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Kaufleute für Digitalisierungsmanagement müssen offen für Veränderungen sein, denn der Beruf entwickelt sich rasant weiter

Beiersdorf in Hamburg: IT-Fachmann für den digitalen Wandel

Leonard Clauer ist angehender Kaufmann für Digitalisierungsmanagement bei Beiersdorf. FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Ein Beruf im IT-Umfeld sollte es sein – nur sollte sich dabei nicht alles nur um Programmierung drehen. Also entschied sich Leonard Clauer für die Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement bei der Beiersdorf AG. Der Beruf kombiniert Grundlagen der Informatik mit kaufmännischen Inhalten und ist eine Weiterentwicklung der ehemaligen Ausbildung Informatikkaufleute.

„Wir bilden die Schnittstelle zwischen dem kaufmännischen und dem IT-Bereich. Dazu müssen wir die kaufmännischen Geschäftsprozesse verstehen, um sie – mithilfeder IT – weiterzuentwickeln“, erklärt Clauer, der gerade ins zweite Ausbildungsjahr gestartet ist. Dabei gehören die Optimierung bestehender IT-Systeme oder die Einrichtung neuer Datenbanken für anstehende Projekte ebenso zu den Aufgaben des 21-Jährigen wie die Einführung neuer Software und die dazugehörige Schulung der Mitarbeiter. Ab und an eine kleinere Anwendung programmieren sowie der Umgang mit verschiedenen Programmiersprachen sind inzwischen auch Teil von Clauers Alltag. Bei all seinen Aufgaben muss er natürlich auch stets den Datenschutz im Blick behalten.

Die große Bandbreite seiner Tätigkeiten ist genau das, was Clauer sich erhofft hatte. „Ich habe mir einen abwechslungsreichen Beruf gewünscht, und nun bekomme ich Einblick in viele verschiedene Abteilungen und arbeite mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen.“ Tatsächlich sucht Beiersdorf unter den Bewerbern nach ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, bestätigt Valerie Kruck, die für die Personalentwicklung im IT-Bereich zuständig ist. „Nach einer klassischen Bewerbung und einem Onlinetest geht es im persönlichen Gespräch vor allem um ein gegenseitiges Kennenlernen.“ So werde schon frühzeitig klar, wer Lust auf Eigenengagement hat oder wer sich eher in einem Arbeitsumfeld mit einem klar umrissenen Rahmen wohlfühlt. „Beides kann gut passen. In einem Team mit unterschiedlichen Talenten und Charakteren lässt sich gut voneinander lernen“, so Kruck. Clauer hat Lust auf Eigenengagement. Und das ist auch gut in einem Beruf, der sich noch entwickelt. „In der Berufsschule gibt es drei Fächer: Sprache und Kommunikation, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Fachenglisch. Alles Weitere wird in Lernfeldern vermittelt, und die werden den jeweiligen Anforderungen angepasst“, erklärt der Auszubildende. Im Unternehmen sei es ganz ähnlich. Natürlich gibt es festgelegte Abteilungen, die er durchläuft – bislang etwa Buchhaltung, Netzwerk und Server oder E-Commerce. Und auch sein Einsatz in der Abteilung Cyber-Security ist schon fest geplant. Die Projekte, in die er eingebunden ist, kann er eigenständig mitentwickeln. „Die Meinung und Erfahrung von uns Auszubildenden als Digital Natives wird geschätzt und nachgefragt“, sagt Clauer.

Kruck ergänzt: „Die Welt, vor allem die digitale, dreht sich ständig weiter. Das heißt, wir suchen Menschen, die offen für Veränderungen sind und die eine große Lernbereitschaft mitbringen.“ Die Pandemie hat zu einer wachsenden Akzeptanz des digitalen Wandels und einer größeren Wertschätzung gegenüber den IT-Mitarbeitern bei Beiersdorf geführt. „Immerhin verdanken wir es ihnen, dass wir während des Lockdowns überhaupt arbeiten konnten“, so Kruck.

Auch Clauer hatte daran seinen Anteil. So war eine Umstellung der Mitarbeiterkommunikation von Skype auf den Dienst von Microsoft Teams zwar bereits geplant. „Aber die Umstellung sollte langsam geschehen, um alle Mitarbeiter mitzunehmen“, betont Kruck. Als sich dann während des Lockdowns Microsoft Teams als praktischer erwies, ging die Umstellung plötzlich ganz schnell. Dafür, dass sie problemlos erfolgte, sorgte auch ein von Clauer erstelltes Erklär-Video für die mobile Handy-Version.

„Wir haben einen kleinen Film produziert und dafür viel positives Feedback erhalten.“ Gelungene Projekte wie diese zählen klar zu den Erfolgserlebnissen in Clauers Alltag. Und wie sieht es mit den Herausforderungen aus? Das Tolle an meinem Beruf sind ja gerade die vielen Herausforderungen“, lacht Clauer. „Nicht zu wissen, wohin genau die digitale Reise geht, aber mit am Steuer zu sitzen.“

Gleiches gelte auch für seine Karriereplanung. Einen Abstecher ins Ausland könnte er sich gut vorstellen – als internationaler Konzern ist Beiersdorf mit 20.000 Mitarbeitenden in über 160 Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt vertreten. Je nach Projekt bietet Beiersdorf auch seinen Auszubildenden die Möglichkeit auf einen mehrwöchigen Auslandsaufenthalt. Als langfristiges Ziel hat Clauer eine Führungsposition bei Beiersdorf im Blick. Nur wen, wie und wohin er führen wird, das muss sich erst noch zeigen. „Die Ausbildung zielt auf ein digitales Umfeld, von dem wir heute noch nicht wissen, wie es in fünf Jahren aussieht“, so Kruck. „Das macht es ja so spannend.“ YVONNE SCHELLER
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Interesse an Informatik, analytisches Denken, Teamfähigkeit
Ausbildungsentgelt: bei Beiersdorf im ersten Jahr 1070,68 Euro, im zweiten Jahr 1130,68 und im dritten Jahr 1164,68 Euro
Einstiegsgehalt: 3326 Euro
Weiterbildungsmöglichkeiten: Betriebswirt für Informationsverarbeitung, Studium Ingenieurinformatik
Weitere Infos: www.beiersdorf.de


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