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Was Jugendliche über die aktuelle Situation in Lehrberufen wissen müssen

Pandemie hat die Ausbildung verändert


Seitdem vor einem Jahr die Coronavirus-Pandemie in Deutschland ankam, beherrschen die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung und Bekämpfung den Alltag. Auswirkungen hat das auf fast alle Lebensbereiche. Auch auf den Ausbildungsmarkt. Die Konsequenzen bekommen vor allem Auszubildende und Schülerinnen und Schüler in der Berufsorientierungsphase zu spüren.

Wie hat sich die Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt ausgewirkt?

Die Zahl der Ausbildungsstellen ging zurück: Wurden im Jahr 2019 der Agentur für Arbeit in Hamburg noch mehr als 11.000 Lehrstellen gemeldet, waren es im vergangenen Jahr 1553 weniger. Das entspricht einem Minus von 13,6 Prozent. Besonders betroffen sind die Veranstaltungsbranche, das Hotel- und Gaststättengewerbe der Tourismus. Auch im Handwerk wurden weniger Ausbildungsplätze vergeben. Aufgrund der großen Verunsicherung blieben nach Angaben der Agentur für Arbeit mehr Bewerber unversorgt und zugleich mehr Ausbildungsplätze unbesetzt als im September 2019.

Was erleben Jugendliche, die derzeit in der Ausbildung sind?

Viele Azubis mussten sich im vergangenen Jahr mit Themen wie Kurzarbeit, Homeoffice und Distanzlernen auseinandersetzen. Der hohe Praxisanteil, der in normalen Zeiten eine der Stärken der dualen Ausbildung ist, fehlt vielen. Denn nicht immer reicht es aus, digital und aus der Distanz zu lernen. Einem Puppenkopf die Haare zu frisieren ist etwas anderes, als einem Kunden die Haare zu schneiden. Azubis im Gastgewerbe können derzeit ebenfalls kaum das tun, was ihren späteren Job eigentlich ausmacht. Erschwerend kommt hinzu, dass trotz nachgebesserter Ausstattung nicht alle Berufsschulen guten Distanzunterricht anbieten können. Prüfungen verzögern sich mitunter. Einige Azubis haben Angst, ihren Ausbildungsplatz zu verlieren, weil der Betrieb Insolvenz anmelden könnte. Andere fürchten, aufgrund der aktuell schwierigen Situation für viele Firmen anschließend nicht übernommen zu werden.

Welchen Einfluss hat die gegenwärtige Situation auf Schulabgänger?

Nicht nur der Fachkräftemangel in verschiedenen Brachen verschärft sich, auch die Berufswünsche verändern sich durch die Coronavirus-Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Ausbildungsportals ausbildung.de. Dafür wurden 700 Auszubildende und 1700 Schülerinnen und Schüler zur Einschätzung ihrer beruflichen Zukunft befragt. Demnach haben Berufe in der Gastronomie, in der Gestaltung sowie in den Medien und im Tourismus an Attraktivität eingebüßt. Mehr als 12 Prozent der Azubi-Bewerber glauben, dass eine Ausbildung aktuell zu unsicher ist, und wollen sich deshalb umorientieren. Im Gegenzug stiegen auf der Beliebtheitsskala Berufe, die als systemrelevant gelten, unter anderem im Einzelhandel. Mehr als 22 Prozent der Schulabgänger wollen verstärkt nach solchen krisenfesten Ausbildungen Ausschau halten.

Wie sind die Aussichten für Schulabgänger im Ausbildungsjahr 2021?

Aus der Hamburger Wirtschaft sind für den Herbst 2021 bereits jetzt mehr als 5500 freie Ausbildungsplätze gemeldet worden, teilte die Agentur für Arbeit Hamburg mit. Aufgrund des demografischen Wandels gilt unverändert, dass Fachkräfte in vielen Branchen gebraucht werden. Zudem bietet eine duale Ausbildung Schulabgängern mit ihren vielfältigen Möglichkeiten einen sicheren Berufseinstieg und eine Zukunftsperspektive. CHRISTINE WEISER


Zeit, die Zukunft zu planen

Es gab schon einfachere Zeiten, um mit der Berufsausbildung zu beginnen. Die Coronavirus-Pandemie hat immer noch große Auswirkungen auf das tägliche Leben und eben auch auf Schule und Berufsausbildungen. Doch wer jetzt auf den Abschluss zusteuert, der sollte sich nicht entmutigen lassen – und entschlossen die Weichen stellen. Dabei möchten wir mit dieser Sonderveröffentlichung helfen.

Die „AuStEr“ vom Hamburger Abendblatt ist ein Ratgeber für Ausbildung, Studium und den erfolgreichen Start ins Berufsleben. Neben vielen Tipps für Bewerber stellen wir auch in dieser Ausgabe wieder einige Azubis vor, die von ihrer Arbeit berichten. Die Beispiele sollen zeigen, wie vielfältig die beruflichen Möglichkeiten sind. Doch für eine umfassende Übersicht reichen natürlich keine 16 Seiten. Deshalb lohnt es sich, auch einmal in die bereits erschienenen Ausgaben der „AuStEr“ zu schauen, die übrigens immer auch nach den Sommerferien noch einmal kommt – und dann noch umfangreicher.

Zu finden sind diese Ausgaben mit vielen weiteren Berufsporträts und Infos über Themen wie Gap-Year, duales Studium und Freiwilliges Soziales Jahr unter sonderthemen.abendblatt.de/karriere. Sie können kostenlos gelesen werden. Allen, die jetzt auf der Zielgeraden ihrer Schulkarriere sind und sich anschicken, die Berufswelt zu erobern, wünschen wir eine anregende Lektüre – und viel Spaß bei allem, was da noch kommt!


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