Zahnarztpraxis Berliner Bogen in Hamburg: Chronische Parodontitis erfordert systematische Therapie
Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, liegt dem Zahn eng an und blutet beim Zähneputzen nicht. Zieht es sich aber zurück, ist es gerötet oder geschwollen und neigt es zu Blutungen bei Berührung, weist das auf eine Parodontitis hin, im Volksmund oft Parodontose genannt. Auch Mundgeruch oder gelockerte Zähne können Symptome dieser häufig auftretenden bakteriellen Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontium) sein, also des Gewebes, das den Zahn umgibt und im Kiefer verankert. Die chronische Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates führt zu fortschreitendem Abbau des Zahnfleisches und des Kieferknochens, freiliegenden Zahnhälsen und schließlich Zahnverlust, sagt Dr. Mehrdad Arjomand: „Darüber hinaus beeinträchtigt eine Parodontitis aber auch die Allgemeingesundheit und erhöht zum Beispiel die Risiken für Diabetes mellitus, Frühgeburten bei Schwangeren, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Krankheiten.“ Deshalb sei es besonders wichtig, eine Parodontitis möglichst früh zu erkennen und richtig zu behandeln. Heilbar ist diese Erkrankung nicht, aber durch eine konsequente Therapie lässt sie sich zum Stillstand bringen.
„Eine Parodontitis erhöht die Risiken für Diabetes mellitus, Frühgeburten, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Krankheiten.“
Ganzheitlich und systematisch
„Wir sprechen hier von einer systematischen Parodontaltherapie, die bei uns in der Praxis Berliner Bogen von einem ganzen Team spezialisierter Behandler durchgeführt wird“, sagt Arjomand. Am Anfang stehe eine gründliche Diagnostik und Einschätzung der vorhandenen Risikofaktoren wie Veranlagung, Rauchen, Ernährungsweise, Plaquebildung, Tiefe der Zahnfleischtaschen etc. Abhängig davon erfolge die individuelle Therapieplanung, ob eine lokale Behandlung ausreicht, ob Antibiotika eingesetzt werden müssen oder ob ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist. Die Behandlung laufe dann in mehreren Stufen ab: Vorbehandlung, konservative, chirurgische und Erhaltungstherapie. Auch die Ernährungsberatung spiele eine wichtige Rolle.
Vorbehandlung
Für die Vorbehandlung sind am Berliner Bogen die Dentalhygienikerin Silke König und die zahnmedizinische Prophylaxeassistentin Sophia Klinger zuständig. „Bevor wir mit der Zahnreinigung starten, also der Entfernung von Zahnstein, Plaque und Verfärbungen, schauen wir uns das Gebiss und die Mundhöhle genau an, messen die Zahnfleischtaschen aus“, erklärt Klinger. „Fallen uns dabei Zeichen einer Parodontitis wie schwammiges Zahnfleisch, Zahnfleischbluten, Sekretion aus einer Zahnfleischtasche oder tiefe Zahnfleischtaschen auf, leiten wir das an die Zahnärzte weiter, die die Diagnose stellen und die Therapie in die Wege leiten. Dentalhygienikerin Silke König nimmt den Parodontalstatus auf. Klinger und König erklären ihren Patienten auch, wie sie ihre Mundhygiene aufrechterhalten und die Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten richtig reinigen. Zum Abschluss der Vorbehandlung entfernen sie den Zahnstein oberhalb des Zahnfleisches.
„Weil das individuelle Risiko bestehen bleibt, ist eine Parodontitis nie austherapiert.“
Wurzelpflege mit der Kürette
Die Reinigung des Zahnhalses unter dem Zahnfleisch bis zum Knochen und die Glättung der Wurzel übernimmt Zahnarzt Laurens Intert: „Die durch Parodontitis vertieften Zahnf leischtaschen sind mit der häuslichen Mundhygiene nicht zu erreichen, so dass hier Belege und Störfaktoren für die Heilung entstehen, die die Patienten nicht selbst entfernen können. Wir sorgen an dieser Stelle für ein entzündungsfreies Milieu, indem wir die unter dem Zahnfleisch liegende Wurzeloberfläche unter örtlicher Betäubung mit Ultraschall und Küretten reinigen, von Zahnstein befreien und glätten.“
Chirurgische Reparatur des Zahnhalteapparats
Reicht die zahnärztliche Reinigung nicht aus, um die bestehen den Defekte zu beseitigen, übernimmt die Parodontologin Dr. Naghmeh Farsian die Behandlung. „Wenn die Taschen nach zwölf Wochen noch bluten oder tiefer als sechs Millimeter sind, ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Unser Ziel ist, den geschädigten Zahnhalteapparat von unten nach oben wiederherzustellen. Dafür bringen wir sogenannte Schmelz-Matrix-Proteine ein, die vier Wochen auf der Wurzeloberfläche haften und den Zahnhalteapparat zum Wachsen anregen.“
Erhaltungstherapie
Nach der akuten Behandlung erfolge eine lebenslange Erhaltungstherapie, so Farsian: „Das ist sehr wichtig, je nach individuellen Voraussetzungen benötigen die Patienten alle drei, sechs oder zwölf Monate eine Kontrolle und bei Bedarf eine unterstützende Parodontitistherapie, um die Erkrankung zum Stillstand zu bringen.“ Weil das individuelle Risiko bestehen bleibe, sei eine Parodontitis nie austherapiert, ergänzt Arjomand: „Die durch regelmäßige Prophylaxe jeweils entstehende Immunität verschwindet nach einer gewissen Zeit wieder.“ Eine sehr wichtige Rolle spiele in diesem Zusammenhang auch die Ernährung.
Dr. med. dent. Mehrdad Arjomand MSc. MSc., Dr. med. dent. Naghmeh Farsian MSc.
Praxis Berliner Bogen
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