Noch viele freie Lehrstellen im Kreis Pinneberg: Elmshorner Arbeitsagentur hilft!
Auf 307 Ausbildungssuchende kamen im Juli noch 641 freie Ausbildungsplätze. Rechnerisch ist da also noch einiges möglich. In der Praxis passen jedoch die Berufswünsche und die vorhandene Mobilität der Jugendlichen nicht immer mit dem Ausbildungsangebot und den Erwartungen der Unternehmen zusammen. Dennoch – wer sich jetzt spontan für eine Ausbildung entscheidet hat noch eine interessante Auswahl an Möglichkeiten.
Die kurzfristigen Erfolgsaussichten hängen von Beruf und Branche ab. So gibt es beispielsweise für Ausbildungen in der Informatik, in Werbung und Marketing oder als Immobilienkaufmann/-frau mehr Bewerber und Bewerberinnen als Ausbildungsstellen. Diese Ausbildungen sind sehr beliebt und die Bewerbungsverfahren 2022 sind meist abgeschlossen. Wer sich hingegen für eine Ausbildung in Hotel und Gastronomie, im Einzelhandel, als Anlagenmechaniker oder Anlagenmechanickerin (Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) oder Elektroniker sowie Elektronikerin interessiert, hat die besseren Chancen.
Die aktuellen Ausbildungsangebote sind in der Jobbörse unter www.arbeitsagentur.de zu finden. Kurzentschlossene können sich unter 0800/455 55 00 (gebührenfrei) bei der Berufsberatung melden.
Die Arbeitsagentur berät zu Ausbildung, Studium, Alternativen und Überbrückungsmöglichkeiten – ganz nach Bedarf. Ein solcher Austausch geht von individuellen Wünschen und Begabungen aus und gibt oft wichtige Impulse für Bewerbungen.
Viele Jugendliche beginnen in den kommenden Tagen ihre Ausbildung. „Damit der Start in die Ausbildung erfolgreich klappt, sollten Betriebe und Azubis vereinbaren, bei Problemen und offenen Fragen aufeinander zuzugehen und gemeinsam Lösungen zu suchen. Dabei können auch die Beratungskräfte der Kammern und der Arbeitsagentur helfen“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Nachwuchskräfte sind die Fachkräfte von morgen. Deshalb ist es Kenntemich besonders wichtig, dass möglichst alle jungen Menschen ihre Ausbildung erfolgreich durchlaufen können: „Nachwuchskräfte werden immer knapper. Um das Risiko eines Abbruchs zu minimieren, kann die Arbeitsagentur Ausbildungsbetriebe und Auszubildende bei Bedarf mit Zusatzunterricht und sozialpädagogischer Betreuung unterstützen – und das sogar schon ab dem Ausbildungsstart!“
Bei der „assistierten Ausbildung“ wird ein individuelles Paket geschnürt, das ganz gezielt auf die Förderbedürfnisse des jungen Menschen und des Betriebes ausgerichtet ist. Kosten entstehen weder für die Auszubildenden noch für die Betriebe.
Die Ausbildungsberufe entwickeln sich ständig fort: Im Handwerk, in der IT, in Hotellerie und Gastronomie und in medizinischen Berufen zum Beispiel stehen Veränderungen auch im Zeichen von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Auch jungen Menschen, die erst 2023 die Schule verlassen, rät die Agentur für Arbeit jetzt zum individuellen Beratungsgespräch für die berufliche Orientierung. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater geben einen neutralen Ausblick auf die künftige Entwicklung der Berufe und Beschäftigungschancen.
Mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie sollten sich Unternehmen wieder stärker für potentielle Nachwuchskräfte öffnen. „Die Ausbildungsleistung und Angebote sollten Jugendlichen transparent gemacht werden“, rät Kenntemich. Die Ideen sind vielfältig und reichen zum Beispiel von Kurzpraktika, einen Tag der offenen Werkstatt, Schnuppernachmittage, Betriebsführung, Teilnahme an Jobtouren, Azubi-Videos auf der eigenen Webseite oder einen Ausbildungs-Werbeflyer für die Kinder der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
„Betriebe können überlegen, was individuell zu ihnen passt. Es muss nicht immer aufwendig sein, sie sollten sich trauen, auch neue Aktionen auszuprobieren“, meint Kenntemich. „Jugendliche und Eltern wiederum sollten sich nicht scheuen, bei Ausbildungsbetrieben nachzufragen, wie ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht werden kann.“
Die betriebliche Ausbildung bietet gute Einstiegs- und Übernahmemöglichkeiten, viel berufliche Praxis und finanzielle Eigenständigkeit. Dabei legt man sich nicht für sein Leben auf einen Beruf fest. „Der Ausbildungsberuf bietet eine hervorragende Grundlage für den weiteren Berufsweg. Ob Meister, Techniker, Studium oder eine Selbständigkeit – es gibt etliche Karrieren, die mit einer betrieblichen Ausbildung gestartet haben“, wirbt Kenntemich, sich die betrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten genauer anzusehen.
Informationen zum Ausbildungsmarkt
Für den Ausbildungsstart in 2022 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 1224 Ausbildungsinteressierte bei der Berufsberatung, dies sind 50 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Von den gemeldeten Bewerbern und Bewerberinnen waren Mitte Juli noch 307 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Die Unternehmen haben 1607 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 66 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch 641 unbesetzt, beziehungsweise die Bewerbungsverfahren noch nicht abgeschlossen. Die Vermittlungsaktivitäten werden weiter fortgesetzt, um unversorgte Bewerberinnen und Bewerber mit unbesetzten Ausbildungsstellen zusammenzubringen. Außerdem melden sich immer noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden vereinzelt Ausbildungsstellen, die (wieder) frei geworden sind. Damit es jetzt noch klappt mit der Ausbildung sind jedoch Flexibilität und Akzeptanz auf Seiten der Ausbildungsplatzsuchenden ebenso wie bei den Betrieben gefragt.
„Die Azubisuche wird auch 2023 nicht einfacher. Melden Sie uns Ihre Bedarfe frühzeitig. Dies erhöht die Chancen, sich die passenden Nachwuchskräfte für das kommende Ausbildungsjahr zu sichern“, appelliert Kenntemich an die Unternehmen, denn Fachkräfte werden am Arbeitsmarkt rar bleiben. Auch Jugendlichen, die nächstes Jahr die Schule verlassen, rät er nicht zu warten, sondern die Berufswahl jetzt in die eigene Hand zu nehmen.
Die Berufsberatung berät zur Ausbildungs- und Studienwahl und vermittelt betriebliche Ausbildungsstellen und duale Studienplätze. Beratungstermine können telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800/455 55 00 vereinbart werden. Betriebe melden ihre Ausbildungsangebote dem Arbeitgeber-Service. BA/kuk