Die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn ist im Ferienmonat Juli deutlicher als sonst üblich gestiegen. 545 mehr als im Vormonat und damit insgesamt 4647 arbeitslose Menschen sind bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn aktuell arbeitslos gemeldet. Neben saisonal im Sommer üblichen Effekten hat in diesem Monat zusätzlich die Zahl ukrainischer Geflüchteter, die in die Betreuung des Jobcenters Stormarn gewechselt sind, deutlich zugenommen.

Die Arbeitslosenquote steigt in der Folge auf 3,5 Prozent für den Monat Juli, ein Plus von 0,4 Prozentpunkten zum Vormonat. Im Juli des Vorjahres waren noch 4.921 Menschen und damit 274 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,7 Prozent.

„Der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Monat ist für uns nicht überraschend und hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zum einen haben wir saisonale Effekte, die jedes Jahr im Juli auftreten und für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit sorgen. Diese sind der Quartalswechsel als gängiger Termin für auslaufende Befristungen und Kündigungsfristen, das Schuljahresende, Ausbildungsprüfungen und die Sommerferien, in denen die Unternehmen erfahrungsgemäß weniger Neueinstellungen vornehmen. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass in dieser Zeit vorübergehend mehr Menschen arbeitslos sind. Gerade bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren nimmt die Zahl Jobsuchender im Juli regelmäßig zu. 

Dazu kommt der Sondereffekt, dass in diesem Monat deutlich mehr ukrainische Geflüchtete in die Betreuung des Jobcenters Stormarn gewechselt sind. Seit dem 1. Juni können sie Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten und werden im Jobcenter beraten und betreut. Dort ist bei den gemeldeten erwerbsfähigen Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit die Zahl von 313 im Juni auf jetzt 947 gestiegen“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn.

Sie erläutert weiter weiter: „Von diesen 947 sind bislang 749 als arbeitsuchend und 331 als arbeitslos registriert und finden sich damit auch in der aktuellen Statistik zum Arbeitsmarkt, was eine deutliche Zunahme zum Vormonat ist, als es noch 265 Arbeitsuchende und 47 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren.

Bei ihnen steht zunächst die Leistungsgewährung im Vordergrund, bevor es dann in den folgenden Gesprächen darum geht, Berufsabschlüsse und Qualifikationen sowie bereits vorhandene Sprachkenntnisse oder Berufsanerkennungen aufzunehmen und zu erfassen und erforderliche Kinderbetreuungen zu klären, um sie dann auf dem Weg in Arbeit, Ausbildung oder eine Qualifizierung zu unterstützen.“

Apropos Ausbildung: Die meisten freien Ausbildungsstellen im Kreis Stormarn gibt es noch für Verkäufer und -innen (49 Ausbildungsstellen), Fachkräfte Lagerlogistik (33), Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement (29), Kaufleute im Einzelhandel (25) und Elektroniker mit 23 Ausbildungsangeboten.

Aber genauso gibt es Angebote als angehende Fotografen, Hotelfachleute, IT-Systemelektroniker oder Orthopädieschuhmacher. „Diese Beispiele zeigen, welches breite Angebot sich Ausbildungsinteressierten auch jetzt noch bietet“, sagt Wieczorek.

www.arbeitsagentur.de


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