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Die besten Kameras

Das Smartphone ist inzwischen für viele Menschen der wichtigste technische Begleiter – auch zum Fotografieren. Ambitionierte Fotografen greifen aber aus guten Gründen immer noch zu „echten“ Kameras. Wir stellen die besten und interessantesten Digitalkameras in vier Kategorien vor und geben Tipps für die Kaufentscheidung.

Text Andreas Jordan  

Die meisten Fotos werden inzwischen mit dem Smartphone gemacht. Kein Wunder, schließlich haben sehr viele Menschen das kleine Gerät immer dabei. Hinzu kommt, dass die Qualität der Smartphone- Kameras in den letzten Jahren immer besser geworden ist: Dank aller möglichen digitalen Tricks sieht das Endergebnis zumindest auf den kleinen Smartphone-Displays meist recht gut aus. Werden die „echten“ Kameras und Objektive also langsam, aber sicher überflüssig? Keineswegs – zumindest dann nicht, wenn Sie mehr als einfache Erinnerungsschnappschüsse machen wollen.

Auf die Größe kommt es an

Die wichtigste Eigenschaft einer Kamera ist die Größe des Bildsensors – und zwar die physikalischen Abmessungen und nicht die Pixelzahl. Leider wird sie nicht selten in den technischen Datenblättern versteckt, vor allem dann, wenn der Sensor eher klein ist – also zum Beispiel bei Smartphones, aber auch bei einigen Kompaktkameras.

Warum ist die Sensorgröße so wichtig? Sie hat Einfluss auf verschiedene grundlegende Eigenschaften. Zunächst auf die Bildqualität: Kleinere Sensoren haben winzige Pixel, die anfälliger für Bildrauschen sind. Das höhere Rauschen wird zwar meist durch einen digitalen Filter ausgebügelt, darunter leiden aber wiederum die feinen Bilddetails. Aufnahmen von Kameras mit sehr kleinen Bildsensoren wirken daher bei näherer Betrachtung häufig künstlich. Vor allem bei wenig Licht können sie meist nicht mit den Ergebnissen größerer Sensoren mithalten.

Sensorgrößen in Vergleich
Sensorgrößen in Vergleich
Der Vorteil der kleineren Sensoren ist dagegen, dass sich die Objektive kompakter bauen lassen. Nur so ist es möglich, ein oder gar mehrere Objektive in ein wenige Millimeter flaches Smartphone zu integrieren. Inzwischen haben einige hochwertige Smartphones neben dem obligatorischen Weitwinkel ein zweites Objektiv an Bord, zum Teil mit leichtem Tele für Porträts. Richtig lange Telebrennweiten, um beispielsweise Vögel oder entfernte Tiere zu fotografieren, sind technisch aber nicht möglich.

Bleibt als dritter Einfluss der Sensorgröße die Schärfentiefe. Tendenziell ist bei Kameras mit kleineren Sensoren die Schärfentiefe größer; ein professionell anmutendes Porträt mit unscharfem Hintergrund ist damit eigentlich nicht möglich. Auch hier helfen inzwischen digitale Tricks. In den „Bokeh“- oder „Porträt“-Modus einiger Smartphones wird der Hintergrund einfach per Bildbearbeitung weichgezeichnet. Das Ganze bleibt aber ein digitaler „Fake“, der für das geübte Auge auch als solcher erkennbar ist. Die „echten“ Kameras nutzen zwar ebenfalls digitale Korrekturen, um beispielsweise Objektivfehler zu reduzieren, manipulieren aber weniger und liefern damit am Ende die besseren Ergebnisse.

