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Handwerk im Norden

Neue Farbkleider machen Häuser

Eine Frühlingsfarbkur erfrischt die Fassade

Passend zu ihrer Architektur wurde diese Fassade mit einem spannenden Mix aus Farben gestaltet
Passend zu ihrer Architektur wurde diese Fassade mit einem spannenden Mix aus Farben gestaltet
Das Licht des Frühlings bringt die trüben, verschmutzten Farben der Fassade so richtig „schön“ zur Geltung. Wohl deshalb kommt so mancher Hausbesitzer gerade in dieser Jahreszeit auf die Idee: Meine Fassade braucht ein neues Farbkleid! Anlass genug, sich an einen Experten des Maler- und Lackiererhandwerks zu wenden. Er hat Erfahrung mit großen Farbflächen und detailliertes Wissen über die Wirkung von Farben und Farbkombinationen.

Bevor er sich ans Streichen macht, checkt der Profi den Untergrund. Denn nicht jede Farbbeschichtung hält optimal auf jedem Putz oder auf jeder anderen Farbart. Hier sind chemische Kenntnisse wichtig, die den Unterschied zwischen organischen und anorganischen, also mineralischen Beschichtungen erkennen lassen. Ebenfalls zu beachten sind Risse im Putzgrund: Der Fachmann erkennt, welche schädlich sind und welche harmlos. Denn wenn gefährliche Risse nicht beseitigt werden, hat das Spätfolgen: Nach dem Streichen scheint zunächst alles in Ordnung zu sein, doch nach dem nächsten Winter sieht man die Schäden wieder.

Dunkel gestrichene Fassaden können sich stark aufheizen


Alles aus einer Hand: Haben sie den Auftrag, die Fassade zu streichen, bringen viele Malerfachfirmen das benötigte Gerüst gleich mit
Alles aus einer Hand: Haben sie den Auftrag, die Fassade zu streichen, bringen viele Malerfachfirmen das benötigte Gerüst gleich mit
Eine Frage der Wirkung: Die richtigen Farben zu finden und stilsicher zu kombinieren, erfordert Fachkenntnisse, Fotos: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Eine Frage der Wirkung: Die richtigen Farben zu finden und stilsicher zu kombinieren, erfordert Fachkenntnisse, Fotos: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Bei der Farbwahl sollte der Eigenheimbesitzer einen Blick auf die Häuser in der Nachbarschaft werfen, damit sich das eigene Heim in das allgemeine Bild einfügt. Von dunklen satten Farbtönen raten die Experten ab: Sie heizen sich im Sommer bei starker Sonnenstrahlung auf bis zu 80 Grad Celsius auf. Helle Töne erreichen dagegen maximal 55 bis 60 Grad. Farbtöne werden von Laien oft falsch eingeschätzt. Für den professionellen Bedarf bietet der Maler- und Lackiererbetrieb ganze Farbsysteme an. Der Fachmann streicht große Farbproben vor Ort. Ein guter Farbentwurf aus professioneller Hand setzt die Farbtöne nicht nur als schmückendes Beiwerk ein, sondern unterstützt die Architektur.

Nicht vergessen sollte man bei allem: Für einen Fassadenanstrich wird ein Gerüst benötigt. Zum Glück bringen es viele Maler- und Lackierbetriebe gleich mit, sodass kein weiterer Unternehmer beauftragt werden muss. Im Idealfall erbringt der Fachbetrieb alle Leistungen rund um die Fassade aus einer Hand – inklusive der umweltgerechten Entsorgung der Abwässer bei der Fassadenreinigung.

Latexfarbe

Latexfarben sind Spezialfarben, die heute nicht mehr mit Latex, sondern mit Kunststoffbindemitteln hergestellt werden. Im Prinzip handelt es sich um eine Unterkategorie der modernen Dispersionsfarbe, allerdings mit speziellen Eigenschaften. Latexfarben eignen sich für stark beanspruchte Flächen und für Bereiche, in denen Feuchtigkeit herrscht. Sie sind abrieb- und scheuerfest, strapazierfähig und wasserabweisend. Dennoch behalten sie ihre diffusionsoffene Struktur und lassen die Wände atmen. Latexfarben sind in den verschiedensten Farbtönen erhältlich, von matt bis seidenglänzend.

Latexfarben eigen sich ideal für Wände, die vor Spritzwasser und Verschmutzung geschützt werden sollen. Durch die abwaschbare Schicht ist die Hygiene in Bad und WC wie auch in der Küche jederzeit gegeben. Auch überall dort, wo Fliesen eigentlich der geeignete Wandbelag wären, kann alternativ Latexfarbe gestrichen werden. Damit die Wände genügend Wasserdampf aufnehmen können, sollten sie nicht komplett mit der Spezialfarbe beschichtet werden.

Natürlich hat auch Latexfarbe einige Nachteile: Sie ist vergleichsweise teuer und in hochglänzender Ausführung aufgetragen, lässt sie sich nur schwer überstreichen. Zu beachten ist außerdem: Manche Latexfarben enthalten Formaldehyd, besser also, man wählt eine ohne diesen als gesundheitsschädlich geltenden Inhaltsstoff.

Schimmelpilz erkennen und beseitigen

Mit Schimmelpilz ist nicht zu spaßen. Leider trifft man ihn heutzutage vermehrt an, mit der Folge, dass sich die Sanierung in den letzen Jahren zu einem bedeutenden, aber auch umkämpften Markt entwickelt hat. Hier ist Vorsicht geboten: Nicht jeder Anbieter hat die notwendige Kompetenz und nicht jeder erhältliche Schnelltest ist geeignet.

Ein Großteil der Schimmelpilzfälle betrifft alte Bausubstanz, bei der die Ursachenfindung nicht immer einfach ist und schnell geäußerte Schuldzuweisungen wie „falsches Lüften“ oder „die Bausubstanz ist schuld“ oft gar nicht zutreffen. Nur im Idealfall, nämlich wenn die typischen Strukturen (Myzel, Sporen) sichtbar sind, kann ein Laie – etwa mit Hilfe einer Lupe – Schimmelpilze sicher erkennen. Zur einfachen Bestätigung, ob dunkle Flecken an der Wand tatsächlich Schimmel sind, können Klebefilmpräparate verwendet werden. Der Nachweis der Mikroorganismen erfolgt anschließend mikroskopisch durch Fachleute. So kann eine Schwarzverfärbung durch Fogging von einem Schimmelpilzbefall unterschieden werden. Entnommene Materialproben können ebenfalls untersucht werden.

Als erste Ansprechpartner in Sachen Schimmelpilzbefall nennt das Umweltbundesamt Verbraucherzentralen, Mieter-, Haus- und Grundeigentümer- Vereine und das zuständige Gesundheitsamt. Sie können Fachleute aus der Region vermitteln. Eine Ortsbegehung durch Experten ist auch insofern sinnvoll, als die Profis dabei gleich mögliche Ursachen ermitteln können. Grundsätzlich empfiehlt das Umweltbundesamt: Ist die vom Befall betroffene Fläche größer als 0,5 Quadratmeter oder ist bei einer geringeren Größe der Befall nicht nur oberflächlich, sollte auf jeden Fall eine Fachfirma eingeschaltet werden.

Infos:

http://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-denmenschen/schimmel/netzwerkschimmelpilzberatung

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