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Nackenschmerzen

Wieso bin ich immer so verspannt?

Foto: Shutterstock/fizkes

Stechende oder bohrende Schmerzen im Nacken, im Hals- und Schulterbereich, (leichte) Kopfschmerzen und Bewegungseinschränkungen – Nackenschmerzen kennen viele Menschen. Die Hauptschuldigen für die Qualen sind meist schnell ausgemacht: es sind Verspannungen. Die Ursachen für die dauerhaft erhöhte Anspannung können hingegen vielfältig sein. Werden die Symptome längere Zeit ignoriert, können die Schmerzen chronisch werden.

Chronischer Stress und Ängste

Problem: Diese ganz natürliche Reaktion unseres Körpers kennen wir alle: Wenn wir müde, gestresst oder verängstigt sind, wollen wir uns am liebsten verkriechen und ziehen den Kopf so weit es geht zwischen die Schultern. Nackenschmerzen sind vorprogrammiert. Gerade wenn Stress oder Ängste dauerhaft sind, manifestieren sich auch die Nacken- und Schulterschmerzen.


Enntspannt sich der Geist, tut es meist auch der Körper.


Lösung: Für Entspannung sorgen. Solange Stress oder Ängste situativ sind, hilft es, sich im Alltag Entspannungsinseln zu schaffen. Musik hören, Yoga praktizieren, ein Spaziergang mit dem Hund oder ein Telefonat mit einer guten Freundin sind Balsam für die Seele und lösen Stress. Sind Ängste oder Stress bereits chronisch und zeigen sich beispielsweise in Schlafstörungen, ist professionelle Hilfe angebracht. Gemeinsam mit einem Psychotherapeuten können die Ursachen für Angst und Stress gefunden werden.

Das falsche Kopfkissen

Problem: Wie man sich bettet …, hat man Nackenschmerzen oder eben nicht. Es ist nicht zu unterschätzen, wie wichtig das richtige Kopfkissen für unsere Nackengesundheit ist. Die meisten von uns schlafen auf viel zu großen Kopfkissen. Die Schultern und noch schlimmer der obere Rücken liegen mit auf dem Kissen, der Nacken ist überstreckt und wir wachen morgens verspannt auf.

Lösung: Lieber zu einem kleineren Kissen (beispielsweise 40 x 80 cm oder 60 x 80 cm) greifen und darauf achten, dass der Nacken gut gestützt und der Hohlraum zwischen Schultern und Wirbelsäule ausgefüllt ist. Der Kopf sollte gerade liegen. Es gibt spezielle Seitenschläferkissen mit einer Aussparung für die Schulter. Wer am liebsten auf dem Rücken schläft, greift zu Nackenstützkissen.

Bruxismus

Problem: Sehr viele Menschen haben einen verspannten Kiefer. Die Ursache hierfür ist eine übermäßige, sich wiederholende Kaumuskelaktivität, sprich: wir knirschen mit den Zähnen oder pressen diese fest aufeinander. Häufig geschieht dies während des Schlafs, aber auch unbewusst tagsüber, wenn wir uns stark konzentrieren. Die dadurch ausgelösten Verspannungen im Kiefer können bis in den Nacken und Schulterbereich ausstrahlen.

Lösung: Da Bruxismus häufig mit Stress, Wut und dem Wälzen von Problemen einhergeht, kann es helfen, den Stress des Tages vor dem Schlafengehen mit Hilfe eines Abendspaziergangs, eines warmen Bads oder einer Meditation aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Osteopathische oder physiotherapeutische Behandlungen oder eine Selbstmassage sorgen ebenfalls für Entspannung. Für Letztere wird die Kiefermuskulatur mit Daumen und Zeigefingern in kreisenden Bewegungen massiert. Eine vom Zahnarzt angepasste Beißschiene nimmt Druck von Kiefer und Zähnen.

Falsches und zu langes Sitzen

Problem: Sitzen ist das neue Rauchen. Wir sitzen zu viel und vor allem zu lange und nehmen dabei häufig Schonhaltungen ein, da es überall zwickt und zwackt. Ein Teufelskreis.

Lösung: Schnell raus aus der Fehl- oder Schonhaltung! Generell ist es gut, wenn wir unsere Sitzposition häufiger wechseln, also mal gerade oder krumm, mal angelehnt oder vorne auf der Stuhlkante sitzen. Wenn’s schon weh tut: Bewegen Sie Ihren Kopf sanft und in kleinen Bewegungen von rechts nach links. Wiederholen Sie dies regelmäßig acht- bis zwölfmal. Frei verkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, sich aus einer Schonhaltung zu lösen, und hemmen Entzündungen im Nackenbereich. Sie sollten allerdings nur für kurze Zeit und nach Packungsbeilage eingenommen werden. Eine Massage – am besten bei einem Physiotherapeuten – kann Wunder bewirken.

Verschleißerscheinungen

Problem: Im Laufe unseres Lebens kommt es an der Wirbelsäule zu normalen Verschleißerscheinungen. Die Bandscheiben werden dünner, Arthrose kann entstehen. Je älter wir werden, desto häufiger treten diese Verschleißerscheinungen auf und schränken die Beweglichkeit der Halswirbelsäule ein. Nackenschmerzen sind daher im Alter häufig.

Lösung: Auch hier können gezielt eingesetzte Schmerzmittel (nach Absprache mit dem Arzt) für Entspannung sorgen. Im Rahmen der konservativen Therapie wird leichte sportliche Betätigung als eine Mischung aus Ausdauersport, Krafttraining und Dehnübungen empfohlen. Die Mobilisation der verspannten Bereiche ist hierbei ein wichtiger Part. Massagen oder Physiotherapie in Kombination mit manueller Therapie versprechen Linderung. Eine Operation kommt nur bei Nackenschmerzen in Frage, die durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst wurden. Die Risiken müssen hier immer gegenüber dem Nutzen abgewogen werden. Marina Leunig
 

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