Da es eine Vielzahl von Digitalkameras gibt, haben wir unsere Kaufberatung in vier Klassen unterteilt. Bei Kameras mit fest montierten Objektiven unterscheiden wir kleine Kompaktkameras und die größeren Bridge-Kameras, bei Kameras mit Wechselobjektiven die traditionsreichen Spiegelreflexkameras und die modernen spiegellosen Systemkameras. Mehr Informationen finden Sie unter www.fotomagazin.de/technik/kamerabestenliste.
 Sony RX100 VI
 Sony RX100 VI
KOMPAKTKAMERAS

Vor dem Smartphone-Zeitalter waren die am meisten verkauften Fotoapparate preiswerte Kompaktkameras. Heute existiert dieses Marktsegment kaum noch. Die meisten Kompaktkameras versuchen sich durch größere Bildsensoren oder starke Zooms von der Smartphone-Konkurrenz abzuheben, was sich in deutlich höheren Preisen niederschlägt. Und das sind unsere Testsieger und Kaufempfehlungen:

Die beliebte Sony RX100-Serie nutzt die sogenannten 1-Zoll-Sensoren, die 13,2 x 8,8 mm groß sind und damit etwa in der Mitte zwischen Smartphone- und Vollformatsensoren liegen. Im fotoMAGAZIN haben die Modelle der 5. und 6. Generation punktgleich abgeschnitten. Der wichtigste Unterschied: Die RX100 V hat ein sehr lichtstarkes 2,9-fach-Zoom, die RX100 VI ein nicht ganz so lichtstarkes 8,3-fach-Zoom.

Das gleiche Endergebnis wie die beiden Sony-Modelle erreichte im fotoMAGAZIN-Test die Panasonic Lumix LX100 II. Sie nutzt einen größeren Sensor (17,3 x 13 mm, wovon aber maximal 15,7 x 11,8 mm genutzt werden) und ist mit einem sehr lichtstarken 3,1-fach-Zoom ausgestattet. Der Sucher ist ebenfalls etwas größer als bei Sony. Eine Besonderheit ist, dass man verschiedene Seitenverhältnisse einstellen kann (4:3, 3:2, 16:9), ohne Weitwinkel zu verlieren. Das Vorgängermodell LX100, das eine etwas niedrigere Auflösung hat, liegt im fotoMAGAZIN-Test übrigens nur einen Punkt hinter der Kamera der zweiten Generation und ist schon für rund 550 Euro zu haben – Preistipp.

Wer vor allem Wert auf die Bildqualität liegt, sollte die Canon PowerShot G1 X Mark III in Erwägung ziehen, die wie die Wechselobjektivkameras des Herstellers einen APS-C-Sensor nutzt und damit eine bessere Bildqualität erzielt als die genannten Kameras von Sony und Panasonic. Nachteil: Das Objektiv ist nicht so lichtstark und die Kamera nicht ganz so schnell.
Panasonic FZ2000
Panasonic FZ2000
BRIDGE-KAMERAS

Wie die kleineren Kompaktkameras haben auch die Bridge-Kameras ein fest montiertes Objektiv, sind aber deutlich größer, weil die Objektive einen größeren Zoombereich abdecken. Auch hier sind die 1-Zoll-Sensoren am weitesten verbreitet, gelegentlich kommt der sehr kleine, auch in Smartphones genutzte, 1/2,3-Zoll-Sensor zum Einsatz. Und so sehen unsere Testsieger und Kaufempfehlungen aus:

Die Sony RX10 IV zoomt 25-fach und ist dabei auch noch relativ lichtstark – das schlägt sich in der Größe nieder, die sich kaum von einer Wechselobjektivkamera unterscheidet. Besonderheiten: Die Kamera ist extrem schnell und hat einen professionellen 4K-Videomodus. Das gleiche Endergebnis wie die RX10 IV erzielt im fotoMAGAZIN-Test die Panasonic Lumix FZ2000, die nicht ganz so viel Zoom bietet, dafür aber deutlich günstiger ist. Noch günstiger und etwas kleiner und leichter ist übrigens das Vorgängermodell FZ1000 mit 16-fach-Zoom – unser Preistipp.

