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November 2017 / Hamburger Ärztemagazin 

Schlaflos in Hamburg

Schlafprobleme fast verdreifacht

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Wir schlafen immer schlechter. Vor allem Probleme beim Ein- und Durchschlafen haben mittlerweile 80 Prozent der Hamburger. Das ergab nun eine aktuelle DAK-Umfrage. War es vor sieben Jahren noch jeder Zweite, so kann heute nur noch jeder Fünfte ohne Probleme schlafen. „Schlaflosigkeit beeinflusst nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern kann auch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen“, warnt Dr. Andrea Iwansky, Fachärztin für Innere Medizin und Schlafmedizin aus Hamburg. Forscher fanden jetzt heraus, dass durch Schlaflosigkeit das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erheblich erhöht wird. „Schlaflosigkeit kann zudem den Stoffwechsel und die endokrine Funktion – also unseren Hormonhaushalt – verändern und die entzündlichen Zytokine erhöhen. Alle diese Faktoren verstärken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle“, erklärt Dr. Iwansky. Aber auch sonst sind Schlafprobleme nicht zu verniedlichen. Das Risiko, einen Verkehrsunfall zu verursachen, erhöht sich um das Zweieinhalbfache. Die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsunfalls ist sogar sieben Mal höher als bei Menschen ohne Schlafstörungen. „Menschen mit Schlafproblemen sollten sich professionelle Hilfe suchen“, rät der Schlafexperte Dr. Johannes Wiedemann. Von einer Schlafstörung sprechen Ärzte, wenn wir mehr als vier Wochen am Stück mindestens drei Mal pro Woche wach liegen.
„Schlafstörungen können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.“
Dr. Andrea Iwansky und Dr. Johannes Wiedemann Fachärzte für Innere Medizin/ Lungen- und Bronchialheilkunde (Pneumologie), Schlafmedizin und Allergologie, Hamburg
Dr. Andrea Iwansky und Dr. Johannes Wiedemann Fachärzte für Innere Medizin/ Lungen- und Bronchialheilkunde (Pneumologie), Schlafmedizin und Allergologie, Hamburg

„Die Ursachen sind nicht immer eindeutig“, so Dr. Wiedemann weiter. „Stress, psychische Probleme, körperliche Schmerzen, Krankheiten, Nebenwirkungen von Medikamenten oder auch hormonelle Umstellungen können den Schlaf beeinträchtigen. Deshalb bedarf es bei lang andauernder Schlaflosigkeit einer intensiven Ursachenforschung.“ Oftmals steckt auch eine Verkettung von verschiedenen Störungen dahinter. Eine gute Abklärung von möglichen Ursachen gibt auch das Schlaflabor. Dort wird mittels Elektroden der Schlaf des Patienten grundlegend analysiert. Gemessen werden verschiedene nächtliche Körperfunktionen wie Hirnströme, Atmung, Augenbewegungen oder auch die Sauerstoffsättigung des Blutes. Aus diesen Messwerten wird ein individuelles Schlafprofil erstellt, welches Aufschluss über mögliche Störungen gibt.
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