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Hörakustiker*innen beschreiben den Ablauf und erklären Fachbegriffe

Was genau passiert eigentlich bei einem Hörtest?

Beim Hörtest erstellen Hörakustiker*innen ein Ton- und Sprachaudiogramm Foto: biha

Experten raten dazu, ab dem 50. Lebensjahr einmal im Jahr einen Hörtest zu machen. Sowohl HNO-Ärzt*innen als auch Hörakustiker*innen bieten ihn an. Mit verschiedenen Test- und Messverfahren können die Fachleute ermitteln, ob eine Hörminderung vorliegt und, wenn ja, in welcher Stärke und welcher Ausprägung. Diese differenzierte Untersuchung ist wichtig, denn jeder Hörverlust hat seine Eigenarten. Erst wenn die ermittelt sind, kann ein Hörsystem so angepasst werden, dass es den bestmöglichen Nutzen hat. 

„Zu einer sehr guten Hörsystemversorgung gehört neben der Anamnese und der Bedarfsanalyse das Ton- und Sprachaudiogramm“, erklärt Carola Klarmann, Hörakustikmeisterin und Delegierte der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Mit diesem Audiogramm kann ein Hörverlust sehr genau bestimmt werden, denn es bildet präzise die Messwerte ab, die zuvor in einer zum Hörtest gehörenden Ton- und Sprachaudiometrie erfasst wurden. Mit der Tonaudiometrie wird das Hörvermögen hinsichtlich verschiedener Tonhöhen ermittelt. Indem der Hörakustiker der Testperson über einen Kopfhörer leiser werdende Töne vorspielt, findet er heraus, welche sie gerade noch hören kann.

Was genau passiert eigentlich bei einem Hörtest? Image 2

Die Messung wiederholt er mithilfe eines sogenannten Knochenleitungskopfhörers, der hinter dem Ohr platziert wird. Zur Tonaudiometrie gehört auch noch die Unbehaglichkeitsmessung, die Aufschluss darüber gibt, wie laut Töne sein müssen, damit die Testperson sie als unangenehm empfindet. Nun folgt die Sprachaudiometrie. Mit ihr wird das Sprachverstehen überprüft. Dafür hört die Testperson - wieder über einen Kopfhörer - eine Stimme, die Zahlen und einsilbige Wörter in verschiedenen Lautstärken aufsagt. Diese sollen jeweils nachgesprochen werden, damit der Hörakustiker herausfinden kann, ab welcher Lautstärke die Testperson sie versteht. Auch hier folgt im Anschluss eine Unbehaglichkeitsmessung – jetzt über das Einspielen gesprochener Wörter mit ansteigender Lautstärke. Anders als bei der Tonaudiometrie wird dabei die Grenze zur unangenehmen Empfindung unter dem Aspekt des Sprachverstehens ermittelt.

Weitere Details zum Hörtest verrät Carola Klarmann in einer Folge der Video-Serie „Wörterbuch der Hörakustik“, die die Bundesinnung der Hörakustiker auf ihrem YouTube-Kanal anbietet. Die Adresse lautet https://youtu.be/ZSmujVREK2U

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