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Online-Beratung, digitale Messen: Wie junge Menschen jetzt einen Ausbildungsplatz finden

Karriereplanung in Corona-Zeiten

Ein Großteil der Vorbereitung findet derzeit vor dem heimischen Computer statt. FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO

Videochat statt Schulbank, Tablet-PC statt Tafel, Tastatur statt College-Block – für die Schüler der „Generation Corona“ gehören digitales Pauken und virtuelle Kommunikation seit Monaten zum Alltag. Und wenn die Schule endlich geschafft ist? Wenn man Abitur, MSA oder ESA in der Tasche hat? Ändert sich erst mal nicht viel. Denn auch bei der Planung der beruflichen Zukunft ist räumliche Distanz angesagt. So sind derzeit etwa die Pforten der Jugendberufsagenturen (JBA) pandemiebedingt geschlossen. Hier können Schulabgänger normalerweise bei einem persönlichen Vor-Ort-Gespräch mit einem Job-Experten herausfinden, wo ihre Stärken liegen, welcher Beruf infrage kommt und wie sie einen passenden Ausbildungsplatz ergattern. Die Beratung erfolgt nun telefonisch oder per Videochat (Termine unter 040/24 85 11 88).

„Das Angebot wird von den Jugendlichen sehr gut angenommen. An manchen Tagen führe ich bis zu zehn Gespräche“, sagt JBA-Berufsberaterin Petra Cämmerer. Alle, die noch gar keine konkreten Berufsvorstellungen haben, sollten vor dem Gespräch das praktische „Check-U“-Tool ausprobieren. Der ausführliche Test ist allerdings zeitintensiv und enthält zahlreiche Aufgaben, etwa zu den Bereichen logisches Denken, Sprachkenntnisse oder soziale Fähigkeiten. Anschließend erhält der Nutzer passende Berufsvorschläge. Das Tool gibt’s auf www.arbeitsagentur.de oder als mobile Variante in der „AzubiWelt“-App.

Wer keine Lust auf Testdruck hat, stöbert erst mal in Ruhe, welche der 325 anerkannten Ausbildungsberufe überhaupt zur Auswahl stehen. Auf berufe.tv werden sie jeweils in kurzen Filmchen vorgestellt. Weitere beliebte und übersichtliche Portale wie Azubiyo.de, Abi.de oder Studienwahl.de sind randvoll mit informativen Inhalten. Auch die Handwerkskammer Hamburg ist digital auf Zack. Jeden zweiten Mittwoch veranstaltet sie eine Online-Infostunde. Am 9. April gibt’s ein unverbindliches virtuelles Azubi-Speed-Dating. In kurzen Sieben-Minuten-Gesprächen können sich dann junge Menschen und Ausbildungsbetriebe kennenlernen. „Wenn die Chemie stimmt, hat man gute Chancen, in einem anschließenden Vorstellungsgespräch seinen Lehrvertrag einzutüten“, so Christiane Engelhardt, Pressesprecherin der Handwerkskammer Hamburg.

Ein weiterer wichtiger Termin für die Jobsuche ist die „Billevue Digitale Ausbildungsmesse 2021“. Am 30. März stellen sich dort Hamburger Ausbildungsbetriebe in 20-minütigen Slots vor. Fest zusagt haben bereits die Hamburger Hochbahn, die Haspa sowie die Deutsche Post AG. Bewerbungsgespräche finden in Zeiten von Corona vor der Kamera statt. Otto etwa nutzt das Programm Microsoft Teams. „Das Gespräch dauert ca. 1,5 Stunden und besteht aus einem fachlichen und persönlichen Teil“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens. Doch es geht auch unkomplizierter. „Wer einen handwerklichen Beruf erlernen möchte, sollte einfach mal zum Hörer greifen und bei den Betrieben nach einem Schnupperpraktikum fragen“, rät Handwerkskammer-Sprecherin Engelhardt. „Gerade bei kleineren Firmen sind die Chancen, kurzfristig loslegen zu können, gut. Anbieter von Praktika findet man auch in unserer Praktikumsbörse.“ GUNTHER MEYN


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