05.09.2017 / Auster
Da ist viel Bewegung drin
Logistik braucht man überall. Die Branche gilt als Jobmotor in Hamburg
BETTINA BRÜDGAM
Turnschuhe aus China, Jeans aus Bangladesch, VW-Bullis aus Brasilien oder eine gigantische Keksverpackungsanlage für die USA– über die Terminals des Logistikers TCO Transcargo in Hamburg-Wilhelmsburg laufen die unterschiedlichsten Waren und Maschinen aus aller Welt. „Wir sind das Getriebe für Handel und Industrie“, sagt Anna Lina Hildenberg, die vor gut einem Jahr bei TCO eine Ausbildung zur Kauffrau Speditions- und Logistikdienstleistungen begonnen hat. Schließlich würden ohne die Logistiker die Produktion in den Werken stillstehen und die Regale im Supermarkt leer bleiben. Damit die Güter rechtzeitig dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden, sind schnelles Umschalten und guter Überblick gefragt: „Der Kontakt in andere Länder, die Abwechslung mit jeder Ladung und jeder Route – der Job ist jeden Tag anders“, sagt Anna Lina.
Speditionen, die per Luft, Straße und Schiene versenden, Kurier-, Express- und Paketdienstleister, Hafenkonzerne, Reedereien oder Bahn- oder Luftverkehrsbetriebe – die Logistikbranche bietet 19 Ausbildungsberufe und gilt in Hamburg als Jobmotor. Viele Unternehmen nutzen die Hansestadt für den Umschlag, die Verteilung und die Lagerung ihrer Waren. Aktuell beschäftigen die hiesigen Logistikbetriebe rund 175.000, in der Metropolregion sogar über 400.000 Menschen. „Der Trend zeigt seit Jahren nach oben“, sagt Anna Schönal, Projektmanagerin Personal & Qualifizierung bei der Logistik-Initiative Hamburg.
Digitalisierung und Globalisierung schreiten weiter voran „und damit die Komplexität der Aufgaben, gleichzeitig wird die Abwicklung der Lieferungen immer individueller und anspruchsvoller“, sagt Beate Maak, General Manager Human Resources bei der Spedition Hartrodt. Dazu kommen neue Technologien. Diese Trends verändern die Berufsbilder. Waren etwa im Hafen früher vor allem Muskeln gefragt, bedienen heute Fachkräfte für Hafenlogistik oft computergesteuerte Geräte und Maschinen, um die Container zu dirigieren. „Wir stellen seit einigen Jahren für den gewerblich-technischen Bereich verstärkt weibliche Azubis ein“, sagt Hans-Jörg Heims, Sprecher vom Hafenkonzern HHLA.
Für fast jeden Transport wichtig: der Lkw-Fahrer. Mit dem demografischen Wandel scheidet ein Drittel der Berufskraftfahrer in den kommenden Jahren altersbedingt aus, die Unternehmen suchen bereits Nachwuchs. Die dreijährige Ausbildung umfasst die Führung des Fahrzeugs, Zoll- und Gefahrgutregularien, Ladungssicherheit, Beladetechnik, Fahrzeugwartung und kaufmännisches Grundwissen.
Ob für das Lager, die Containerbrücke, den Lkw oder das Büro: „Überall werden qualifizierte junge Kräfte gebraucht“, erklärt Schönal. Nach der Ausbildung bietet die Branche interessante Perspektiven. „Der Aufstieg bis in die oberen Etagen ist gerade bei den zahlreichen Mittelständlern auch ohne Studium machbar“, sagt Schönal. Erfahrung wiege vielerorts schwerer als der akademische Abschluss. Eine gute Möglichkeit, Praxis im Betrieb und ein Studium miteinander zu verbinden, eröffnen die dualen Studiengänge wie Maritime Management oder Logistics Management. „Als erstes Bundesland hat Hamburg mit dem Hamburger Logistik-Bachelor einen triqualifizierenden Weg eingeführt“, sagt Maak. Er kombiniert eine Ausbildung im Logistikunternehmen mit einem praxisorientierten Studium der Betriebswirtschaft. „Dazu gehört bei uns ein Praktikum im Ausland, oft in Shanghai, Hongkong oder den USA.“ Später stünden die Türen für eine Karriere auch in anderen Ländern weit offen, beispielsweise mit der Leitung einer Niederlassung.
