Anzeige
Themenwelten Bergedorf
Neue Raumkonzepte für Familien: Gefragt sind intelligente Einbauten und Trennwände, um die räumliche Enge aufzulockern

Die Platzfrage

Je nach Raumhöhe lässt sich zum Beispiel mit einem Hochbett zusätzlicher Platz gewinnen Foto: BHW Bausparkasse

Über 40 Prozent der Mehrkindfamilien in Deutschland stehen höchstens 20 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf zur Verfügung. Sie liegen damit weit unter dem Bundesdurchschnitt von 47 Quadratmetern pro Kopf.

Wohnsituation für Familien, die in beengten Verhältnissen leben, noch einmal deutlich verschärft. Kinderbetreuung, Homeschooling und Homeoffice unter einem Dach zu vereinen, stellt für sie eine große Herausforderung dar. Helfen können clever konzipierte Einbauten, die Rückzugsmöglichkeiten und Freiräume schaffen. Es geht schlicht darum, Räume geschickt zu unterteilen. Eine Lösung sind funktionale Einbauten und Trennwände, die Räume gliedern und ungestörtes Spielen und Arbeiten ermöglichen.
 

Multifunktionale Möbelstücke können vielseitig eingesetzt werden Foto: More Bernhard Müller
Multifunktionale Möbelstücke können vielseitig eingesetzt werden Foto: More Bernhard Müller

Um die Helligkeit der Räume zu erhalten, bieten sich Glaswände an. Größere Räume lassen sich so mit einer aufstellbaren Trennwand oder mit einer in der Wand versenkbaren Schiebetür teilen. Je nach Raumhöhe können auch Ebenen angelegt werden, in Kinderzimmern für Hochbetten oder für Stauraum unter der Decke. Bei günstigen Lichtverhältnissen (ausreichend Fensterflächen) bieten sich zur Abtrennung von Räumen für mehr Privatsphäre Trockenbauwände an. Die Konstruktion aus Gipsplatten und Metallständerwerk ist schnell gemacht und lässt sich leicht wieder entfernen. „Mieter, die eine Trockenbauwand einziehen möchten, benötigen dafür aber das schriftliche Einverständnis des Vermieters“, sagt BHW-Expertin Stefanie Binder.

„Tote“ Ecken nutzen und clevere farbliche Akzente setzen

Zusätzlichen Freiraum schaffen auch Möbel und Einbauten, wenn sie „tote“ Ecken in der Wohnung intelligent nutzen. So lassen sich Betten mittlerweile per Fernbedienung hochfahren, um tagsüber ihren Platz für Spielecke oder Arbeitsbereich zu räumen. „Eine funktionale Lösung sind auch Stufenregale. Sie nutzen den Raum unter der Treppe und schaffen zusätzlichen Stauraum“, weiß Stefanie Binder. Aber auch eine geschickte Farbgestaltung sowie ein paar weitere Tricks helfen, wenn auch zum Teil nur optisch, mehr Raum zu generieren. Zu viele Gegenstände bei gleichzeitig zu wenig Stauraum – das ist das Problem. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, wie man eine kleine Wohnfläche so einrichtet, dass nicht nur eine gemütliche Oase, sondern gleichzeitig auch mehr Platz entsteht.

Ein einfacher Trick besteht darin, die Wände und die Decke in lichten Tönen wie Weiß oder auch Beige zu streichen. Denn helle Farben lassen einen Raum immer größer wirken. Mehr optische Höhe lässt sich außerdem herstellen, wenn man die Decke etwas heller streicht als die Wände.

Und noch ein Trick: Multifunktionale Möbel anschaffen. Beim Einrichten einer kleinen Wohnung oder von einem Tiny House sind sie mehr als nur praktikabel: Auf die Art kann der Esstisch im Wohnzimmer gleichzeitig als Schreibtisch genutzt werden oder die Kommode im Schlafzimmer als Schminktisch. Immer mehr Möbeldesigner legen Wert auf Multifunktionalität, die hauptsächlich durch Klapp-, Schiebe- und Ziehelemente ermöglicht wird. So kann ein modulares Möbel auch leicht je nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden.

Kleine Wunder lassen sich ebenfalls mit großen Spiegeln erreichen. Denn das von ihnen reflektierte Tageslicht erweitert den Raum optisch. Und auch im Bad gilt: Wer fünf, sechs Quadratmeter Fläche optimal nutzen möchte, setzt am besten auf helle, kühle Farben. Unbedingt verzichten sollte man auf kleine Fliesen, die nämlich lassen den Raum erst recht winzig aussehen. Dagegen lässt sich mit großen Kacheln, möglichst noch diagonal verlegt, eine größere Grundfläche „vormachen“. bst

Weitere Artikel