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Hamburger Ärztemagazin

Neue innovative Kunstgelenke helfen bei Schultererkrankungen

Wenn die Schulter schmerzt

Foto: Romario Ien/stock.adobe.com
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Quälende Belastungs- und Ruheschmerzen, insbesondere nachts, zunehmende Bewegungseinschränkungen im Alltag bis hin zum totalen Funktionsverlust – Schultererkrankungen mindern die Lebensqualität vieler Betroffener erheblich. Gerade jüngere Patienten können oft nur erschwert ihre berufliche Tätigkeit, Freizeitaktivitäten oder ihren gewohnten Sport weiter ausüben. Helfen konservative Behandlungen wie Physiotherapie, physikalische oder medikamentöse Therapie nicht mehr weiter, raten Experten zur Operation. „Der Schultergelenkersatz hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt“, erklärt der Hamburger Facharzt für Orthopädie Sönke Drischmann. „Heute können wir moderne innovative Implantate mit großem Erfolg bei Arthrose des Schultergelenkes, Insuffizienz der Rotatorenmanschette oder Frakturfolgezuständen einsetzen.“ Voraussetzungen sind eine differenzierte Diagnostik, Indikationsstellung und sorgfältige OP-Technik. Dabei kommen verschiedene Gelenkmodule zum Einsatz: modulare Systeme erlauben die exakte anatomische Wiederherstellung des Gelenkes. Sogenannte inverse Schulterprothesen, ebenfalls modular und leicht im Langzeitverlauf zu wechseln, können die aktive Bewegung der Schulter wieder ermöglichen.

„Patienten sind dann schmerzfrei, können ihren Alltags- und häuslichen Aktivitäten nachgehen.“

„Heutzutage wird zur Verankerung der Prothesen im Oberarmschaft kein Knochenzement mehr benötigt. Wir haben drei Hauptziele, die wir mit einer Schulterendoprothese erreichen möchten“, ergänzt Gelenkspezialist Dr. Antonios Giannakos aus Hamburg.
  
Dr. Antonios Giannakos, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hamburg, Mitglied im Schulterzentrum der Facharztklinik Hamburg
Dr. Antonios Giannakos, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Hamburg, Mitglied im Schulterzentrum der Facharztklinik Hamburg
Sönke Drischmann, Facharzt für Orthopädie, Hamburg, Mitglied im Schulterzentrum der Facharztklinik Hamburg
Sönke Drischmann, Facharzt für Orthopädie, Hamburg, Mitglied im Schulterzentrum der Facharztklinik Hamburg


„Erstens Schmerzreduktion bis Schmerzfreiheit, zweitens eine für den Patienten angemessene und subjektiv zufriedenstellende Funktion und Belastbarkeit und drittens eine möglichst lang anhaltende Revisionsfreiheit – das heißt, wir würden so wenig wie möglich wieder operieren.“ Behandelt werden Patienten mit fortgeschrittenem Verschleiß (Omarthrose), aber auch mit einer großflächigen Rissbildung der so genannten Rotatorenmanschette, eines Sehnenspiegels, der dem Oberarmkopf haubenförmig aufliegt und die Schulter bewegt. „Leider kursieren immer noch viele Vorurteile ob der Kenntnisse der alten Prothesen- Generation. Inzwischen gibt es die fünfte Generation, die es uns Schulterchirurgen erlaubt, anatomiegerecht und immer weniger invasiv (z.B. schaftfreie Prothesen) zu arbeiten“, so Dr. Giannakos. „Und durch verschiedene Prothesendesigns können nach erfolgreicher OP Funktion und Kraft wieder hergestellt werden“, ergänzt Sönke Drischmann. „Patienten sind dann schmerzfrei, können ihren Alltags- und häuslichen Aktivitäten nachgehen, haben eine verbesserte Beweglichkeit und damit wieder mehr Lebensqualität.“ Peter Claußen
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