Mitte des häuslichen Lebens

Aktuelle Trends rund um den Küchenblock

Fast schon ein Wohnzimmer: zentraler Küchenblock mit Barhockern, Foto: Siematic

Früher war nicht alles besser. Vorbei sind die Zeiten, in denen Mutti alleine in der Küche werkelte, um danach der Familie die Ergebnisse von Glut, Schweiß und Tränen zu servieren. Heute kochen Männer, Frauen, selbst Kinder, und am allerbesten alle zusammen. Folgerichtig geht der Trend zur offenen Küche. In Bestandsbauten werden gerne, wo’s geht, Wände weggenommen, um Küchen dichter ans Familienleben heranzuholen. Neubauten planen Bauherren von vornherein häufig mit offenen Küchen und − wenn viel Platz vorhanden ist − auf jeden Fall mit wuchtigem, zentralem Küchenblock. Um den scharen sich alle: zum Kochen und auch gerne zum Essen, an Hochtischen mit Barhockern und natürlich zu den nach wie vor beliebten Küchenpartys mit Freunden. Küchenklotz gleich Herzstück. Dank Hightech-Abzugshauben hält sich der Essensgeruch im Haus auch bei offenen Küchen vornehm zurück. Wobei eine Dunstabzugshaube auch falsch bedient werden kann. Wichtig ist, die Haube nach dem Kochen noch eine Viertelstunde weiterlaufen zu lassen, um Gerüche aus den Räumen zu filtern. Bei Umluft-Hauben gilt: Fenster auf. Kondenswasser kann sonst zu Schimmelbildung führen.

Ein Trend im Kampf gegen Essensgerüche sind Muldenlüfter oder, richtiger, Kochfeldabzüge, die seitlich neben der Kochfläche in den Herd eingelassen sind. Diese saugen Fett- und Wasserdunst auf kürzestem Weg ab und sind optisch viel diskreter als wuchtige Hauben. Es lohnt sich vor der Anschaffung jedoch ein Gespräch mit dem Küchenexperten, denn die Leistungen der Geräte variieren stark.

Die Entscheidung für eine neue Küche im Eigenheim bleibt dem Haus- oder Wohnungsbesitzer überlassen. Bei einem Mietverhältnis ist in der Regel der Vermieter zuständig, außer beide Parteien verständigen sich anderweitig. Wann eine Küche rechtlich als abgenutzt gilt, ist nicht exakt definiert. Gerichtsentscheide reichen von 10 bis maximal 25 Jahren. (Weiterführende Informationen: http://www.mietrechtslexikon.de/ a1lexikon2/e1/einbaukueche.htm.)

Grün ist die angesagte Farbe in neuen Küchen

Hier macht das Kochen für Familie und Freunde Spaß, Foto: Miele

Viel spricht für eine neue Küche, denn der Markt ist in ständiger Bewegung. Wer sich an die Investition heranwagt, hat nach passgenauem Einbau einen echten Wow-Effekt. Der Unterschied von alt und neu umfasst gefühlte Lichtjahre der Produktentwicklung und kann geradezu glücklich machen. Beige Plastikfronten und Eiche rustikal weichen heute Hochglanz-, Beton- und Metalloptiken oder, sehr trendy, der Farbe Grün in allen Variationen von Avocado bis Oliv. Aktuelle Küchengeräte gehören in die Kategorie Cyber-Kommunikator – durch „Home Connect“-Apps und „Alexa“ können Kochschürzenträger mit ihren Kulinarik-Laboren kommunizieren und sogar von unterwegs Kontakt aufnehmen, um Geräte zu aktivieren oder den Inhalt des Kühlschranks zu checken. Und natürlich sind die Neuen sowohl sparsamer als auch umweltfreundlicher.

Wer sich entscheidet, in eine Küche zu investieren, wendet sich am besten an Anbieter, zu deren Kernkompetenzen eine seriöse Beratung gehört. Küchenfachmann Kai Weber von Hansa Complet Küchen rät durchaus zum Preisvergleich, gibt jedoch den Tipp, nur „Äpfel mit Äpfeln“ zu vergleichen. Das heißt: Bei verschiedenen Anbietern sollte jeweils die Berechnung von vergleichbaren Küchen inklusive Ausstattung angefragt werden. Das tatsächliche Zustandekommen des Komplettpreises einer Küche bleibt das gut gehütete Geheimnis der Branche. Wer sparen will, macht das nur zum Teil über die technische Ausstattung. Kostengünstig wirkt sich oft ein leichtes Abspecken bei Qualitätsansprüchen an Fronten und Schrankausstattungen aus. Und vor dem Besuch des Küchenstudios gilt: zusammensetzen, festlegen aller Must-haves. Gute Planung führt auch beim Küchenkauf zur Punktlandung. am