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Die Nachfrage nach Elektroautos boomt. Damit wächst auch das Modellangebot an gebrauchten E-Fahrzeugen. Der ADAC weiß, worauf beim Kauf zu achten ist

Augen auf beim E-Auto-Kauf

Funktioniert alles? Vor dem Kauf ist der große Check angesagt Foto: Unsplash

Da der E-Auto-Markt generell noch jung ist, fehlen wichtige Erfahrungswerte – das macht die Wahl des geeigneten Fahrzeugs nicht einfacher. „Um das passende Elektroauto zu finden, sollten zuerst die persönlichen Anforderungen an das Wunschfahrzeug wie in puncto Platzverhältnisse, Ausstattung und ähnlichem klar sein“, sagt Andreas Müller, Verkehrs- und Technikexperte beim ADAC. Außerdem sollte der Käufer überlegen, welche Reichweite das Auto haben soll. Ist beispielsweise eine tägliche Pendlerstrecke von 50 Kilometern zurückzulegen, schafft das auch ein Elektroauto der ersten Batteriegeneration – sogar unter winterlichen Bedingungen. Sind jedoch Strecken von 100 Kilometern und mehr gefordert, wird es für E-Autos mit einer gealterten Batterie möglicherweise sehr eng.
 

Vorsicht: Die Batterie beim E-Auto ist das teuerste und verschleißträchtigste Bauteil Foto: Unsplash
Vorsicht: Die Batterie beim E-Auto ist das teuerste und verschleißträchtigste Bauteil Foto: Unsplash

Reichweite prüfen

Die Reichweite ergibt sich aus der nutzbaren Batteriegröße (kWh) und dem Stromverbrauch. Dieser hängt maßgeblich vom Fahrverhalten, von der Außentemperatur und den Wetterbedingungen sowie der Nutzung – zum Beispiel – von Heizung oder Klimaanlage ab. Je nach Bedingungen und Einsatzszenarien können so im Winter aus 200 Kilometer angenommene Strecke im Extremfall nur 100 Kilometer werden. „Hinzu kommt, dass die Reichweite mit zunehmender Lebensdauer der Batterie abnimmt“, erklärt der Verkehrsexperte.

Ladetechnologie beachten

Die vorhandene Technologie bestimmt maßgeblich, wie schnell die Batterie wieder geladen ist. Kann man ein Elektroauto auch mit Gleichstrom (DC) schnellladen, ist es in relativ kurzer Zeit wieder für eine längere Strecke einsatzbereit. Kann es hingegen nur an Wechselstrom (AC) normalladen, benötigt es einige Stunden oder die ganze Nacht, um wieder eine nennenswerte Reichweite aufzubauen.

Darüber hinaus ist die Frage zu klären, wo das Fahrzeug aufgeladen werden kann: Ob es überwiegend zu Hause oder auch beim Arbeitgeber passiert und wie oft das an einer öffentlichen Ladesäule geschehen muss. „Letzteres hat deutlich höhere Betriebskosten zur Folge, die einkalkuliert werden müssen“, sagt Müller.

Batterie-Garantie checken

Da die Antriebsbatterie beim E-Auto das teuerste und verschleißträchtigste Bauteil ist, sollten Kaufinteressenten auf sie besonders achten und die Garantie genau prüfen. Die meisten Hersteller geben Garantie über acht Jahre oder für 100.000 bis 200.000 km Laufleistung. Ein Garantiefall liegt dann vor, wenn die Kapazität eine vom Hersteller definierte Grenze nicht erreicht – meistens bedeutet das 70 Prozent Restkapazität. Darum: Serviceheft und Prüfprotokolle der Werkstatt vom Verkäufer verlangen.

Probefahrt machen

Unerlässlich ist auch eine Probefahrt mit dem Auserwählten. Für den Reichweitentest sollte das Fahrzeug vollgeladen und der Bordrechner auf null gestellt sein. Das jeweilige Fahrprofil – sportlich oder zurückhaltend – gibt dann realistisch Auskunft: Wurde beispielsweise für 50 Kilometer die halbe Ladung verbraucht, sind bei voller Batterie auch nur etwa 100 Kilometer zu erwarten, selbst wenn das Fahrzeug 130 Kilometer oder mehr Reichweite anzeigt.
 

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