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Medizinische Fachangestellte sind Ansprechpartner für Patienten, unterstützen Ärzte und arbeiten im Praxismanagement. Eine Ausbildung mit Jobgarantie

Medizinische Fachangestellte: Unverzichtbare Helfer in der Praxis

Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte sind qualifizierte Mittler zwischen Patienten und Ärzten. FOTO: GETTY IMAGES

Ohne sie wären die Arztpraxen aufgeschmissen. Medizinische Fachangestellte, kurz MFA, sind die gute Seele der Ambulanz und „verarzten“ den Patienten bereits am Tresen. „Organisationstalent, Lust auf Menschen, Teamfähigkeit – und natürlich ein Faible für Medizin: Das sind die Skills, die man für diesen Job mitbringen sollte“, sagt Knut Böhrnsen, Sprecher der Arbeitsagentur Hamburg.

Arzthelferinnen – wie der Beruf bis 2006 offiziell hieß – sind viel mehr als Empfangsdamen, die Patienten nach der Krankenkassenkarte fragen und im Wartezimmer aufrufen. „MFA übernehmen medizinische Aufgaben wie Blut abnehmen und Blutzuckerspiegel messen“, sagt Silke Hemmie. Die Gynäkologin betreibt mit zwei Kolleginnen eine Frauenarztpraxis am Neuen Pferdemarkt. „Bei uns arbeiten sechs Medizinische Fachangestellte. Erst vor Kurzem haben wir wieder eine Auszubildende eingestellt. Wir bilden seit Jahren regelmäßig aus und haben immer ein bis zwei Azubis in der Praxis.“ Wie üblich werden die Nachwuchskräfte vom ersten Tag an in den Praxisablauf eingebunden. Dazu gehören der Umgang mit Formularen, das Lernen medizinischer Fachbegriffe und die Nutzung des EDV-Systems.

Im Laufe ihrer Ausbildung werden MFA dann verstärkt in medizinische Tätigkeiten involviert. Sie messen Blutdruck, helfen im Labor und assistieren bei kleineren ambulanten Eingriffen. Nach wie vor ist der Job in der Praxis eine klassische Frauendomäne, auch in Hamburg: Von den insgesamt 405 eingestellten Auszubildenden im vergangenen Jahr waren zwölf männlich – nicht mal drei Prozent. Das Einstiegsgehalt liegt laut Tarif bei 2000 Euro brutto – damit gehört die MFA zu den schlechter bezahlten Berufen. Immerhin: „Über Zusatzqualifikationen kann man sein Gehalt aufbessern“, so Carsten Gutmann, Weiterbildungsexperte bei der Ärztekammer Hamburg (ÄKHH). „In der Regel übernimmt der Arbeitgeber die Teilnahmegebühr.“

Ob Hygienemanagement, Qualitätsmanagement, Patientenbegleitung, Impfassistenz – das Angebot an Fortbildungsmaßnahmen ist groß. Besonders gefragt sind Strahlenschutzkurse, die zum Umgang mit Röntgengeräten befähigen. Auch als Praxismanager kann man seine Verdienstmöglichkeiten verbessern. Dabei lernt man unternehmerisches und organisatorisches Fachwissen, und muss Führungskompetenz beweisen.

Die Berufsaussichten für MFA sind bestens. Es muss nicht immer ein niedergelassener Arzt sein. Auch die zahlreichen Kliniken und Krankenhäuser der Stadt bilden MFA aus und stellen ein. Gut zu wissen: Neben der MFA gibt es die Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA). Ausbildung und Vergütung sind ähnlich, nur dass man hier auf die Arbeit in der Zahnarztpraxis spezialisiert wird – inklusive Einsatz im Behandlungszimmer. Die ZFA ist rechte Hand des Zahnarztes, sie assistiert bei Behandlungen und erledigt kleinere Laborarbeiten. Nach der Ausbildung können ZFA sich zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) fortbilden. Dann dürfen sie professionelle Zahnreinigungen durchführen. Auch bei Zahnmedizinischen Fachangestellten gilt: je mehr Zusatzqualifikationen, desto besser Jobaussichten und Verdienstmöglichkeiten. Gunther Mey
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss, Interesse an Medizin, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein
Ausbildungsentgelt: Ca. 800 Euro im ersten, 850 im zweiten und 900 Euro im dritten Jahr
Weiterbildungsmöglichkeiten: z. B. Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung oder Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen


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