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Seefeld: Schwalben im Anflug

Tobias Pöhlsen (v. l.), Silke Lenz und Ole Grundwald lieben das ehemalige DDR-Moped, die Simson-Schwalbe Foto: Pöhlsen
Tobias Pöhlsen (v. l.), Silke Lenz und Ole Grundwald lieben das ehemalige DDR-Moped, die Simson-Schwalbe Foto: Pöhlsen
Es knattert dezent, beim Starten verlässt den Auspuff eine kleine Zweitaktfahne – schön ist eben Geschmackssache. Trotzdem: Die Simson hat etwas Besonderes. „Als ich mit meiner Simson S 51, Baujahr 86, zum ersten Mal aufkreuzte, haben mich meine Leute noch belächelt“, sagt Birger Pöhlsen aus Seefeld und lacht. Doch wie so oft kommt die Liebe erst auf den zweiten Blick.

Schon bald tauchte die nächste Simson auf, eine Schwalbe (Baujahr 84), auf der saß seine Tante Silke Lenz aus Tralau. Und damit begann der Siegeszug der Simson rund um Bad Oldesloe. Mittlerweile treffen sich zwölf „Simme“-Fans zu Ausfahrten, gemeinsamen Touren und zum Plauschen.
 
Die Simsons sind sehr robust, so stellen selbst größere Schlaglöcher oder Feldwege kein Hindernis da. Anders als bei anderen Rollern hat die Schwalbe normal große Räder. Bei der Simson handelt es sich um ein ehemaliges DDR-Moped. 1955 bis 1989 entstanden die Simson Roller unter anderem mit dem Modell Schwalbe. Nach der Schwalbe folgten die Mopeds der Vogelserie: Spatz, Star, Sperber und Habicht und 1975 schließlich die S50. Etwa sechs Millionen Zweiräder liefen vom Band. Die Schwalbe verhalf der Firma zu Weltruhm. Nach der Wende eroberte sich der schöne Roller rasch eine Fangemeinde im Westen und genoss fast den gleichen Status wie der Vespa-Roller. 2003 ging das Werk Konkurs.

DDR-Mopeds werden bei Oldtimerfans immer beliebter. Das treibt den Preis für die Kultmopeds in die Höhe – zum Ärger für die neuen, zur Freude für die alten „Simme-Fans“. fp
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