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50 Jahre Norderstedt

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Magnus füllt „gute Laune“ in Flaschen

Seit 2001 lenkt Gaby Gaßmann die Geschicke der Firma Magnus Mineralbrunnen. Sie hat den Flaschen – Glas ist Trumpf – und der Marke ein eigenes Design gegeben: Die grauen Blubberblasen stehen für Heimat, die blauen für den Norden, die roten für die Liebe. Fotos: Magnus
Seit 2001 lenkt Gaby Gaßmann die Geschicke der Firma Magnus Mineralbrunnen. Sie hat den Flaschen – Glas ist Trumpf – und der Marke ein eigenes Design gegeben: Die grauen Blubberblasen stehen für Heimat, die blauen für den Norden, die roten für die Liebe. Fotos: Magnus
Gaby Gaßmann wird 1973 in Rotenburg an der Wümme geboren. Sie wächst in einer Unternehmerfamilie auf – mit verschiedenen Geschäftszweigen. Einer der Geschäftsbereiche ist eine Mineralwasserabfüllung in Norderstedt. Die Unternehmer-Tochter macht 1993 ihr Abitur, absolviert anschließend eine Banklehre und studiert Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Lüneburg. Mit den Unternehmen ihres Vaters hat sie damals nicht viel am Hut. Stattdessen geht sie in die Werbebranche und arbeitet für eine Agentur in Berlin.

Erst als ihr Vater ihr zur Jahrtausendwende anbietet, das Mineralwassergeschäft zu übernehmen, beschäftigt sie sich ernsthaft mit diesem Thema. Zielgerichtet, wie sie es gelernt hat, macht sie mehrere Praktika in anderen Unternehmen der Branche, dann auch im eigenen. „Das hat Spaß gemacht“, erinnert sich die Unternehmerin. „Ich habe bemerkt, dass wir ein Produkt haben, das greifbar ist, und aus dem man viel machen kann.“ Deshalb steigt sie 2001 ein und übernimmt die Geschäftsführung.
 
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Gaby Gaßmann lernt schnell, setzt auch ihr Wissen aus der Werbebranche und dem Studium ein. Klar, dass nicht alle Vorstellungen mit denen des Vaters übereinstimmen. „Ich habe zum Beispiel einen anderen Anspruch an Führung. Für mich steht heute der Team-Gedanke noch vor dem gewachsenen Machtanspruch eines Selfmade-Unternehmers“, erzählt die Magnus-Chefin. Deshalb schafft sie klare Verhältnisse und kauft 2014 das Unternehmen. Damit kann sie ihre Ideen noch besser umsetzen. Die Magnus-Flasche – bis dahin eine unter vielen der Standard-Genossenschaftsflaschen – wird gestylt. „Wir stellen uns gern eine Weinflasche auf den Tisch. Warum soll das mit einer attraktiven Wasserflasche nicht genauso gemacht werden?“

Der edle Stil der Flaschen in den bunten, lebendig gestalteten Kisten kommt auch bei den Verbraucher:innen gut an. Magnus (lat.: der Große) steht seitdem sowohl in der Hotellerie und Gastronomie als auch im Handel für etwas Besonderes mit norddeutschem Ursprung.
 
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„Unser Magnus wird aus der Gute-Laune-Quelle abgefüllt. Das macht uns ganz natürlich auch zum Gute-Laune-Team“, sagt die Chefin und lebt den offenen und zugewandten Umgang vor. Ihre Bürotür steht offen. Sie ist für ihre Mitarbeiter: innen gut zu erreichen. „Ich gucke mir aber auch jede:n Bewerber:in persönlich an. Alle müssen ins Team passen.“

Regelmäßig gibt es Team-Gespräche, werden Mitarbeiter: innen befragt, wie sie sich im Unternehmen weiter entwickeln wollen. „Wir sind ja auch hier so etwas wie eine Familie. Daher versuchen wir, alle Bedürfnisse, die jede:r Einzelne hat, möglich zu machen. Familie und Beruf müssen gut miteinander kombiniert werden. Nur so kann jede:r eine gute Leistung erbringen“, erzählt Gaby Gaßmann. Auch sie nimmt sich gern Zeit für ihre Tochter.

