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Themenwelten Bergedorf
50 Jahre Norderstedt

Der Norderstedter Galerist 

Jan Menssen entwickelt die Kunst fürs digitale Zeitalter

Die liebevoll-witzige „Assemblage Nr. 152 (Herz)“ von George Koningstok gehört zu Jan Menssens Lieblingswerken...
Die liebevoll-witzige „Assemblage Nr. 152 (Herz)“ von George Koningstok gehört zu Jan Menssens Lieblingswerken...
Mit zwei Koffern voll eigener Kunstwerke, vielen Ideen im Kopf und einem Übersetzer als Begleiter steht Katja Saposhkov eines Tages Anfang der 90er-Jahre vor der Tür. Und Jan Menssen macht der jungen Ukrainerin das Tor ganz weit auf. Denn schnell erkennt der von der Industrie- und Handelskammer geprüfte Kunstkaufmann – einer von nur Dreien in Schleswig-Holstein im 20. Jahrhundert – das Potenzial der Künstlerin.

Menssen hat seitdem mehr als 900 Werke Saposhkovs katalogisiert und führt das größte und vollständigste Werkverzeichnis, das das herausragende und für den Aufbau einer wertstabilen Sammlung geeignete Schaffen der Künstlerin dokumentiert.

Der Galerist verfolgt von Anfang an das Ziel, seine Galerie durch ein einzigartiges Angebotsprofil zu prägen. Denn wenn er vom Rande der Metropole auf Dauer erfolgreich sein will, dann muss er dort etwas Besonderes bieten. Die Kooperation des in Norderstedt wohnenden, konkret-konstruktiv arbeitenden Künstlers Karsten Hein stellte dafür eine weitere wichtige Weiche. Menssen übernahm die komplette Vermarktung seines Schaffens. Gleichzeitig gelang es ihm, den international renommierten Allround-Künstler Ernst Fuchs (1930–2015) für sich zu begeistern. Menssen darf vier druckgrafische Meisterwerke, die Dionysos-Serie, exklusiv am Weltmarkt verlegen.
  
... aber auch die Lotus-Serie Koningstoks ist beeindruckend Foto: Rahn
... aber auch die Lotus-Serie Koningstoks ist beeindruckend Foto: Rahn
Ernst Fuchs trat 2010 in Norderstedt öffentlich auf. Menssen organisierte dort die erste von drei großen Kunstschauen zum 80. Geburtstag des Malerfürsten. Fuchs verewigte sich mit einem pfiffigen Selbstporträt im Gästebuch der Stadt.

„Ich habe oft Glück gehabt. Es ist einfach gut gelaufen“, sagt Jan Menssen. Denn er hat den Spagat geschafft, große Kunst dank digitaler Drucktechnik für viele bezahlbar zu machen und gleichzeitig den Wert des Originals zu steigern.

Das wachsende Verlagsgeschäft führte Menssen in den frühen 2010er-Jahren dazu, mit dem Norderstedter Karsten Hein zusammen eine Methode für die druckgrafisch-ähnliche Materialisierung Heinscher Farbfeldkompositionen zu entwickeln. Bis dahin existierten diese lediglich als kleine Bildfassungen, mit Tempera-Farben in Entwurfsform gemalt. Unter Aufsicht des Künstlers übernahm der Galerist die Produktion – ein künstlerisch aufwendiges Unterfangen.

In der Folge entsteht ein viele Werke umfassendes Angebot an Druckerzeugnissen, das Kunstqualität, Galerie-Niveau und Kaufpreisattraktivität vereint. In gleicher Weise befördert Menssen die schrittweise Umsetzung der Bildkunst, vor allem die Lotus-Kompositionen und Ornament-Serien des Künstlers George Koningstok, der von ihm seit 2012 exklusiv vertreten wird.

Fürs Angebotsprofil des Galerie- und Verlagshauses Menssen nimmt die Kooperation mit Koningstok eine wichtige Rolle ein. Denn mit den witzig-schrägen Assemblagen des Hamburger Künstlers ist es Menssen möglich, am Markt etwas noch nicht Dagewesenes zu präsentieren – ein weiterer Grund für Kunstkäufer und -sammler nach Norderstedt zu kommen. mra

www.50jahrenorderstedt.de
 
Galerie und Kunstverlag

Während die Gründer der Galerie fast alle Arbeiten in Werkstatt und Ausstellung selbst abdeckten, setzt der heutige Inhaber Jan Menssen auf ein Netzwerk der Kompetenz. Restaurierungen und Reparaturen werden von externen Fachleuten übernommen. In Norderstedt stehen seit 1986 etwa 250 Quadratmeter Fläche für Ausstellung, Werkstatt und Lager zur Verfügung.

Kontakt

MENSSEN Galerien & Kunstverlag
Ulzburger Straße 308
22846 Norderstedt
und
Mittelweg 8
22941 Bargteheide
galerie-menssen.de

Aus der Verlags-Geschichte

Miroslava und Dieter Menssen handeln seit zehn Jahren mit Kunst, als sie sich entscheiden selbst eine Galerie zu eröffnen. Aber wo? Mitten in der Stadt gibt es sehr gute Galerien. Deshalb und wegen der hohen Mietpreise in der City zieht es sie gen Norden an den Rand der Metropole. Da entdecken sie in der aufstrebenden Stadt Norderstedt an der Ulzburger Straße leerstehende Räume und wagen den ersten Schritt.

Die „Galerie Menssen“, heute MENSSEN Galerien & Kunstverlag, öffnet im November 1986 mit einer Ausstellung. Zu den Exponaten gehören Original-Grafiken, aber auch Unikate und Plastiken, darunter Werke von Salvador Dali, Pablo Picasso und Joan Miro.

Dank der großen Nachfrage gelingt es dem Ehepaar Menssen, den Betrieb als Adresse für niveauvolle Bildkunst sowie als Fachgeschäft für branchentypische Dienstleistungen zu etablieren. Bildeinrahmungsaufträge, Restaurierungen und Konservierungen schadhafter Gemälde und Rahmen sowie die Ausgestaltung von Räumen mit Kunst bestimmen den Geschäftsalltag.

Als Sohn Jan 1991 in die Firma kommt, bauen die Menssens ein Angebot exklusiv repräsentierter Positionen zeitgenössischer Kunst auf. Seit Beginn der 2000er-Jahre nimmt die Teilnahme der Galerie an Kunstmessen zu. Zwar steht das den regelmäßigen Öffnungszeiten der Galerie entgegen. Trotzdem entscheidet sich Jan Menssen 2005 dazu, nachdem sich seine Eltern aus dem Betrieb zurückgezogen hatten, die gemieteten Räume zu halten.

Kurz darauf überarbeitet er das Raumkonzept und lässt die Fläche zu einem modernen, auf das exklusive Präsentieren von Kunst ausgerichteten Galerie-Showroom umgestalten. Die Kund:innen greifen gern auf die in drei Jahrzehnten erworbene Kompetenz des Galeristen und Verlegers zurück und lassen sich beraten, wie sie Sammlungen aufbauen, modern präsentieren und dauerhaft pflegen. Menssen arbeitet dabei mit einem großen Team an Experten zusammen.

Aktiv bringt sich Jan Menssen auch gern in die Initiative Ulzburger Straße ein. Den Kaufleuten gelingt es, das Wir-Gefühl der Bürger:innen für ihren Stadtteil und für den Einzelhandel zu stärken. Die Straße wird zur Flaniermeile umgebaut und ein autofreies Straßenfest etabliert – mittendrin die einzigartige Galerie.
 
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50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor.Alle Berichte unter: www.egno.de/50

 
 
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