Zum Schluss noch ein Spezialtipp: Wem das Tele nicht lang genug sein kann, der sollte einen Blick auf die Nikon Coolpix P1000 werfen. Diese besonders große Kamera hat einen kleineren Bildsensor (1/2,3 Zoll) als die Bridge-Kameras von Panasonic und Sony mit entsprechend eingeschränkter Bildqualität, aber einem gigantischen 125-fach-Zoom!
Canon EOS R
Canon EOS R
SYSTEMKAMERAS OHNE SPIEGEL

Fotografen, die den Objektivwechsel nicht scheuen und für unterschiedliche Situationen optimal gewappnet sein wollen, greifen zu Wechselobjektivkameras. Früher waren das fast ausschließlich Spiegelreflexmodelle, heute dominieren die Systemkameras ohne Spiegel. Der Unterschied: Bei ihnen wird das Sucherbild elektronisch erzeugt, die aufwendige und vor allem bei hochwertigen Suchern schwere Suchermechanik entfällt, und die Objektive können etwas näher an den Sensor heranrücken, was 2,5 bis 3 cm Baulänge einspart. Einen gewichtigeren Einfluss auf die Größe mit Objektiv hat allerdings der Sensor: Je größer er ist, desto größer sind auch die Objektive. Eine spiegellose Vollformatkamera mit lichtstarkem Teleobjektiv ist kaum kleiner und leichter als das Spiegelreflex-Pendant. Am kleinsten und leichtesten ist der Fotograf daher mit den Micro-Four-Thirds-Kameras (MFT) von Olympus und Panasonic unterwegs, deren Sensor 17,3 x 13 mm misst. Nachteil: Die Auflösung beträgt maximal 20 Megapixel und bei wenig Licht kommt die Bildqualität nicht ganz an Kameras mit größeren Sensoren heran. Einen guten Kompromiss stellen Kameras mit APS-C-Sensoren dar. Sie sind immerhin 1,7-mal so groß wie die Micro-Four-Thirds-Sensoren und lösen bis zu 26 Megapixel auf. Noch einmal um den Faktor 2,2 größer sind die Vollformat-Sensoren, deren Abmessungen einem Kleinbild Negativ entsprechen (36 x 24 mm). Unsere Testsieger und Kauftipps haben wir nach Sensorgrößen getrennt.

Mit Micro-Four-Thirds-Sensoren

Die Olympus OM-D E-M1 Mark II hat trotz des kleinen Sensors eine sehr gute Bildqualität und ist extrem schnell: Bis zu 60 Bilder pro Sekunde kann sie auf die Speicherkarte bannen – allerdings ohne Autofokus-Nachführung; mit Autofokus sind es immerhin noch 15 Bilder in der Sekunde. Besonderheit: Durch die Kombination mehrerer Aufnahmen vom Stativ lässt sich die Auflösung auf 50 Megapixel steigern.

Das direkte Konkurrenzmodell von Panasonic ist die Lumix G9. Auch sie schafft 60 Bilder pro Sekunde (16 mit Autofokus) und kann mehrere Aufnahmen vom Stativ zu einem höher auflösenden Bild kombinieren (bis zu 80 Megapixel). 4K-Videos kann sie sogar mit einer Bildwiederholrate von 60 Bildern in der Sekunde aufnehmen, die Olympus-Konkurrentin nur mit 30 Bildern pro Sekunde.

Neben den teuren Spitzenmodellen gibt es im Micro-Four-Thirds-System auch sehr preiswerte Kameras. Dazu gehört die Olympus OM-D E-M10 Mark II für ca. 450 Euro. Das Nachfolgemodell E-M1 Mark III, das gut 100 Euro mehr kostet, hat vor allem den Vorteil, 4K-Video aufzunehmen. Bei Panasonic gibt es die Lumix GX80 für ca. 450 Euro, die dieselbe Punktzahl erreicht und 4K beherrscht. Beide Kameras sind im Vergleich zu den Spitzenmodellen angenehm kompakt.