Wenn sie in der Firma ist, dann ist die 1,68 Meter große Power-Frau voll auf den Job konzentriert. Dann wird diskutiert, analysiert und entschieden: für Glas statt Plastik, für nachhaltiges Wirtschaften, für die Erschließung eines neuen Brunnens – und auch für den Neubau einer Abfüllanlage für 14 Millionen Euro. mra

www.50jahrenorderstedt.de
 

Beschäftigte und Produkte

55 Mitarbeiter:innen arbeiten auf dem fast 20.000 Quadratmeter großen Gelände rund um die Magnus-Quelle. Neben dem wohlschmeckenden „weichen“ Wasser in „classic“, „medium“ und „still“ werden Schorlen, Limonaden, Brausen und Sportdrinks produziert.

Ausbildung

Das Unternehmen bildet aktuell nicht aus, ist aber auf der Suche nach gewerblichen Mitarbeitern in der Abfüllung sowie der Logistik.

Kontakt

Magnus Mineralbrunnen GmbH & Co. KG
Langenharmer Weg 211
22844 Norderstedt
www.magnus-mineralbrunnen.de

Aus der Firmengeschichte

Am 1. Januar 1900 gründet Otto Christian Diedrich Klencke mit seinem Vater Otto Andreas Klencke in Stuckenborstel (Landkreis Rotenburg) die Mineralwasser- und Limonadenfabrik Klencke. 1950 wird die Firma in Söt und Sur (hochdt. süß und sauer) umbenannt. Es werden „Appelsöt“ (naturreiner Apfelsüßmost), Limonaden und „Surling“ (Tafelwasser und Rebsur – aromatisierter Weinessig) verkauft.

1978 verlagert die Firma die Produktion an den Standort der Magnus-Quelle in Norderstedt. Auf Basis des einzigartigen Mineralwassers entwickelt der Betrieb eine eigene Produktfamilie. Der Unternehmer Horst Gaßmann ist eigentlich im Lkw-Handel aktiv. Als Söt und Sur nicht mehr für seine Fahrzeuge zahlen kann, übernimmt er in den 70ern das Unternehmen aus der Insolvenzmasse.

2001 übergibt er seiner Tochter Gaby Gaßmann die Geschäfte. Sie überarbeitet die Marke und benennt das Unternehmen 2004 in Magnus Mineralbrunnen GmbH & Co. KG um. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Mit „Magnus Imperial“ wird 2008 das Angebot für Hotellerie und Gastronomie neu gestaltet. Die Firma füllt ein einzigartiges Mineralwasser in attraktive Flaschen ab, ein Wasser, das aufgrund der weichen und geschmacksneutralen Beschaffenheit perfekt als Begleiter für Speisen und Wein geeignet ist.

„Verliebt in eine Flasche“ lautet die Idee für die Kampagne 2015. Damals erhält auch die Handelsflasche ein eigenes Design: eine nordisch-klare Flasche mit dem stilvollen Magnus-M. Mit dem Anspruch „anders als andere“ zu agieren, sorgt Gaby Gaßmann, die seit 2014 alleinige Inhaberin ist, weiter für ein stetiges Wachstum. Sie setzt auf schicke Individualgebinde und stellt dabei die nachhaltige, wiederverwertbare Glasflasche in den Mittelpunkt.

Das Unternehmen konzentriert sich auf Norddeutschland als Absatzgebiet, unterstützt zahlreiche Vereine sowie das soziale und kulturelle Leben in der Stadt. Den Standort Norderstedt beurteilt die Chefin als ideal. „Wir sind glücklich in der Metropolregion zu sein. Zudem sind hier in Norderstedt die Wege zu den Entscheidungsträgern offen und kurz.“ So gelang es beispielsweise, eine kleine Straße zu kaufen, um Platz für die notwendige Erweiterung zu schaffen.
 
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50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50
  

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