Anzeige
Themenwelten Bergedorf
Generationswechsel am Israelitischen Krankenhaus

Neue Expertise in der Tumormedizin

PROF. DR. DR. ALBRECHT NEESSE - Israelitisches Krankenhaus Hamburg. Fotos: Christina Clasen, Steffen Gottschling

Wenn es um Erkrankungen des Verdauungssystems geht, gehört die Gastroenterologie im Israelitischen Krankenhaus seit Jahrzehnten zu den ersten Adressen der Stadt. Seit Anfang November leitet nun Prof. Dr. Dr. Albrecht Neeße die Abteilung: „Ich habe hier eine sehr renommierte Klinik übernommen, die mein Vorgänger Prof. Dr. Peter Layer über 24 Jahre erfolgreich geleitet hat.“ Auf diesem Fundament wolle er aufbauen und das Angebot vor allem im Bereich der Tumormedizin erweitern, sagt der neue Chefarzt.

Ich habe etwas andere Schwerpunkte als mein Vorgänger. Während Prof. Layer sich auf die Neurogastroenterologie und funktionelle Erkrankungen spezialisiert hatte, liegt mein Fokus vor allem in der interventionellen Gastroenterologie, minimalinvasiven Eingriffen und ganz besonders auf Krebserkrankungen des Verdauungssystems.“ Ein besonderer Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen und klinischen Arbeit sei seit vielen Jahren das Pankreaskarzinom, also der Krebs der Bauchspeicheldrüse. Daneben vertrete er aber, ebenso wie zuvor Prof. Layer, das ganze Spektrum der allgemeinen Inneren Medizin, betont Neeße. Das gelte auch für einen weiteren speziellen Schwerpunkt am Israelitischen Krankenhaus: „In vielen Bereichen der Gastroenterologie spielt die Ernährung eine sehr wichtige Rolle und ich bin auch selbst Ernährungsmediziner. Hier am Israelitischen Krankenhaus habe ich eine hervorragende Expertise in diesem Bereich vorgefunden, sowohl bei den Ärztinnen und Ärzten als auch in der Pflege und in der Küche, die auf den individuellen Bedarf abgestimmte Kost anbietet. Ich habe schon in den ersten Tagen bemerkt, dass es hier ein sehr gutes Zusammenspiel der unterschiedlichen Berufsgruppen gibt.“


„Mit dem zertifizierten viszeralonkologischen Zentrum erfüllt unsere Klinik höchste Ansprüche der Versorgung von Patienten mit Tumoren von Speiseröhre, Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse.“


Tumortherapie bekommt mehr Gewicht
„Ich möchte diese renommierte Klinik nun weiterentwickeln in Richtung spezifischer Tumortherapie, zum Beispiel in den Bereichen Bauchspeicheldrüse, Leber und Speiseröhre“, sagt Neeße. Und dafür sei neben modernsten Methoden der minimalinvasiven Endoskopie für die Behandlung von Frühformen des Krebses die Zusammenarbeit mit der Chirurgie von zentraler Bedeutung. „Mein chirurgischer Kollege Prof. Egberts und sein Team sind hochspezialisiert im Bereich der roboterassistierten Tumorchirurgie, wir verstehen uns sehr gut und arbeiten täglich eng zusammen.“ Kurze Wege und schnelle, gemeinsame Entscheidungen seien in der Krebstherapie letztlich entscheidend, denn die Betroffenen hätten keine Zeit zu verlieren und müssten fachübergreifend schnellstmöglich auf höchstem Standard versorgt werden. „Mit dem viszeral-onkologischen Zentrum bietet unsere Klinik sehr gute Strukturen und eine extern zertifizierte Expertise für bösartige Erkrankungen der Verdauungsorgane.“ Das viszeral-onkologische Zentrum des Israelitischen Krankenhauses sei die bisher einzige derartige Einrichtung in Hamburg, die von der Deutschen Krebsgesellschaft in allen vier Organbereichen (Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse, Darm) zertifiziert sei. „In diesen Bereichen versorgen wir, obwohl wir ein kleines Krankenhaus sind, so viele Patientinnen und Patienten wie ein Klinikum der Maximalversorgung.“ Auch über die Grenzen der Klinik hinaus sei seine Klinik gut vernetzt, betont Neeße: „Bei den ambulanten multimodalen und zum Teil komplexen Tumortherapien kooperieren wir eng mit anderen Gastroenterologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen in Hamburg, mit denen wir uns mehrfach pro Woche in gemeinsamen Tumorkonferenzen abstimmen.“

Palliativmedizinische Versorgung
Wer sich mit Krebserkrankungen beschäftige, müsse sich bewusst sein, dass irgendwann die reine Tumortherapie bei einem Teil der Patienten nicht mehr ausreiche, fügt Neeße hinzu. „Dafür haben wir hier ein ausgezeichnetes Palliativteam, das die betroffenen Patientinnen und Patienten begleitet und auf die Entlassung in die ambulante Palliativversorgung vorbereitet.“


„Das Israelitische Krankenhaus ist technisch und organisatorisch sehr gut aufgestellt und leistet durch ein hochprofessionelles und zugleich einfühlsames Team jeden Tag Spitzenmedizin auf höchstem Niveau.“


In der Forschung weiter aktiv
Wissenschaftlich hat sich Neeße an der Universität Göttingen besonders intensiv mit dem Pankreaskarzinom beschäftigt. „Das Pankreaskarzinom ist einer der Tumoren, die trotz aller Fortschritte noch immer schlecht zu therapieren sind und die mit einer schlechten Prognose verbunden sind.“ Diesen Schwerpunkt möchte er nun am Israelitischen Krankenhaus weiter stärken, um diesen Patientinnen und Patienten eine individuelle Therapie auf Grundlage molekularer Analysen zu ermöglichen. „Diese personalisierte Medizin ist aktuell das Ziel der Onkologie in allen Bereichen.

Früher haben wir Krebs immer abhängig von den betroffenen Organen behandelt, aber heute gehen wir davon aus, dass verschiedene Muster der Tumoren organübergreifend von Bedeutung sind. Um dieses Wissen für die Therapie nutzen zu können, beteiligen wir uns mit unseren Kooperationspartnern an nationalen und internationalen klinischen Studien.“ Daneben ist Neeße weiter in der Grundlagenforschung an der Universität Göttingen aktiv. „Dort befasse ich mich mit der Mikrobiomforschung, insbesondere mit der Bedeutung der Darmflora für die Wirksamkeit der Therapie. Das könnte neue Ansatzpunkte sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie bringen.“

Neue Expertise in der Tumormedizin Image 2

Prof. Dr. Dr. med. Albrecht Neeße
Medizinische Klinik
Israelitisches Krankenhaus Hamburg
Orchideenstieg 14
22297 Hamburg
Tel.: (040) 511 25-50 01
Fax: (040) 511 25-50 09
med@ik-h.de
www.ik-h.de/leistungsspektrum/medizinische-klinik/

Schwerpunkte
■ Interventionelle Endoskopie
■ Gastrointestinale Tumore
■ Entzündliche und zystische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
■ Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
■ Neurogastroenterologie

Gesetzliche Krankenkassen
Private Krankenversicherungen
Selbstzahler

Weitere Artikel