Noch nicht getestet haben wir die Olympus-Profikamera OM-D E-M1X, die Ende Februar für ca. 3000 Euro auf den Markt kommen soll. Sie verspricht unter anderem einen herausragenden Wasserschutz, eine sehr lange Akkulaufzeit dank integriertem Batteriegriff mit zwei Akkus und eine bisher unerreichte Effizienz bei der Bildstabilisierung (7,5 Blendenstufen). Obwohl der Bildsensor „nur“ 20 Megapixel auflöst, soll die Kamera durch die Kombination mehrerer Aufnahmen eine höhere Auflösung beherrschen: Aus der Hand bis zu 50 Megapixel, vom Stativ sogar bis zu 80 Megapixel.

Mit APS-C-Sensoren

Spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensoren bieten zahlreiche Hersteller an. Ein besonders gut ausgebautes System mit einem großen Objektivsortiment hat Fujifilm. Die Japaner stellen auch unsere beiden Testsieger: Die X-T2 mit 24-Megapixel-Sensor für etwa 1400 Euro hat eine hervorragende Bildqualität und ist extrem schnell. Ihre Nachfolgerin X-T3 kostet 100 Euro mehr und hat einen neuen Bildsensor mit 26 Megapixeln, der in unserem Test aber nicht besser abgeschnitten hat. Vorteil X-T3: Sie hat den noch besseren 4K-Videomodus mit 60 Bildern/s. Der zweite Testsieger ist die größere X-H1, die der X-T2 und X-T3 vor allem den Bildstabilisator in der Kamera mit beweglichem Bildsensor voraushat – bei den anderen Fuji-Kameras ist der Fotograf auf einen Bildstabilisator im Objektiv angewiesen.

Auch im APS-C-Bereich gibt es einige preislich sehr attraktive Kameras. Ein Dauerläufer ist die Sony Alpha 6000 für ca. 440 Euro. Sie hat allerdings schon einige Jahre auf dem Buckel, und es existieren bereits zwei Nachfolgemodelle, die im Test besser abschneiden, aber auch teurer sind: die Alpha 6300 für ca. 730 Euro und die Alpha 6500 mit Bildstabilisator für rund 1300 Euro.

Spiegellose Systemkameras kommen mit weniger Mechanik aus als Spiegelreflexkameras. Infografik: Illuteam43 für fotoMAGAZIN
Spiegellose Systemkameras kommen mit weniger Mechanik aus als Spiegelreflexkameras. Infografik: Illuteam43 für fotoMAGAZIN
Mit Vollformatsensoren

Kameras mit den großen Vollformatsensoren (ca. 36 x 24 mm) sind naturgemäß am teuersten. Die besten Kameras können sich aber – vor allem bei der Bildqualität – deutlich absetzen. Unsere Testsiegerin ist die Sony Alpha 7R III mit einer Auflösung von gut 42 Megapixeln. Da sie trotz der großen Datenmengen auch sehr schnell ist (10 Bilder pro Sekunde), erhält sie im fotoMAGAZIN-Test die Spitzenbeurteilung „Super“.

Der Preistipp geht an Sonys 24-Megapixel-Kamera Alpha 7 II für unter 1200 Euro. Die Nachfolgerin Alpha 7 III schneidet zwar etwas besser ab und nimmt 4K-Video auf, kostet aber auch noch 2300 Euro.

Nicht vorenthalten wollen wir ihnen die ersten spiegellosen Vollformat-Kameras der Spiegelreflex-Größen Canon und Nikon, auch wenn diese noch keinen Testsieg errungen haben. Die Canon EOS R für 2500 Euro hat im Test mit einer sehr guten Bildqualität überzeugt. Nikon hat zum Start gleich zwei Kameras im Angebot: die Z6 mit 24 Megapixeln und die Z7 mit 45,7 Megapixeln. Beide erreichen ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Alle drei neuen spiegellosen Vollformatkameras sind für Canon- bzw. Nikon-Spiegelreflex-Fotografen, die auf die spiegellose Technik umsteigen wollen, eine gute Wahl – zumal beide Hersteller Adapter anbieten oder sogar mitliefern, welche die Spiegelreflexobjektive an den neuen Kameras nutzbar machen.
Nikon D750
Nikon D750
SPIEGELREFLEXKAMERAS

