Unsere zwei rasenden Eurosport Kommentatoren, Matthias Stach und Boris Becker, machen ihre Sache seit Beginn ihrer Zusammenarbeit ja nicht schlecht. Ist Ihnen aber schon mal aufgefallen, wenn Experte Stach zwischenzeitlich versucht, seine eigenen persönlichen Tenniserfahrungen ins Spiel zu bringen und er versucht, den Part von Boris Becker zu übernehmen? Dann will er z.B. den Zuschauern aus seiner Sicht weismachen, warum nun gerade dieser eine Ball auf keinen Fall so gespielt werden durfte und was dem Spieler in dem Moment durch den wirren Kopf gegangen sein muss? Becker ist ja nicht auf den Mund gefallen und Stach und die TV Zuschauer erwarten natürlich eine exzellente und schnelle Analyse seines Partners auf seine Einwürfe. Meist passiert dies auch prompt. Bleibt dann aber eine Antwort aus und Becker sagt nichts, rein gar nichts, absolutes Schweigen herrscht dann in der Kabine, muss man davon ausgehen, dass der „Rote Baron“ sich wahrscheinlich denkt, so einen Quatsch kommentiere ich nicht. Und Stach ist ja gewieft genug, diesen Fauxpas blitzschnell mit einer neuen Eingebung zu überspielen. Achten Sie mal drauf: Wenn Becker nichts sagt, ist aus seiner Sicht nichts zu sagen, da kann ihm Stach auch unter dem Tisch ruhig ans Schienbein treten. Trotz allem, die Beiden bilden ein gutes Team.
Angelique Kerbers diesjährige Grand Slam Saison war erwiesenermaßen recht durchwachsen und von ihren eigenen hohen Ansprüchen weit entfernt. Abgestürzt auf mittlerweile WTA Ranglistenplatz 14, da kann man befreit auf sie draufhauen. 14 hört sich an wie 814, also nicht mehr anwesend. Fragen Sie mal 86 Damen der TOP 100, ob sie mit Angie tauschen würden? 86 von denen hätten nichts dagegen, daher kann 14 nicht so schlimm sein, wie es zurzeit aus allen Richtungen herschallt. Angies Kommentar zu ihrer Krise: „Bei mir ist das Auf und Ab anscheinend weiter auseinander als bei meinen Gegnerinnen. Was aber nicht schlecht sein muss, da es, wenn es nach oben ging, es ganz nach oben ging, im Gegensatz zu anderen.“ Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Warten wir daher ab, was die Saison 2020 bringen wird. Jedenfalls war für sie Schluss in Runde 1 mit 5:7, 6:0, 4:6 gegen eine angeschlagene Kristina Mladenovic, die dann auch in Runde 2 ihre Koffer packen durfte.
Julia Görges wird einige Nächte unruhig geschlafen haben. Wie sie ihr Achtelfinale gegen Donna Vekic noch verlieren konnte, bleibt ihr Geheimnis. Zwei gleich mit dem ersten Schlag vergebene Matchbälle beim Stand von 7:6, 5:4 brachte sie völlig aus ihrem guten Rhythmus und Vekic zurück ins Match, 6:3 im dritten für Vekic. Damit war zwar ein Schleswig-Holsteiner im Viertelfinale, da Torben Beltz aus Itzehoe seit knapp anderthalb Jahren der Coach von Vekic ist, nur, Julia gehörte gefühltermaßen eher dorthin.