Mehr Infos auf
www.logistik-lernen-hamburg.deTurnschuhe aus China, Jeans aus Bangladesch, VW-Bullis aus Brasilien oder eine gigantische Keksverpackungsanlage für die USA– über die Terminals des Logistikers TCO Transcargo in Hamburg-Wilhelmsburg laufen die unterschiedlichsten Waren und Maschinen aus aller Welt. „Wir sind das Getriebe für Handel und Industrie“, sagt Anna Lina Hildenberg, die vor gut einem Jahr bei TCO eine Ausbildung zur Kauffrau Speditions- und Logistikdienstleistungen begonnen hat. Schließlich würden ohne die Logistiker die Produktion in den Werken stillstehen und die Regale im Supermarkt leer bleiben. Damit die Güter rechtzeitig dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden, sind schnelles Umschalten und guter Überblick gefragt: „Der Kontakt in andere Länder, die Abwechslung mit jeder Ladung und jeder Route – der Job ist jeden Tag anders“, sagt Anna Lina.
Speditionen, die per Luft, Straße und Schiene versenden, Kurier-, Express- und Paketdienstleister, Hafenkonzerne, Reedereien oder Bahn- oder Luftverkehrsbetriebe – die Logistikbranche bietet 19 Ausbildungsberufe und gilt in Hamburg als Jobmotor. Viele Unternehmen nutzen die Hansestadt für den Umschlag, die Verteilung und die Lagerung ihrer Waren. Aktuell beschäftigen die hiesigen Logistikbetriebe rund 175.000, in der Metropolregion sogar über 400.000 Menschen. „Der Trend zeigt seit Jahren nach oben“, sagt Anna Schönal, Projektmanagerin Personal & Qualifizierung bei der Logistik-Initiative Hamburg.
Digitalisierung und Globalisierung schreiten weiter voran „und damit die Komplexität der Aufgaben, gleichzeitig wird die Abwicklung der Lieferungen immer individueller und anspruchsvoller“, sagt Beate Maak, General Manager Human Resources bei der Spedition Hartrodt. Dazu kommen neue Technologien. Diese Trends verändern die Berufsbilder. Waren etwa im Hafen früher vor allem Muskeln gefragt, bedienen heute Fachkräfte für Hafenlogistik oft computergesteuerte Geräte und Maschinen, um die Container zu dirigieren. „Wir stellen seit einigen Jahren für den gewerblich-technischen Bereich verstärkt weibliche Azubis ein“, sagt Hans-Jörg Heims, Sprecher vom Hafenkonzern HHLA.
Für fast jeden Transport wichtig: der Lkw-Fahrer. Mit dem demografischen Wandel scheidet ein Drittel der Berufskraftfahrer in den kommenden Jahren altersbedingt aus, die Unternehmen suchen bereits Nachwuchs. Die dreijährige Ausbildung umfasst die Führung des Fahrzeugs, Zoll- und Gefahrgutregularien, Ladungssicherheit, Beladetechnik, Fahrzeugwartung und kaufmännisches Grundwissen.
Ob für das Lager, die Containerbrücke, den Lkw oder das Büro: „Überall werden qualifizierte junge Kräfte gebraucht“, erklärt Schönal. Nach der Ausbildung bietet die Branche interessante Perspektiven. „Der Aufstieg bis in die oberen Etagen ist gerade bei den zahlreichen Mittelständlern auch ohne Studium machbar“, sagt Schönal. Erfahrung wiege vielerorts schwerer als der akademische Abschluss. Eine gute Möglichkeit, Praxis im Betrieb und ein Studium miteinander zu verbinden, eröffnen die dualen Studiengänge wie Maritime Management oder Logistics Management. „Als erstes Bundesland hat Hamburg mit dem Hamburger Logistik-Bachelor einen triqualifizierenden Weg eingeführt“, sagt Maak. Er kombiniert eine Ausbildung im Logistikunternehmen mit einem praxisorientierten Studium der Betriebswirtschaft. „Dazu gehört bei uns ein Praktikum im Ausland, oft in Shanghai, Hongkong oder den USA.“ Später stünden die Türen für eine Karriere auch in anderen Ländern weit offen, beispielsweise mit der Leitung einer Niederlassung.
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