Spiegelreflexkameras (auch als SLRs bezeichnet) gibt es bereits seit rund 100 Jahren, die digitalen Varianten etwa seit der Jahrtausendwende. Entsprechend ausgereift ist die Technik. Trotz der im Vergleich zu spiegellosen Kameras aufwendigen Mechanik sind Einsteigerkameras bereits für rund 300 Euro erhältlich. Auf der Haben Seite stehen außerdem relativ lange Akkulaufzeiten und das sehr große Angebot an Systemzubehör, vor allem an Objektiven auch von Fremdherstellern wie Sigma und Tamron. Ein Nachteil von SLRs ist das höhere Gewicht (vor allem bei Kameras mit hochwertigen Glasprisma-Suchern). Außerdem kann es vorkommen, dass es bei manchen Kamera-Objektiv-Kombinationen im Sucherbetrieb zu Fehlfokussierungen kommt, da die Schärfe nicht auf dem Bildsensor, sondern auf einem separaten Autofokus-Sensor im Kameraboden gemessen wird. Bei Problemen müssen Kamera und Objektiv kalibriert werden. Ein Sonderfall sind SLT-Kameras von Sony (SLT steht für Single-Lens Translucent). Sie nutzen den zum größten Teil lichtdurchlässigen Spiegel nur für den Autofokus, das Sucherbild wird wie bei spiegellosen Systemkameras elektronisch erzeugt. Auch die Spiegelreflexempfehlungen haben wir nach Sensorgrößen getrennt.

Mit APS-C-Sensoren

Hier reicht das Angebot von der Einsteigerkamera für 300 Euro bis zum Profimodell für rund 2000 Euro. Unsere Testsieger stammen natürlich aus der gehobenen Preisklasse. Insgesamt vier Kameras haben im fotoMAGAZIN-Test dieselbe Endpunktzahl erreicht: Die Canon EOS 7D Mark II hat schon über vier Jahre auf dem Buckel, gehört aber trotzdem noch zu den besten SLRs mit APS-C-Sensoren. Nachteil: Video zeichnet sie noch mit Full-HD und nicht 4K-Auflösung auf. Noch etwas älter ist die SLT-Kamera Sony Alpha 77 II, die vor allem mit ihrer sehr hohen Seriengeschwindigkeit von 12 Bildern pro Sekunde punkten kann. Auch sie beherrscht noch kein 4K. Dafür ist sie schon für unter 1000 Euro zu haben. Nikon ist mit zwei Testsiegern vertreten: Die D7500 kostet knapp 1100 Euro; schneller und robuster ist die professionelle D500 für ca. 1800 Euro. Wer bereit ist, Kompromisse bei Robustheit, Sucher und Seriengeschwindigkeit zu machen, kann einiges sparen. Wir haben zwei Preistipps: Die Canon EOS 800D gibt es für ca. 620 Euro, die Nikon D5600 für rund 600 Euro.

Mit Vollformatsensoren Auch Vollformat-SLRs gibt es in sehr unterschiedlichen Preisbereichen – von 1400 bis 6300 Euro. Am teuersten sind die professionellen Sportkameras von Canon (EOS-1D X Mark II) und Nikon (D5). Sie sind sehr schnell, haben aber vergleichsweise niedrige Auflösungen (gut 20 Megapixel). Anders unser Testsieger Sony Alpha 99: Die SLT-Kamera mit elektronischem Sucher erreicht trotz der extrem hohen Auflösung von 42,4 Megapixeln eine Geschwindigkeit von 12 Bildern pro Sekunde.

Unseren Preistipp gibt es für zwei Kameras: Die Nikon D750 ist zwar schon mehr als vier Jahre alt, hat aber immer noch eine sehr gute Bildqualität und ist ein empfehlenswerter Allrounder. Canons neueres Konkurrenzmodell EOS 6D Mark II schneidet etwas besser ab, ist aber auch 100 Euro teurer.

