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5 Tipps für bessere Bilder

Hand auf‘s Herz: Wie gut kennen Sie sich mit Bildgestaltung aus? Setzen Sie sich mit Kontrasten, dem Goldenen Schnitt und Linienführung auseinander? Wir haben die fünf wichtigsten Werkzeuge zur Bildgestaltung für Sie zusammengefasst.

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Text und Foto Anne Schellhase   

1. Wählen Sie den Bildausschnitt mit Bedacht

Mit dem Bildausschnitt rückt der Fotograf sein Hauptmotiv in den Fokus und gestaltet weitere Bildelemente drumherum. Oft wirken Bilder interessanter – dies gilt nicht unbedingt für Landschaftsaufnahmen – wenn der Fotograf

- sich einfach auf sein Motiv zubewegt, um störende Elemente auszublenden.
- sein Hauptmotiv nicht in der Mitte platziert, um das Bild mit Raum zu füllen.
- sein Motiv bewusst und radikal anschneidet, um wesentliche Aspekte hervorzuheben.
- sich Rahmen sucht. Beispielsweise ein Torbogen, Äste oder auch Arme und Hände können einen Rahmen bilden.
- mit Symmetrien arbeitet. Dies können sein spiegelnde Gebäude in einem See, ein mittig fotografierter Tunnel oder andere sich wiederholende Strukturen. Symmetrien machen Bilder interessant, deswegen sollten wir unbedingt mit ihnen arbeiten.

2. Achten Sie auf Linien und Flächen

5 Tipps für bessere Bilder Image 2
Es gibt kein Bild, das keine Linien oder Flächen besitzt: Beide entstehen automatisch, sobald wir ein zweidimensionales Bild einer dreidimensionalen Szene anfertigen. Beide Elemente führen den Betrachter durch das Bild und gehören untrennbar zusammen. Denn dort, wo eine Fläche endet, entsteht automatisch eine Linie und umgekehrt. Da die Leserichtung von links nach rechts tief in uns verankert ist, lenken Linien auch auf Fotografien die Leserichtung. Wer sich dessen bewusst wird, hält einen wichtigen Schlüssel für die Komposition eines Bildes in Händen.

Doch Linien können noch viel mehr als das:
- Sie vermitteln uns je nach Verlaufsrichtung (von links nach rechts bzw unten nach oben) positive oder (von rechts nach links bzw. oben nach unten) negative Gefühle.
- Unter Anwendung von Fluchtlinien verleihen sie einem Bild Tiefe.
- Vertikale Linien wirken oft, als würden sie ein Bild teilen.
- Auch horizontale Linien teilen ein Bild, allerdings wirkt dies auf uns nicht irritierend: Der Sonnenuntergang ist hierfür ein prima Beispiel.
- Sie können die Dynamik eines Bildes entschleunigen, indem Sie mit gekrümmten Linien arbeiten.

Flächen wie Kreise, Herzen, Rechtecke, Dreiecke, Rauten, etc. können sehr dominant auf uns wirken. Sie bündeln unsere Aufmerksamkeit, weil wir von klein auf lernen, dass Symbole – beispielsweise im Straßenverkehr – eine Bedeutung haben.

3. Die Mutter aller Regeln: Der Goldene Schnitt

Foto: Getty Images
Foto: Getty Images
Harmonische Asymmetrien gehören seit Jahrtausenden zu den wichtigsten Kompositionsregeln: Schon in der Antike arbeitete man mit dem Goldenen Schnitt. Er begegnet uns darüber immer wieder in der Natur, in der Architektur und in vielen weiteren Bereichen des täglichen Lebens.

Was ist der Goldene Schnitt?

Der Goldene Schnitt hilft uns, Harmonie in gewollte Asymmetrie zu bringen. Das Seitenverhältnis liegt seit jeher bei 1:1,618. Es gewährleistet, dass sich der kleinere Bildteil zum größeren Bildteil verhält wie der größere Bildteil zum Gesamtbild. Diese Aufteilung empfinden wir völlig unbewusst aufgrund der sich wiederholenden Proportionen als harmonisch. Insgesamt gibt es vier Varianten, ein Bild mittels Goldenen Schnitts aufzuteilen: Man kann die Teilung zum Goldenen Schnitt einmal links, einmal rechts, einmal oben und einmal unten setzen. Wer das Prinzip verstanden hat, kann sein Bild aktiv gestalten und wichtige Bildelemente ganz bewusst platzieren, um die Bildwirkung zu erhöhen.

Was ist die Drittel-Regel?

Die Drittel-Regel leitet sich aus dem Goldenen Schnitt ab, ist aber ein wenig einfacher zu erklären. Hierbei wird das Bild in neun gleich große Teile unterteilt: Es entstehen zwei horizontale und zwei vertikale Linien. Die wichtigsten Bildelemente liegen hierbei nicht in der Mitte, sondern auf einer der Drittellinien, und die Bildwirkung erhöht sich dadurch automatisch um ein Vielfaches.

4. Die Farbtypenlehre nach Johannes Itten

Foto: Getty Images
Foto: Getty Images
Von kunterbunt bis zweifarbig gibt es viele Möglichkeiten, ein Bild mit der Hilfe von Farben und Kontrasten zu gestalten. Es ist also empfehlenswert, sich mit der Farbtypenlehre nach Johannes Itten zu beschäftigen. Folgende Kontrastarten sollten zum Repertoire eines jeden Fotografen gehören:
- Farbe-an-sich-Kontrast
- Kalt-warm-Kontrast
- Komplementärkontrast
- Hell-dunkel-Kontrast
- Qualitätskontrast

Der Farbkreis nach Itten macht auf einen Blick deutlich, welche Komplementärfarben besonders miteinander harmonieren.

5. Seien Sie mutig, brechen Sie die Regeln!

Die Regeln brechen, das hört sich leicht an. Denn wer die Regeln brechen will, muss diese zunächst beherrschen. Gepaart mit einer gehörigen Portion Mut und Selbstvertrauen können großartige Bilder entstehen. Hinzu kommt ein gewisses Maß an technischem Know-how. Denn ein wirklich gutes Bild beinhaltet nicht nur eines dieser Gestaltungsmittel, es verbindet mehrere Elemente miteinander.

Das Ergebnis? Es bringt den Betrachter dazu, seine Aufmerksamkeit für mehr als nur einen flüchtigen Moment zu binden.
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