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Immobilienmakler in Coronazeiten: Kundenbeziehung ist wichtiger als Digitalisierung

Ehrlichkeit und persönliche Betreuung sind mehr denn je gefragt

Die Corona-Krise hat auch bei Immobilieninteressenten zu Verunsicherungen geführt. Umso gefragter ist eine ehrliche und der Situation angepasste Beratung durch professionelle Immobilienfachleute. Foto: AdobeStock

Verunsicherte Interessenten, Kontaktbeschränkungen, die keine Haus- oder Wohnungsbesichtigungen zulassen: Die ersten Wochen der Coronakrise haben auch die Immobilienmakler schwer getroffen. Flexibilität und Kreativität waren da besonders gefragt. Nur: Was tun, wenn es nicht einmal möglich ist, einer Interessentin oder einem Interessenten eine Immobilie zu zeigen, damit sie bzw. er das potenzielle zukünftige Zuhause auch einmal live erlebt?

Ein wenig Hilfe kam durch die Möglichkeiten, die die moderne Technik und die Digitalisierung bieten. Virtuelle Spaziergänge durch ein Objekt mit 360-Grad-Rundblick beispielsweise war eine vielfach angebotene Ersatzlösung. Sicher besser als nichts, denn so eine Online-Visite lässt immerhin erkennen, ob eine Immobilie für einen/eine überhaupt infrage kommt. Mehr aber auch nicht.

Das Team von Frank Hoffmann Immobilien hat ebenfalls den virtuellen Besuch genutzt, aber er stand nicht im Mittelpunkt. „Die Möglichkeiten, die uns die Digitalisierung bietet, bringen wir schon länger als ergänzende Serviceleistungen mit ein.

Immobilienfachfrau Nicole Reise Foto: Marc Velten
Immobilienfachfrau Nicole Reise Foto: Marc Velten

Das war keine neue Herausforderung, vor die uns Corona gestellt hat“, sagt Nicole Reise, die das in Hamburg und Schleswig-Holstein tätige Unternehmen gemeinsam mit ihrem Bruder Thore Hoffmann führt. Die ersten Krisenwochen, in denen bei den Endverbrauchern ohnehin kaum Kaufbereitschaft vorhanden gewesen sei, habe man vielmehr genutzt, um neue Kundenkontakte zu knüpfen und die eigenen Stärken noch mehr einzubringen. „Das schnelle Geschäft ist nicht unsere Sache“, so die Immobilienfachfrau. „Wir legen traditionell großen Wert auf einen vertrauensvollen, ehrlichen und offenen Umgang mit unseren Kunden. Und wir spüren gerade in diesen Zeiten, die von großer Unsicherheit geprägt sind, dass viele genau das besonders zu schätzen wissen. Die Menschen wollen einen professionellen Makler an ihrer Seite, der sie an die Hand nimmt und ihnen beispielsweise auch offen und ehrlich sagt: Vielleicht kaufen Sie in Ihrer Situation jetzt noch nicht das Haus, sondern erst einmal die Eigentumswohnung, die 100.000 Euro weniger kostet.“

Bei Frank Hoffmann Immobilien laufen die Geschäfte wieder normal (natürlich unter Einhaltung der nötigen Abstands- und Hygieneregeln). Aber man erwartet, dass sich der Markt durch Corona verändern wird. Nicole Reise: „Im Moment gibt es wieder einen Run auf Immobilien – zum einen, weil die Kaufkraft noch da ist, und zum anderen, weil viele fürchten, dass die Banken in einigen Monaten, wenn womöglich als Folge der Krise Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit zunehmen, immer weniger bereit sind, Immobilien zu finanzieren. Aber der Hype wird – genau aus den genannten Gründen – nachlassen.“ mh
 

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