Fazit

Das Angebot an Digitalkameras ist riesig, und es dürfte für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei sein. Da der Teufel häufig im Detail liegt, empfehlen wir vor dem Kauf die Lektüre ausführlicher Testberichte – beispielsweise im foto MAGAZIN.

Glossar

4K: (auch als Ultra-HD bekannt) steht für sehr hoch aufgelöstes Video. Am weitesten verbreitet ist die Auflösung 3840 x 2160 Pixel, die Full-HD-Auflösung sowohl in der Breite als auch in der Höhe (1920 x 1080 Pixel) verdoppelt und ein Seitenverhältnis von 16:9 hat. Manche Kameras können auch mit 4096 x 2160 Pixeln aufzeichnen, also mit 17:9-Seitenverhältnis. Dieses Format wird auch als Cinema-4K oder DCI-4K (Digital Cinema Initiatives) bezeichnet.

APS-C-Sensor: Bildsensor mit Abmessungen von rund 23 x 15 mm. Die Maße entsprechen grob denen eines Negativs des analogen Advanced Photo System im Classic-Format (daher der Name).

Bildsensor: Ein Bildsensor besteht aus Fotodioden, die Licht (Photonen) in elektrische Signale (Elektronen) wandeln. Moderne CMOS-Bildsensoren haben auch einen Analog-Digital-Wandler an Bord und liefern daher digitale Informationen.

Bildstabilisator: Einrichtung zur Reduzierung der Verwacklung durch die Bewegung des Fotografen. Ursprünglich wurden ausschließlich optische Bildstabilisatoren in Objektiven eingesetzt, die ein Linsenelement bewegen, um Bewegungen entgegenzuwirken. Inzwischen werden aber auch häufig die Bildsensoren in den Kameras bewegt. Auf diese Weise lassen sich bei Wechselobjektivkameras alle angesetzten Objektive entwackeln. Vor allem bei der Videoaufzeichnung kommen auch elektronische Bildstabilisatoren zum Einsatz, bei denen ein Bildausschnitt auf dem Bildsensor verlagert wird.

Brennweite: Die in Millimetern (mm) angegebene Brennweite beschreibt den Abstand zwischen der Hauptebene des Linsensystems des Objektivs und dem Brennpunkt auf dem Bildsensor bzw. dem Film. Die Brennweite wird meist mit einem Bildwinkel assoziiert. Danach sind beispielsweise 28 mm ein Weitwinkel, 50 mm eine Normalbrennweite oder 100 mm ein Tele. Das ist aber nur beim Kleinbild korrekt. Bei kleineren Sensoren können 28 eine Normalbrennweite oder sogar ein Tele sein. Bei Kompaktkameras oder Smartphones wird daher meist die „kleinbildäquivalente“ Brennweite angegeben, das heißt, die Brennweite, die eine Kleinbildkamera bräuchte, um den gleichen Bildwinkel abzudecken.

Schärfentiefe: Die Entfernung zwischen dem nächstgelegenen und dem entferntesten Punkt, zwischen denen die Motive auf einem Foto scharf erscheinen. Die Schärfentiefe ist abhängig von der eingestellten Blende und dem Abbildungsmaßstab, der wiederum von Sensorgröße, Motivabstand und Brennweite bestimmt wird.

SLR: Single Lens Reflex, einäugige (mit einem Objektiv ausgestattete) Spiegelreflexkamera.

SLT: Single Lens Translucent, Bezeichnung für Kameras von Sony, die einen überwiegend lichtdurchlässigen Spiegel besitzen, der aber im Gegensatz zur SLR nur für den Autofokus benötigt wird; das Sucherbild wird elektronisch erzeugt.

Vollformat-Sensoren: Bildsensoren mit den „vollen“ Abmessungen des Kleinbildfilms.
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