Alexander Zverev hatte sich hohe Ziele gesetzt, trotz seiner bisherigen nicht allzu erfolgreichen Saison. Aber Aus für ihn im Achtelfinale gegen Diego Schwartzman aus Argentinien mit 6:3, 2:6, 4:6, 3:6. Nach dem Match äußerte sich Boris Becker erstmalig ein wenig kritischer über Zverev: „Er fightet gut, gibt nie auf, aber er hat sich in den letzten 18 Monaten nicht weiterentwickelt. Sein Spiel ist zurzeit zu einfach gestrickt und wenn der erste Aufschlag nicht kommt, ist sowieso alles vorbei. Die Gegner schlafen ja nicht und 17 Doppelfehler gehen gar nicht.“
Alexander Zverev hatte sich hohe Ziele gesetzt, trotz seiner bisherigen nicht allzu erfolgreichen Saison. Aber Aus für ihn im Achtelfinale gegen Diego Schwartzman aus Argentinien mit 6:3, 2:6, 4:6, 3:6. Nach dem Match äußerte sich Boris Becker erstmalig ein wenig kritischer über Zverev: „Er fightet gut, gibt nie auf, aber er hat sich in den letzten 18 Monaten nicht weiterentwickelt. Sein Spiel ist zurzeit zu einfach gestrickt und wenn der erste Aufschlag nicht kommt, ist sowieso alles vorbei. Die Gegner schlafen ja nicht und 17 Doppelfehler gehen gar nicht.“
Boris gibt ja häufig weltbewegendes von sich und wandelt dann auf den Spuren von Konfuzius. Wenn der chinesische Philosoph in seiner Zeit Tennisspieler gewesen wäre, hätte er Boris für die folgende Erkenntnis zum Meister der zentralen Harmonie beglückwünscht. Also, den folgenden Satz schickte Boris dem langen Hamburger noch mit auf den Heimflug. „Der zweite Aufschlag ist der Blick in die Seele eines Tennisspielers.“ Rumms, das hat was. Besser kann man die Furcht vor einem Doppelfehler nicht beschreiben. Der Zweitgrößte (Größte?) aller Zeiten, Rod Laver, formuliert es da ein wenig verständlicher. Er sagt: „Der wichtigste Schlag im Tennis ist der zweite Aufschlag.“ Zwei Formulierungen, eine Meinung.
Begeistert war der „Head of Men’s Tennis“ im DTB dagegen von Dominik Köpfer, den trotz seines Erfolges in Wimbledon, das Erreichen der 2. Runde, noch nicht viele auf dem Zettel hatten. Der frühere Collegespieler, der in seiner Collegezeit für die Tulane Universität von New Orleans auflief und dort auch seinen Abschluss machte, fightete sich durch drei Runden der Qualifikation und gewann dann sensationell weitere drei Runden im Hauptfeld. Gegen den stärksten Hartplatzspieler der letzten Wochen, Daniil Medvedev, musste im Achtelfinale auch noch nicht Schluss sein, leider fehlten beim 6:3, 2:6, 3:6, 6:7 wenige Punkte, um den Traum vom ersten Grand Slam Viertelfinale zu erfüllen. Jedenfalls gab es in New York den ersten ganz großen Zahltag für den Mann aus dem Schwarzwald. US $ 280.000, leider vor Steuern, werden in Kürze auf seinem Konto eintreffen. Becker machte ihm Hoffnung auf eine Davis Cup Nominierung.
Alle weiteren deutschen Stars liefen unter ferner liefen, wobei Andrea Petkovics 7:6, 6:4 Sieg gegen die an Position 6 gesetzte Petra Kvitova doch Erwähnung finden muss. Und natürlich darf der erneute Siegeszug unseres French Open Sieger Doppels, Andy Mies und Kevin Krawietz, nicht fehlen. Diesmal erreichten sie das Halbfinale.
Alle weiteren deutschen Stars liefen unter ferner liefen, wobei Andrea Petkovics 7:6, 6:4 Sieg gegen die an Position 6 gesetzte Petra Kvitova doch Erwähnung finden muss. Und natürlich darf der erneute Siegeszug unseres French Open Sieger Doppels, Andy Mies und Kevin Krawietz, nicht fehlen. Diesmal erreichten sie das Halbfinale.
Die deutsche Siegerszene war also überschaubar, daher widmet sich TENNIS in Hamburg einem Thema zu, das in der heutigen Zeit eigentlich Nick Kyrgios vorbehalten ist.
Aufruhr, Eklat, Skandal oder einfach nur die fehlende gute Kinderstube? Die Ausraster, die sich einige Profis in diesem Jahr erlaubten, füllen sonst die gesamte Saison. Und Nick Kyrgios war noch nicht mal unter ihnen vertreten. Der Australier schied ohne Skandal in Runde 3 gegen den Hamburg Open Finalisten Andrey Rublev aus. Ob er mit Skandal weitergekommen wäre, ist nicht mehr beweisbar.
