Ultraschallwellen lösen Gefäßverkalkungen auf: Prof. Dr. Joachim Schofer vom Medizinischen Versorgungszentrum Hamburg
Die Gefäßverkalkung ist der Hauptfeind der Kardiologen“, sagt Prof. Dr. Joachim Schofer. „Sie führt dazu, dass sich verengte Blutgefäße selbst mit einem Ballondruck von 12-14 Bar nicht mehr aufdehnen lassen oder dabei sogar platzen. Das kann zu lebensbedrohenden Blutungen oder Infarkten führen.“ Abhilfe könnte nun ein bei der Zertrümmerung von Nieren- und Blasensteinen lange etabliertes und erfolgreiches Verfahren schaffen, hofft der renommierte Kardiologe: Unter dem Namen „ShockWave“ schickten sich Ultraschall-Stoßwellen an, auch die Herz- und Gefäßmedizin zu erobern. „Eingebaut in eine winzige Katheterspitze, löst die Ultraschall-Technologie Verkalkungen in den Gefäßwänden auf und macht so den Weg für Ballonkatheter und Stents frei“, erklärt Schofer. Er selbst setze das ShockWave-Verfahren bereits seit knapp einem Jahr im Rahmen klinischer Studien ein und habe bislang sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Bisher ließen sich Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen nur mit einem Diamantbohrer, dem Rotablator, abfräsen. Dieser komplizierte Eingriff sei allerdings mit einem gewissen Embolierisiko verbunden gewesen, so Schofer. Das bedeute, dass kleine Kalkteilchen in feinere Blutgefäße geschwemmt werden und diese verschließen konnten. Das ShockWave-System ist dagegen ein einfach anzuwendendes Verfahren zur Behandlung verkalkter Stenosen, das nicht mit einer solchen Embolie-Gefahr verbunden ist und sich sowohl in den Herzkranzgefäßen als auch in den Becken- und Beinschlagadern einsetzen lässt.
„Wir setzen das ShockWave-Verfahren bereits seit knapp einem Jahr im Rahmen klinischer Studien ein und haben bislang sehr gute Erfahrungen damit gemacht.“
Es besteht aus einem Generator und einem flüssigkeitsgefüllten Ballonkatheter, der drei sogenannte Emitterkristalle enthält. Sobald der Generator diese Kristalle unter Strom setzt, verdampfen sie sofort die Flüssigkeit und erzeugen so akustische Druckwellen, die die Verkalkungen in der Gefäßwand aufbrechen. Die winzigen Bruchstücke verbleiben in der Gefäßwand und werden mit Bindegewebe überzogen.
In der Folge wird das Gefäß wieder elastisch und der Kardiologe kann die Verengung durch Einsetzen eines Stents vollständig eröffnen. Für Schofer liegen die Vorteile des ShockWave-Verfahrens auf der Hand: „Es lässt sich so einfach handhaben wie der seit 40 Jahren etablierte Ballonkatheter, es gibt kein Embolie- oder Infarktrisiko und es lässt sich in vielen ganz unterschiedlichen Anwendungsbereichen einsetzen.“ Neben der Behandlung verkalkter Herzkranzgefäße und Beinarterien sei das zum Beispiel auch die Vorbereitung verkalkter Beckenarterien, die für das Einführen künstlicher Herzklappen über die Leiste benötigt werden. Auch für die Behandlung unzureichend aufgedehnter Stents in verkalkten Gefäßen sei die ShockWave-Technologie eine interessante Option, so Schofer. Die Schockwellen dringen hinter den Stent und zerstören den Kalk in der Gefäßwand, so dass sich die Gefäßstütze wieder voll entfalten lasse.
Prof. Dr. Joachim Schofer - Medizinisches Versorgungszentrum - Prof. Mathey, Prof. Schofer
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