Alle Facetten des Alters im Blick

Dr. Jochen Gehrke - Ancoris Altersmedizin–Geriatrie, Asklepios Klinik Nord

Im Fitnessraum der Abteilung lernen die Patienten, ihre Muskulatur wieder aufzubauen. Das hält fit und schafft Sicherheit im Alltag

Bei uns geht es nicht um ein Organ oder eine bestimmte Behandlung – wir betrachten unsere Patienten immer ganzheitlich“, fasst Dr. Jochen Gehrke die Besonderheit der Geriatrie zusammen. Seine Abteilung in der Asklepios Klinik Nord ist Teil von „Ancoris“. Dieses neue altersmedizinische Netzwerk sorgt dafür, dass alle Patienten der Hamburger Asklepios Kliniken bei Bedarf von einem Altersmediziner betreut werden können.

„Lebensqualität im Alter bedeutet vor allem, fit und selbstständig zu sein.“

Dr. Jochen Gehrke im Therapiegarten der Geriatrie. Hier üben die Patienten zu Fuß oder auch mit dem Rollator das Laufen auf verschiedenen Oberflächen wie Kopfsteinpflaster, Rasenflächen oder Betonplatten, bauen Kräuter und Gemüse für die Kochgruppe an oder genießen auch einfach mal den Sonnenschein, wenn die Therapiegruppen bei schönem Wetter im Garten stattfinden. Das hilft auch gegen Depressionen Fotos: Heike Rössing

Kommt ein Patient zum Beispiel nach einem sturzbedingten Knochenbruch in seine Klinik, kümmert sich Gehrkes Team um die Weiterbehandlung des Bruchs, Wundheilung und Mobilisation, aber auch um Begleitkrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Demenz. Viele altersbedingte Probleme sind für die Zukunft der Betroffenen entscheidender als die akute Erkrankung. „Wir versuchen, jeden Patienten so fit zu machen, dass er wieder in sein altes Leben zurückkehren kann.“ Im Grunde sei die Geriatrie eine Rehaklinik im Krankenhaus, erklärt Gehrke. Nur beginne die Rehabilitation hier bereits im Bett: Anfangs gehe es darum, bettlägerige Patienten wieder zum Sitzen zu bringen, in den Stuhl und ans Waschbecken. Dann folgt das Gehtraining – erst mit zwei Therapeuten und dann mit dem Gehwagen, bis es wieder klappt. Zum altersmedizinischen Team gehören auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen, Pflegekräfte und viele andere mehr. In regelmäßigen Teamsitzungen werden alle Fragen und Eindrücke berufsgruppenübergreifend besprochen. So erhalte das Team einen ganzheitlichen Eindruck von den einzelnen Patienten, auch über die medizinischen Belange hinaus, betont Gehrke: „Viele Menschen sind im Alter einsam. Deshalb gibt es bei uns eine Verpflichtung zum gemeinsamen Essen – wie in der Jugendherberge. Das führt bei sehr eigenbrödlerischen Patienten anfangs zu Widerständen, aber schon am dritten Tag machen sie sich dann schick und finden Gefallen an den Treffen.“

Muskeltraining für mehr Sicherheit und Selbstständigkeit

Der Fitnessraum der Abteilung ist für viele Hochbetagte eine Überraschung: „Eine Kraftmaschine oder ein Laufband haben die meisten Patienten im Alter von 80 Jahren oder älter noch nie benutzt.“ Dabei sei Muskelaufbau sehr wichtig für die Sturzprävention, so Gehrke. „Seidentücher hochzuwerfen genügt nicht, diese Menschen müssen an die Kraftmaschinen – auch wenn das für viele ungewohnt ist.“ Mit etwas Training lasse sich die Muskulatur auch im Alter noch gut aufbauen, macht der Geriater den Betroffenen Mut: „Wir haben Patienten, die bei uns das erste Mal an der Beinpresse oder am Seilzug trainieren und hinterher richtig stolz sind. Sie fühlen sich wohl und sind so motiviert, dass sie im Anschluss zuhause weiter trainieren – und wenn es nur mit einer Wasserflasche zum Heben ist.“

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Ancoris Altersmedizin – Geriatrie Asklepios Klinik Nord Dr. Jochen Gehrke
Tangstedter Landstraße 400
22419 Hamburg
Tel.: (040) 18 18-87 23 14
Fax: (040) 18 18-87 20 52
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