Fall 1: Novak Djokovic verlor kurzfristig seine Contenance, als er während einer Trainingseinheit in einen Disput mit einem „Fan“ geriet, der ihn schlimm bepöbelte. Bevor das Ganze in einer handfesten Auseinandersetzung endete, regelten die Ordner die Angelegenheit und entfernten den Störenfried. Djokovic war aber so aufgebracht, dass er beinahe über die Platzbegrenzung gesprungen wäre, um dem Typen doch noch an die Wäsche zu gehen. Jedenfalls rief er ihm, nicht ganz sportsmanlike, hinterher: „Das ist es nicht gewesen, ich finde dich.
Aufruhr, Eklat, Skandal oder einfach nur die fehlende gute Kinderstube? Die Ausraster, die sich einige Profis in diesem Jahr erlaubten, füllen sonst die gesamte Saison. Und Nick Kyrgios war noch nicht mal unter ihnen vertreten. Der Australier schied ohne Skandal in Runde 3 gegen den Hamburg Open Finalisten Andrey Rublev aus. Ob er mit Skandal weitergekommen wäre, ist nicht mehr beweisbar.
Fall 1: Novak Djokovic verlor kurzfristig seine Contenance, als er während einer Trainingseinheit in einen Disput mit einem „Fan“ geriet, der ihn schlimm bepöbelte. Bevor das Ganze in einer handfesten Auseinandersetzung endete, regelten die Ordner die Angelegenheit und entfernten den Störenfried. Djokovic war aber so aufgebracht, dass er beinahe über die Platzbegrenzung gesprungen wäre, um dem Typen doch noch an die Wäsche zu gehen. Jedenfalls rief er ihm, nicht ganz sportsmanlike, hinterher: „Das ist es nicht gewesen, ich finde dich.
Fall 2: Schwer genervt war Alexander Zverev während seines Matches gegen seinen alten Kumpel Frances Tiafoe. Der verschwand nach Satzende in den Katakomben, um angeblich die Toilette aufzusuchen. Als er nach einer Viertelstunde wieder auf dem Platz erschien und sich dann noch umständlich neue Schuhe anzog, war es mit der Zuneigung zum alten Kumpel vorbei. Zverev sagte in der anschließenden Pressekonferenz: „Ich möchte mit diesen Spielern nicht in einen Topf geworfen werden. Die versuchen mit voller Absicht, deinen Rhythmus zu stören und sei es durch solch profane Dinge wie einen Toilettengang. Wie kann man eine Viertelstunde auf die Toilette gehen? Und was macht der Schiedsrichter? Nichts.“
Fall 3: Aller Schwiegermütters Darling, Stefano Tsitsipas, trifft nach seinem Halbfinaleinzug von Melbourne Anfang des Jahres nicht mehr das, was er von sich erwartet. Und dieses, zurzeit nicht mehr ganz vorn mit dabei zu sein, frustriert auch einen Publikumsliebling. Nachdem ihn Schiedsrichter Damien Dumusos im Match gegen Andrey Rublev bereits wegen unerlaubten Coachings und Zeitüberschreitung verwarnt hatte, kam es zum Skandal: Tsitsipas fand beim Seitenwechsel nicht schnell genug ein neues Stirnband in seiner Tasche und Dumusos machte ihn darauf aufmerksam, dass die Zeit läuft, es für ein weiteres Suchen keine Zeit mehr gibt und weitergespielt werden müsste. Das war zu viel für den Griechen und er fing lautstark an, den Schiedsrichter zu beschimpfen: „Hast du was gegen mich, bist du etwa Franzose? Ihr seid alles Spinner, große französische Spinner. Gib mir doch noch eine Verwarnung, los gib mir eine, du Spinner, es stört mich nicht.“ Darauf Dumusos kühl: „Zeitüberschreitung, Punktabzug Tsitsipas.“ Die ITF und auch die ATP mögen es gar nicht, wenn ihre Schiedsrichter bloßgestellt werden. Es gelten die Regeln des Anstands und gegenseitigen Respekts, um auch ein Zeichen an die Jugend zu senden. Die Strafe für Tsitsipas wurde noch nicht veröffentlicht.
