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BUND Wandsbek begrüßt Verkehrsversuch im Volksdorfer Ortskern

Volksdorfer Flaniermeile für acht Wochen: Straßensperrung auf Probe

Die Claus-Ferck-Straße nach dem Umbau mit Blumenkübel, Bank, Sandkiste Fotos: Empen

Das Projekt „Flaniermeile Volksdorf“ ist gestartet: Seit dem 14. Mai sind im Ortskern von Volksdorf für acht Wochen versuchsweise 70 PKW-Stellplätze für die Öffentlichkeit gesperrt. Dies betrifft die Straßen Im Alten Dorfe und Claus-Ferck-Straße. Stattdessen soll dort Raum sein für Begegnungen, Begrünung, Gastronomie und Einkaufsangebote.

Während die CDU-Fraktion Wandsbek den Verkehrsversuch ablehnt und Niclas Heins (27), CDU-Wahlkreisabgeordneter für Volksdorf und die Walddörfer in der Bezirksversammlung Wandsbek bereits angekündigt hat, die geplante Evaluation und Bürgerbefragung während der Projektphase „kritisch, aber konstruktiv“ begleiten zu wollen, begrüßt die Bezirksgruppe Wandsbek des BUND diesen Versuch einer moderaten Umgestaltung des Ortskerns. Wie viel Lebensqualität dort tatsächlich für alle dazu gewonnen werden kann und welche Argumente für und gegen eine dauerhafte Umgestaltung sprechen, können erst nach einem solchen Versuch fundiert erörtert werden.

Mehr Lebensqualität

„Wir glauben, dass es vorteilhaft ist, wenn hier im engen Straßenraum mehr Platz entsteht für das gemütliche Beisammensein, für mehr Begrünung, mehr Angebote der Gewerbetreibenden im Freien und auch für den Radverkehr. Wer zurzeit mit dem Fahrrad durch die einspurige Claus-Ferck-Straße fährt, wird zerrieben zwischen vorbei fahrenden Autos und den auf beiden Seiten geparkten PKW. Auch dies kann eine Begründung sein, um hier die verkehrliche Situation umzugestalten“, sagt Roland Empen von der BUND Bezirksgruppe Wandsbek. Das Grundlagengutachten zur Flaniermeile hat nachgewiesen, dass im Umkreis von 300 Metern um das Versuchsgebiet über 1.500 weitere PKW-Stellplätze für die Öffentlichkeit beziehungsweise für die Kundinnen und Kunden bereitstehen. Vielleicht ist die Flaniermeile aber auch ein Anlass, Besorgungen mit dem Fahrrad zu erledigen, für die bisher ein Auto genutzt wurde. Empen: „Generell muss hinterfragt werden, ob so viel öffentliche Grundfläche wie bisher für diejenigen Leute reserviert werden soll, die mit dem Auto einkaufen fahren. Wenn hier geparkt wird, ohne dass die Parkenden oder die Gewerbetreibenden irgendeinen finanziellen Beitrag leisten, ist es legitim einmal abzuwägen, ob das die Einschränkung der Möglichkeiten anderer Personenkreise rechtfertigt. Das Angebot von Stellplätzen bleibt auch während der Flaniermeile in der direkten Umgebung hoch. Der Anspruch, direkt vor dem besuchten Geschäft zu parken, ist unseres Erachtens überzogen, soweit keine körperliche Beeinträchtigung vorliegt.“

Zugeparkt: Die Claus-Ferck-Straße vor dem Umbau
Zugeparkt: Die Claus-Ferck-Straße vor dem Umbau

Weiterhin erreichbar

Während des Versuchszeitraums sind alle Kundenparkplätze und Tiefgaragen weiter zugänglich. Die Durchfahrt mit Auto und Fahrrad ist weiterhin möglich. Darüber hinaus sind Parkplätze für Taxen und Behinderte, Anlieferzonen und Bring-/ Abholzonen (Kiss&Ride) im zentralen Bereich vorhanden. Mit dem Fahrdienst MOIA ist ein zusätzliches Angebot zur Mobilität vorhanden.

Infostand am Sonnabend

Der BUND wird am Sonnabend, 21. Mai von 10 bis 14 Uhr einen Informationsstand vor den Häusern Claus-Ferck-Str. 10–12 anbieten, Nähe U-Bahnhof. Dort können Interessierte mit den Mitgliedern der Bezirksgruppe über die Verkehrssituation im Ortskern Volksdorf ins Gespräch kommen. Außerdem stellt die Bezirksgruppe ihre Naturschutzarbeit vor: Die Betreuung schutzwürdiger Arten und Biotope in den Walddörfern.

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