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Friedhofsgärtner sind viel in der Natur und sorgen für eine würdevolle Atmosphäre

Ausbildung als Friedhofsgärtner in Hamburg: Orte pflegen, die Trost spenden

Der angehende Friedhofsgärtner Nico Hemsteg steckt einen Kranz. FOTO: KIRSTEN NEUMANN/DPA-TMN

Es grünt, es blüht, es duftet: Besonders im Frühjahr sorgen Pflanzen jeglicher Art und in allen Farben auf Friedhöfen für eine besondere Stimmung. Aber auch in anderen Jahreszeiten zieren etwa Gehölze wie Zypressen, Wacholder oder Kiefer die Grabstätten und Wege. Das alles anzulegen und zu pflegen gehört zum Job von Friedhofsgärtnerinnen und -gärtnern.

Nico Hemsteg ist dabei, den Beruf von der Pike auf zu lernen – er absolviert eine Ausbildung bei der Gärtnerei Freuken in Duisburg. Der 24-Jährige mag es, stundenlang draußen in der Natur zu sein, den Wechsel der Jahreszeiten hautnah zu erleben und dabei körperlich zu arbeiten. Das Anlegen und Pflegen von Grabstätten ist das eine. Aber der Alltag von Friedhofsgärtnern umfasst noch einiges mehr. Zum Beispiel Kränze stecken, Schalen bepflanzen oder Räume mit Blumen ausstaffieren und so eine würdevolle Atmosphäre für eine Trauerfeier schaffen.

„Wer sich für den Beruf interessiert, darf keine Angst vor dem Umgang mit Trauernden haben“, erklärt Christian Rohr. Er ist Geschäftsführer des Bundes deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau. Friedhofsgärtner müssen einfühlsam sein, um Hinterbliebene in einer für sie oftmals schwierigen Lebenssituation bei Fragen zur Grabgestaltung professionell zu beraten. „Dabei kann ich mich auch mit eigenen Ideen einbringen“, erzählt Nico Hemsteg. Denn mitunter haben Trauernde keine konkreten Vorstellungen, welche Pflanzen und Gehölze auf einer Grabstätte stehen sollen, und möchten Vorschläge hierfür. Dabei braucht es neben Kreativität auch einen Sinn für Ästhetik. Schließlich harmoniert längst nicht alles mit allem. Friedhofsgärtner müssen auch in der Lage sein, mit handwerklichem Geschick etwa Trauersträuße zu binden. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind wichtig, etwa wenn sie in zur Gärtnerei gehörenden Gewächshäusern für die richtige Belichtung und Bewässerung von Pflanzen sorgen müssen.

Bewerber um einen Ausbildungsplatz sollten mindestens einen Hauptschulabschluss vorweisen können. „Von Vorteil ist es, fit in Mathe zu sein“, sagt Rohr. Denn wer Grabstätten plant, muss die Fläche berechnen und Preise kalkulieren. Ebenfalls ein Muss ist Teamfähigkeit. Weil Friedhofsgärtner nur selten alleine vor sich hin arbeiten, sondern in der Regel zusammen mit Kolleginnen und Kollegen werkeln. Und, klar, wer die insgesamt dreijährige Ausbildung zum Friedhofsgärtner im Betrieb und in der Berufsschule in Erwägung zieht, braucht ein besonderes Interesse an Pflanzen. Der Job ist körperlich fordernd, auch wenn zunehmend Maschinen und Geräte zum Einsatz kommen. SABINE MEUTER
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: mindestens einfacher Schulabschluss, handwerkliches Geschick, körperliche Belastbarkeit, gutes Zahlenverständnis und Lust, viel draußen zu arbeiten
Ausbildungsentgelt: zwischen 880 Euro im ersten und 1051 Euro im dritten Jahr
Einstiegsgehalt: ca. 2000 Euro
Weiterbildungsmöglichkeiten: Prüfung zum Gärtnermeister, Studium Landschafts- und Gartenbau
Weitere Infos: www.beruf-gaertner.de


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