Fall 3: Aller Schwiegermütters Darling, Stefano Tsitsipas, trifft nach seinem Halbfinaleinzug von Melbourne Anfang des Jahres nicht mehr das, was er von sich erwartet. Und dieses, zurzeit nicht mehr ganz vorn mit dabei zu sein, frustriert auch einen Publikumsliebling. Nachdem ihn Schiedsrichter Damien Dumusos im Match gegen Andrey Rublev bereits wegen unerlaubten Coachings und Zeitüberschreitung verwarnt hatte, kam es zum Skandal: Tsitsipas fand beim Seitenwechsel nicht schnell genug ein neues Stirnband in seiner Tasche und Dumusos machte ihn darauf aufmerksam, dass die Zeit läuft, es für ein weiteres Suchen keine Zeit mehr gibt und weitergespielt werden müsste. Das war zu viel für den Griechen und er fing lautstark an, den Schiedsrichter zu beschimpfen: „Hast du was gegen mich, bist du etwa Franzose? Ihr seid alles Spinner, große französische Spinner. Gib mir doch noch eine Verwarnung, los gib mir eine, du Spinner, es stört mich nicht.“ Darauf Dumusos kühl: „Zeitüberschreitung, Punktabzug Tsitsipas.“ Die ITF und auch die ATP mögen es gar nicht, wenn ihre Schiedsrichter bloßgestellt werden. Es gelten die Regeln des Anstands und gegenseitigen Respekts, um auch ein Zeichen an die Jugend zu senden. Die Strafe für Tsitsipas wurde noch nicht veröffentlicht.
Fall 4: Aljaz Bedene, Dritt-
rundengegner von Alexander Zverev, murmelte beim Seitenwechsel während seines Matches gegen Benoit Paire Unverständliches für Zuschauer und Schiedsrichter in sein Handtuch. Paire hat dafür aber gute Ohren, rastete komplett aus und bekam sein Spiel nicht mehr zusammen. Paire hinterher: „Er hat mich so beleidigt, das gehört nicht zu den Regeln des Sports, wie ich sie kenne. Wofür hält der sich. Ich sage aber nicht, was er mir an den Kopf geworfen hat.“ Ohne Handschlag nach dem Match verließ Paire den Platz. Das alles hört sich auf den ersten Blick nicht großartig an, wird aber von der ITF nachträglich untersucht.
Fall 5: Bisher war Daniil Medvedev nicht sonderlich aufgefallen in Richtung Ausraster. Im Match gegen den spanischen Altmeister Feliciano Lopez passierte dies nun doch. Medvedev hatte Probleme mit einem Balljungen, der ihm nicht schnell genug sein Handtuch reichte. Der Russe riss es ihm schließlich so hart aus der Hand, dass dieser beinahe stürzte. Das Publikum buhte, der Schiedsrichter sprach eine Verwarnung aus und Medvedev zeigte ihm den Vogel. Das wurde nun ausgerechnet auf den großen Videoleinwänden wiederholt und von an hatte Medvedev bei jeder Szene ein Pfeifkonzert gegen sich. Niemand beruhigte sich bis Spielende und beim On Court Interview setzte Medvedev noch einen drauf. Auf die Frage, wie er das Match hatte gewinnen können, meinte er an die Zuschauer gerichtet: „Ich danke Euch, nur eure Energie hat mich siegen lassen. Wenn ihr heute zu Bett geht, sollt ihr wissen, ich habe nur wegen euch gewonnen.“ Und zeigte noch mal mit dem Finger an seine Stirn. Das Pfeifkonzert war entsprechend. Später hatte er seine Emotionen wieder im Griff, entschuldigte sich bei Gegner, den Zuschauern und auch dem Schiedsrichter. Die Versöhnung mit dem Publikum erkämpfte er sich durch das sensationelle Finale.
Fall 6: Einer von dem man in seinem fortgesetzten Alter nun wahrlich keinen Eklat mehr erwartet hätte, ist Mike Bryan, der Rechtshänder der Bryan Brothers. Im Doppel gegen Federico Delbonis und Roberto Carballes Baena wurde ein Ball für gut befunden, womit Mike Bryan nicht einverstanden war. Er ließ ihn per Hawkeye überprüfen und bekam Recht. Daraufhin imitierte er mit seinem Schläger ein Gewehr, legte auf die Linienrichterin an und tat so, als ob er den Abzug durchzieht. Gleichzeitig zeigte er mit dem Zeigefinger in Richtung der Schiedsrichterin, Mariana Alves, die ihn sofort mit einer Verwarnung bedachte. Mike war sich keiner Schuld bewusst und mimte das Unschuldslamm. „Was habe ich denn getan?“ Mariana Alves: „Du hast auf die Linienrichterin und mich angelegt, das war total unpassend.“ Mike grummelte noch ein wenig vor sich hin, beließ es aber dabei. Später entschuldigte er sich bei den Beiden: „Es war als Spaß gedacht, in Zeiten der ganzen Anschläge in Amerika sehe ich ein, dass meine Geste völlig unpassend war. Ich werde das nie wieder tun.“ Das Doppel gewannen die Bryans, Mike bekam aber vom US Verband eine Strafe von US $ 10.000 verpasst.
