Anzeige
Themenwelten Bergedorf
Fachleute raten zum jährlichen Augentest und bei Bedarf zur Spezialbrille

Viele Verkehrsteilnehmer überschätzen ihr Sehvermögen

Viele Autofahrer*innen brauchen eine Brille, die an die Bedingungen im Straßenverkehr angepasst ist Foto: ZVA/Peter Boettcher

Ab diesem Jahr müssen rund 43 Millionen in Deutschland ausgestellte Führerscheine in fälschungssichere, EU-weit gültige Dokumente umgetauscht werden – ohne Prüfung oder Gesundheits-Check. Dabei sei der Umtausch eine gute Gelegenheit, das eigene Sehvermögen mal wieder auf Fahrtauglichkeit überprüfen zu lassen, teilt der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) mit. Schon seit Langem fordert der Verband vergeblich verpflichtende Sehtests in regelmäßigen Abständen für alle Führerscheininhaber. Daher rät er zu einer freiwilligen jährlichen Überprüfung. Dafür gebe es gute Gründe. So zeigten mobile Sehtestaktionen, dass etwa jeder zweite Verkehrsteilnehmer eine Sehhilfe benötige oder, wenn schon eine solche vorhanden sei, deren Stärke nicht mehr ausreiche.

Mehr als 34 Millionen der deutschen Autofahrer besitzen eine Sehhilfe. Doch werde, wie der ZVA bemängelt, die eigene Sehstärke nach Absolvierung des für den Erhalt des Führerscheins vorgeschriebenen Sehtests oft jahrelang nicht mehr überprüft. Dabei lasse die Sehkraft bei vielen Menschen bereits zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr nach. Laut dem Bundesverband der Augenärzte (BVA) hat jeder fünfte Autofahrer im Dunkeln Sehstörungen. Bei zehn Prozent der älteren Fahrer seien diese so gravierend, dass sie nachts eigentlich nicht mehr fahren dürften. Wichtig sei aber auch eine gute Tagessehschärfe, unter anderem, um Geschwindigkeiten anderer Verkehrsteilnehmer abzuschätzen. Wer nicht optimal sehe, verschätze sich oft beim Abbiegen oder Überholen und reagiere insgesamt langsamer.

Der ZVA rät dazu, einmal im Jahr die eigene Sehfähigkeit vom Augenoptiker oder Optometristen untersuchen zu lassen. Neben der Sehschärfe werden dann auch Farb-, Dämmerungs- und Kontrastsehen überprüft. Wenn es sich als notwendig erweist, ermitteln die Experten anschließend eine individuelle Lösung etwa Autofahrergläser mit Superentspiegelung und einem Filter, der Blendung verhindert und Kontraste verstärkt. Eine Alternative wäre eine Gleitsichtbrille mit erweitertem Randbereich.

Im Rahmen des Sehtests kann man sich auch gleich nach einer geeigneten Sonnenbrille erkundigen. Wer schon einmal von der tief stehenden Sonne geblendet wurde, weiß, wie wichtig ein solches Glas sein kann.


Die Augen vor zu viel Sonnenlicht schützen

Die Tage werden länger, steigende Temperaturen locken die Menschen nach draußen. Doch sollte man sich stets wegen der darin enthaltenen UV-Strahlung vor zu starkem Sonnenlicht schützen. Das betrifft nicht nur die Haut, sondern auch die Augen. Darauf weisen der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft hin. UV-Licht könne am Auge akute, aber auch chronische Schäden verursachen. Deshalb sollten die Augen vor starker Sonneneinstrahlung mit einer Sonnenbrille geschützt werden.

Die aktuelle Leitlinie empfiehlt den vorbeugenden Schutz ab einem UV-Index von 3. Der UV-Index wird häufig in Wettervorhersagen angegeben, auch diverse Wetter-Apps informieren darüber. Eine Sonnenbrille sollte mit dem Zeichen „UV400“ gekennzeichnet sein und das Auge auch vor seitlich einfallender Strahlung schützen. In der Norm DIN EN ISO 12312 sind fünf verschiedene Blendungskategorien definiert. Im Alltag reicht eine Brille der Kategorie 2 oder 3.

Weitere Artikel