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Krebstherapie in der Pandemie

Roboter-assistierte Radiochirurgie und ganzheitliche Strahlentherapie ambulant: Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer am ambulanten Strahlenzentrum Hamburg in Langenhorn

Fotos: SZHH

Geplante und notwendige Krebstherapien sollten – trotz aktueller Pandemie – unbedingt durchgeführt werden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Strahlentherapie und Radioonkologie (DEGRO). Laut einer wissenschaftlichen Berechnung aus Großbritannien reduziert ein verzögerter Therapiebeginn nach der Diagnose Krebs die Heilungsrate, da die Krankheit unkontrolliert weiter wuchert.

In unserem ambulanten Strahlenzentrum können wir alle nötigen Maßnahmen gewährleisten. Dazu gehören zum Beispiel das Tragen medizinischer Mund- und Nasenmasken, Händedesinfektion und das Einhalten eines angemessenen Abstands zu Mit-Patienten und Mitarbeitern. Das ist umso wichtiger, weil von einer Krebserkrankung Betroffene als besonders infektionsgefährdet gelten.


„Ein verzögerter Therapiebeginn nach der Diagnose Krebs reduziert die Heilungsrate, da die Krankheit unkontrolliert weiter wuchert.“


Sowohl die sogenannte Radiochirurgie als auch die konventionelle Strahlentherapie haben sich in der vergangenen Dekade zu einer vollendeten und effektiven, oft auch alternativen und schonenden Krebstherapie entwickelt. Das biologische Wissen über ionisierende Strahlung, ihre Wirksamkeit im Tumor und die denkbaren Veränderungen im angrenzenden gesunden Gewebe wurden durch medizin-physikalische Berechnungen so ergänzt, dass die Strahlentherapie quasi neu definiert wurde. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die in der Allgemeinheit aber noch nicht sehr bekannt ist.
 

Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer, ärztlicher Leiter des ambulanten Strahlenzentrums Hamburg in Langenhorn
Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer, ärztlicher Leiter des ambulanten Strahlenzentrums Hamburg in Langenhorn

Die Radiochirurgie mit dem sogenannten Cyberknife ist eine punktgenaue, höchst effektive Bestrahlung im Submillimeterbereich, die wir ambulant durchführen. Ein Roboter gleicht die natürlichen Bewegungen im Körper aus, indem er das Bestrahlungsgerät navigiert und korrigiert. Während der meist einmaligen 30-minütigen Anwendung kann der Patient Musik hören und anschließend seinem gewohnten Tagesablauf weiter nachgehen, da der Eingriff keine Narkose erfordert.

Die Radiochirurgie ist die extreme Variante einer „Hypo-Fraktionierung“. Das bedeutet, dass wir nur eine bis höchstens fünf hochdosierte Anwendungen verordnen, wodurch wir eine höhere Wirksamkeit und Präzision mit kaum Reizerscheinungen erreichen.

Um ein kleines Prostatakarzinom am Cyberknife zu kurieren, genügen fünf ambulante Anwendungen, und dem Patienten bleiben Operation und wesentliche Einschränkungen der Lebensqualität erspart.

Aber auch in der konventionellen Strahlentherapie profitieren unsere Patienten vom digitalen Fortschritt: Die Verkürzung der ambulanten Therapieserie verringert nicht nur den Aufwand, sondern auch das ohnehin schon niedrige Infektionsrisiko in der Praxis. Ein stationärer Klinikaufenthalt ist für diese Art der Bestrahlung nicht erforderlich – ein weiterer Vorteil während einer Pandemie, in der Klinikbetten schnell knapp werden können.

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