Was machen eigentlich die Damen? Keine Skandale, keine Gegnerinnen Beleidigungen, keine Schiedsrichter Beschimpfungen? Gibt es so was? Schwer vorstellbar.
rundengegner von Alexander Zverev, murmelte beim Seitenwechsel während seines Matches gegen Benoit Paire Unverständliches für Zuschauer und Schiedsrichter in sein Handtuch. Paire hat dafür aber gute Ohren, rastete komplett aus und bekam sein Spiel nicht mehr zusammen. Paire hinterher: „Er hat mich so beleidigt, das gehört nicht zu den Regeln des Sports, wie ich sie kenne. Wofür hält der sich. Ich sage aber nicht, was er mir an den Kopf geworfen hat.“ Ohne Handschlag nach dem Match verließ Paire den Platz. Das alles hört sich auf den ersten Blick nicht großartig an, wird aber von der ITF nachträglich untersucht.
Fall 5: Bisher war Daniil Medvedev nicht sonderlich aufgefallen in Richtung Ausraster. Im Match gegen den spanischen Altmeister Feliciano Lopez passierte dies nun doch. Medvedev hatte Probleme mit einem Balljungen, der ihm nicht schnell genug sein Handtuch reichte. Der Russe riss es ihm schließlich so hart aus der Hand, dass dieser beinahe stürzte. Das Publikum buhte, der Schiedsrichter sprach eine Verwarnung aus und Medvedev zeigte ihm den Vogel. Das wurde nun ausgerechnet auf den großen Videoleinwänden wiederholt und von an hatte Medvedev bei jeder Szene ein Pfeifkonzert gegen sich. Niemand beruhigte sich bis Spielende und beim On Court Interview setzte Medvedev noch einen drauf. Auf die Frage, wie er das Match hatte gewinnen können, meinte er an die Zuschauer gerichtet: „Ich danke Euch, nur eure Energie hat mich siegen lassen. Wenn ihr heute zu Bett geht, sollt ihr wissen, ich habe nur wegen euch gewonnen.“ Und zeigte noch mal mit dem Finger an seine Stirn. Das Pfeifkonzert war entsprechend. Später hatte er seine Emotionen wieder im Griff, entschuldigte sich bei Gegner, den Zuschauern und auch dem Schiedsrichter. Die Versöhnung mit dem Publikum erkämpfte er sich durch das sensationelle Finale.
Fall 6: Einer von dem man in seinem fortgesetzten Alter nun wahrlich keinen Eklat mehr erwartet hätte, ist Mike Bryan, der Rechtshänder der Bryan Brothers. Im Doppel gegen Federico Delbonis und Roberto Carballes Baena wurde ein Ball für gut befunden, womit Mike Bryan nicht einverstanden war. Er ließ ihn per Hawkeye überprüfen und bekam Recht. Daraufhin imitierte er mit seinem Schläger ein Gewehr, legte auf die Linienrichterin an und tat so, als ob er den Abzug durchzieht. Gleichzeitig zeigte er mit dem Zeigefinger in Richtung der Schiedsrichterin, Mariana Alves, die ihn sofort mit einer Verwarnung bedachte. Mike war sich keiner Schuld bewusst und mimte das Unschuldslamm. „Was habe ich denn getan?“ Mariana Alves: „Du hast auf die Linienrichterin und mich angelegt, das war total unpassend.“ Mike grummelte noch ein wenig vor sich hin, beließ es aber dabei. Später entschuldigte er sich bei den Beiden: „Es war als Spaß gedacht, in Zeiten der ganzen Anschläge in Amerika sehe ich ein, dass meine Geste völlig unpassend war. Ich werde das nie wieder tun.“ Das Doppel gewannen die Bryans, Mike bekam aber vom US Verband eine Strafe von US $ 10.000 verpasst.
Was machen eigentlich die Damen? Keine Skandale, keine Gegnerinnen Beleidigungen, keine Schiedsrichter Beschimpfungen? Gibt es so was? Schwer vorstellbar.