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Maschinen- und Anlagenführer müssen handwerklich geschickt sein, präzise arbeiten – und früh aufstehen

Herrscher über tonnenschwere Riesen: Maschinenführer bei TSR Recycling in Harburg

Alexander Felk ist Auszubildender Maschinenführer bei TSR Recycling in Harburg. FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Alexander Felk hat über Umwege zu einem Beruf gefunden, der ihm rundum gefällt. Nach dem Hauptschulabschluss machte er zunächst eine Ausbildung zum Verkäufer. Nachdem er zwei Jahre in diesem Beruf gearbeitet hatte, entschied er: „Jetzt ist Schluss. Der Kundenkontakt ist nicht meins, das Geld stimmt nicht. Es muss etwas Neues her!“. Alexander startete eine zweijährige Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer.

Eine richtige Entscheidung, wie sich mittlerweile gezeigt hat. Denn Alexander hat viel Spaß an der Arbeit mit der gigantischen Schrottschere, die er zu bedienen hat. Diese steht auf dem Gelände des internationalen Entsorgungsfachbetriebs TSR Recycling in Harburg. Alexander sorgt dafür, dass der dort angelieferte Haushaltschrott widerstandslos nachgibt, wenn sich das Maul der Anlage in den Schrott gräbt, kraftvoll zubeißt und den Wertstoff zusammenpresst. Anschließend kommen extrem scharfe Messer zum Einsatz, die den Schrott in kleine „Pakete“ schneiden, die dann per Laufband in große Boxen abtransportiert werden. Alexanders Arbeitsplatz ist eine rund sieben Quadratmeter große Kabine. Von hier aus lenkt er die Schrottschere per Fernbedienung, mit Unterstützung mehrerer Monitore. Mit den Kollegen, zum Beispiel mit den Baggerfahrern, kommuniziert er über Funk. „Das Gute an diesem Job ist, dass man überwiegend für sich und eigenverantwortlich arbeiten kann. Natürlich muss man sehr genau und konzentriert bei der Sache sein“, sagt Alexander.

Zu seinen Aufgaben gehört es auch, dafür zu sorgen, dass die Schrottschere immer reibungslos läuft. So muss der 26-Jährige immer mal wieder Fett oder spezielle Sensoren austauschen und andere Wartungsarbeiten erledigen. Und wenn es Störungen gibt, hat er diese aus der Welt zu schaffen. „Technisches Verständnis und ein gewisses Maß an handwerklichen Fähigkeiten sollte man daher für diesen Job mitbringen“, sagt Alexander, der jetzt in seinem zweiten und damit letzten Ausbildungsjahr ist. Zu den Stationen im Betrieb, die er bereits absolviert hat, gehört unter anderem die Werkstatt, wo überwiegend Schlosser tätig sind. Und auch in der großen Schredderanlage war Alexander bereits im Einsatz. Außerdem hat er einen Schweißer- und einen Staplerschein gemacht.

Der Unterricht an der Beruflichen Schule für Stahl- und Maschinenbau (BS 04) findet in Blöcken statt. Auf dem Lehrplan stehen unter anderem Fächer wie Automatisierungstechnik, Fertigungs- und Montagetechnik. Den Unterricht findet Alexander anspruchsvoll und interessant. Die Ausbildung zum Maschinenund Anlagenführer wird mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten: Metall- und Kunststofftechnik, Textiltechnik, Textilveredelung, Lebensmitteltechnik sowie Druckweiter- und Papierverarbeitung. Das liegt daran, dass Maschinen- und Anlagenführer in unterschiedlichen Produktionsbereichen der Wirtschaft zum Einsatz kommen. Das können Unternehmen der Metall-, Kunststoff-, Nahrungsmittel-, Textil- und Druckindustrie und der papierverarbeitenden Industrie sein. Ausbildungsstellen bieten in Hamburg Unternehmen wie Mauser Packaging Solutions, Harry Brot, die Otto-Krahn-Gruppe, Desitin Arzneimittel, Otto Dörner oder das Werk von tesa an. Auch TSR Recycling sucht Auszubildende. Hier arbeiten angehende Maschinen- und Anlagenführer hauptsächlich im Frühdienst, der um sechs Uhr beginnt. Darüber hinaus bildet TSR Recycling auch Mechatroniker und Industriemechaniker aus. Alexander wird in diesem Sommer seine Ausbildung beenden. Danach möchte er gern bei TSR Recycling bleiben: weil ihm die Arbeit gefällt und weil das Arbeitsklima im Unternehmen so gut ist. „Jeder weiß, was er zu tun hat, das hat seine Vorteile“, findet Alexander. „Und indem wir Schrotte nach höchsten Standards aufbereiten, tragen meine Kollegen und ich auch aktiv zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz bei. Schrott ist deshalb voll mein Ding.“ CHAN SIDKI-LUNDIUS
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 2 Jahre
Voraussetzungen: sorgfältige und genaue Arbeitsweise, technisches Interesse
Ausbildungsentgelt: 830 bis 980 Euro
Einstiegsgehalt: ab 2100 Euro Perspektiven: sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Industriemechaniker, Meister
Weitere Infos: www.hk24.de


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