaktor spielt die Infrastruktur eine entscheidende Rolle“, sagt Sven Schüler von der LBS. Wie gut sind Kindertagesstätten, Schulen, Ärzte und Läden für den täglichen Bedarf erreichbar? Wie lang ist der Weg zum Arbeitsplatz und zu den Freizeiteinrichtungen? Der Experte rät: „Das sollte man sich unbedingt auch unter der Woche und zu verschiedenen Tageszeiten ansehen.“

Noch ein Tipp für die Suche: Den besten Überblick über den regionalen Immobilienmarkt haben oft die örtlichen Banken und Sparkassen. Wer sich bei der Recherche allein auf Immobilienportale verlässt, wird manches Angebot verpassen. Denn oft werden Objekte wegen der hohen Nachfrage gar nicht erst online gestellt, sondern direkt an registrierte Interessenten vergeben. Wo es freie Grundstücke gibt, wissen auch die Städte und Gemeinden. Interessenten sollten sich hier frühzeitig melden. Und wenn man schon einmal da ist: Ein Blick in den Flächennutzungsplan bewahrt später vor unangenehmen Überraschungen wie etwa einer Umgehungsstraße oder einem Gewerbegebiet in Grundstücksnähe.

Für das direkte Umfeld definiert der Bebauungsplan, was erlaubt ist. In ihm sind z. B. die Höhe eines Gebäudes, die Anzahl seiner Vollgeschosse, seine Dachform oder der Anteil der Gesamtfläche, die bebaut werden darf, festgelegt. Das gilt dann auch für die Erweiterung bestehender Häuser. Ein Blick ins Grundbuch zeigt, ob es Vorlasten etwa durch bestehende Wege- oder Leitungsrechte von Dritten gibt.

Rechtzeitiger Finanzierungscheck

In jedem Fall wichtig ist eine sorgfältige Vorbereitung des Kaufs. „Um einen Finanzierungs-Check sollte man sich schon weit vor der eigentlichen Anschaffung kümmern“, rät Sven Schüler. Denn wer bereits eine Finanzierungszusage hat, kann blitzartig reagieren, wenn er ein passendes Objekt gefunden hat. Außerdem prüfen seriöse Anbieter auch gleich mit, welche Förderprogramme für die Finanzierung in Frage kommen. Die möglichen Zuschüsse können sich schnell auf fünfstellige Beträge summieren und so entscheidend für den Weg ins Eigenheim sein.

Bei der Kostenkalkulation sollte man auch unbedingt die Baunebenkosten nicht vergessen. Rund 15 bis 20 Prozent kommen damit auf die Hausbaukosten obendrauf. Und dann die Arbeiten rund ums Haus: Sie schlagen mit 5 bis 8 Prozent der eigentlichen Hausbaukosten zusätzlich zu Buche. Zwar entscheidet sich hier so mancher Bauherr erst einmal, die Gestaltung der Außenanlagen (dazu zählen auch Carport und Terrasse) auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Doch kann es durchaus auf einmal notwendig werden, entgegen dem Plan frühzeitiger zu investieren, beispielsweise um den Weg zur Haustür oder die Einfahrt zu pflastern. Bedacht werden sollten auch solche Posten, die zwar nicht direkt zum Bauprojekt gehören, aber dennoch bezahlt werden müssen, wie der Umzug aus der alten Wohnung, ihre Renovierung, eventuelle Reisekosten zur Baustelle, das Richtfest oder die Trinkgelder für die Handwerker. Um einen frühen Überblick über die Gesamtkosten zu bekommen und sich auf ein Gespräch mit dem Finanzierungsberater vorzubereiten, kann man einen Baufinanzierungsrechner, wie ihn etwa die LBS anbietet, nutzen. bst
 

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