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Helligkeit stört Insekten und Fische. Führung soll sensibilisieren

Licht aus für eine lebendige Alster: Hamburger Führung ab S-Bahnhof Hoheneichen

Viele fleißige Helfer haben bei einem Lebendige-Alster-Aktionstag das Kiesbett geschaffen Fotos: Lebendige Alster

Licht an der falschen Stelle hat massive negative Folgen für die heimische Tierwelt. Expert/-innen halten es für genauso gefährlich wie die landwirtschaftlichen Gifte. Das Projekt Lebendige Alster bietet am 25. November eine Führung zum Thema Lichtverschmutzung an.

Abends wird es wieder früh dunkel. Vielerorts geht deshalb die Beleuchtung an. Auch im naturnahen Alstertal findet man nur wenige unbeleuchtete Bereiche. Wolfram Hammer vom Projekt Lebendige Alster sagt dazu: „Wir haben festgestellt, dass 30 Prozent der Lampen, die schädliches Licht auf die Alster und/oder ihre Aue werfen, auf Privatgrundstücken stehen. Anwohner/-innen im Alstertal können daher einen bedeutsamen Anteil zum Reduzieren der Lichtverschmutzung leisten und sparen dabei zudem Energie.“ Beleuchtung an Flüssen wie der Alster hat weitreichenden Einfluss auf die Umwelt. Flüsse sind Wanderrouten für Insekten, Vögel, Fische und Fledermäuse. Die Tiere wandern oft nachts. Licht kann für sie dabei eine optische Barriere sein. Sie fliegen auf Lichtquellen zu und finden nicht mehr weg oder sie unterbrechen ihre Wanderungen im Wasser.

Die Wege entlang der Alster sind hell beleuchtet
Die Wege entlang der Alster sind hell beleuchtet

Empfindliche Wasserbewohner

Eine Studie zeigt bei Fischen schon unter sehr viel geringeren Lichtintensitäten als bei anderen Wirbeltieren eine hormonelle Veränderung. Dies kann das Heranwachsen von Jungfischen beeinflussen. Auch im Wasser lebende Insekten reagieren sehr sensibel auf Licht. Anders als Land-Insekten, werden bestimmte Wasser-Insekten auch von Lampen angezogen, die nur geringe Blauanteile haben.

Das Projekt „Lebendige Alster“ setzt sich für eine naturnahe Entwicklung der Alster und ihrer Nebengewässer ein. Zentraler Bestandteil ist die Durchgängigkeit des Flusses für wandernde Organismen. „Deshalb gehen wir auch die Lichtverschmutzung an”, sagt Projektmitarbeiter Wolfram Hammer. Bei der Wegbeleuchtung entlang der Alster sei noch viel zu tun. Eine sinnvolle Maßnahme wäre auch, nur frequentierte Wege zu beleuchten und Lampen mit insektenfreundlichen LEDs und abgeschirmten Leuchten auszustatten. Hier muss die Politik aktiv werden, so Hammer. Für alle die mehr zum Thema Lichtverschmutzung erfahren möchten, gibt es am 25. November um 16.30 Uhr ab S-Bahnhof Hoheneichen eine Führung.
Anmeldung: info@lebendigealster.de Infos: www.lebendigealster.de

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