Magnetresonanztomografie (MRT)?
„Das MRT liefert uns Bilder höchster Qualität, die mit Röntgenverfahren nicht mehr vergleichbar sind“, erklärt Dr. Daniel Rückner. Der Radiologe hat sich in seinem Diagnostikzentrum in der Hamburger City voll auf die MRT-Untersuchungen spezialisiert. „Die Technik ermöglicht eine zuvor unerreichte Auflösung aller inneren Organe und zugleich eine Funktionsdarstellung zur Erkennung von Entzündungen, Gut- und Bösartigkeit oder Blutungen – bei Bedarf von Kopf bis Fuß.“
Anders als Röntgen und Computertomografie arbeitet ein Magnetresonanztomograf nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Die Untersuchung beruht auf dem physikalischen Prinzip, dass manche Atomkerne über einen Eigendrehimpuls (Spin) verfügen, der sie zu winzigen Magneten macht. Der im Körper am häufigsten vorhandene und für die Messung geeignetste Atomkern ist der des Wasserstoffs. Zwar ist die magnetische Ausrichtung der Wasserstoffkerne rein zufällig, sie ordnen sich in einem starken Magnetfeld aber alle in der gleichen Richtung an. „Diesen Effekt nutzen wir“, erklärt MRT-Spezialist Rückner: „Das Gerät baut um den Patienten herum ein sehr starkes, aber ungefährliches Magnetfeld auf.“ Zusätzlich verändere es während der Messung mit hochfrequenten Radiowellen die parallele Ausrichtung der Wasserstoffkerne im Magnetfeld, so Rückner: „Nach jedem Radiowellenimpuls kippen die Wasserstoffkerne wieder in die durch das Magnetfeld vorgegebene Längsrichtung zurück und senden dabei Signale aus, die wir messen und vom Computer zu Bildern zusammensetzen lassen.“
„Das MRT öffnet einer Diagnostik von Kopf bis Fuß die Tür.“
Scheibenweise Darstellung
Zur schichtweisen Darstellung des Körpers (Tomografie) werden mit Hilfe sogenannter Gradientenspulen zusätzliche Magnetfelder an den Körper angelegt. Sie machen es möglich, eine Körperregion aus verschiedenen Blickwinkeln abzubilden. Das Ein- und Ausschalten dieser Spulen ist für die Geräusche während der MRT-Aufnahme verantwortlich.
Je nachdem, wie viele Wasserstoffkerne die Gewebe enthalten, sendet der Körper unterschiedliche Signale aus. So lassen sich Gewebetypen voneinander abgrenzen, zum Beispiel gesundes von krankem Gewebe. Vor allem von wasserhaltigen Geweben liefert das MRT sehr genaue Darstellungen, z.B. von inneren Organen, Gelenkknorpel, Rückenmark und Gehirn. Durch die Veränderung der Messeinstellungen, die sogenannte Wichtung, kann der Radiologe am Computer die Darstellung bestimmter Gewebeeigenschaften zusätzlich verstärken oder abschwächen, sagt Rückner. „Bei der MRT-Diagnostik sind drei Dinge von Bedeutung: Schnelligkeit, ein effizienter Untersuchungsablauf und optimale Bildqualität“, ergänzt Michael Stiefvater von Philips, einem der führenden Anbieter bildgebender Systeme wie MRT. Seine Prognose: „Die Zukunft gehört der künstlichen Intelligenz – sie eröffnet ganz neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildgebung.“ Jens Bonnet
Vorteile der MRT
■ Keine Strahlenbelastung
■ Exzellenter Gewebekontrast
■ Kann jederzeit und beliebig oft wiederholt werden
■ Einsatz auch bei Kindern möglich
■ Detailgenaue Abbildung der inneren Organe und Gelenke
■ Exakte Diagnosen in kürzester Zeit
■ Betrachtung von Organen und Geweben in jeder beliebigen Ebene und Schnittrichtung
■ Hoher Kontrast zwischen gesundem Gewebe und krankhaften Veränderungen
■ Sehr gute Verträglichkeit von Kontrastmitteln (Gadolinium)