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Themenwelten Bergedorf
Tennis in Hamburg

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

Thies Röpcke Redakteur
Thies Röpcke Redakteur
Gunnar Knappe Projektleitung
Gunnar Knappe Projektleitung
ist es Ihnen ähnlich gegangen? An manchen Tagen/Nächten der zweiwöchigen TV Übertragung der US Open hatte ich Schwierigkeiten, durchgängig bis knapp 6:00 Uhr morgens die Augen offen zu halten. Stundenweise bin ich auf dem Sofa eingenickt und wenn die eingespielte Werbung zwischen den Seitenwechseln mich nicht geweckt hätte, wären manche Nächte an mir vorbeigegangen, ohne dass ich am nächsten Morgen hätte sagen können, wer denn nun eine Runde weitergekommen ist. All dies passierte mir nicht während der Endspiele. Beide Finals hielten mich durchgehend wach. Was Bianca Andreescu und Daniil Medvedev als sogenannte Underdogs an sensationellem Tennis gegen Serena Williams und Rafael Nadal zeigten, war nicht zum Einschlafen geeignet.
  
Endlich mal neue Finalisten und vor allem neue Gesichter. Nun gut, im Gegensatz zu Bianca Andreescu verlor Daniil Medvedev sein Finale. Aber dieser Typ, den ich noch vor wenigen Monaten nie unter den Top 10 erwartet hätte, spielt erstmal anders als die Anderen und er gibt zweitens in Interviews komplett andere Weisheiten zum Besten als die Anderen. Irgendwie ist er eine Mischung aus Monty Python, Loriot und Ivan Lendl. Er ist zwar mit einer Technik versehen, die jeden Federer Fan erschauern lässt, dafür hat er aber Übersicht, Kampfgeist, Spielvariationen und „tödliche“ Schüsse mit Vor- und Rückhand. Vor allem aber hat er ein „Händchen“, das den Ball, auch wenn der Russe nicht im Gleichgewicht war, trotzdem offensiv und kontrolliert über das Netz dreschen kann. Und cool! Sein Gesichtsausdruck, egal ob er einen genialen Punkt oder einen seiner seltenen Fehler machte, erinnert wie bereits angedeutet an Ivan Lendl. Der hatte ja auch nur einen, nämlich immer denselben. Es sei denn, Boris Becker stand auf der anderen Seite des Netzes, dann wurde er noch finsterer. Beide Newcomer werden bei den Australian Open im Januar zeigen müssen, ob die US Open eine Eintagsfliege war. Ich glaube, sie werden weiter ganz oben mitspielen. Noch mal irren werde ich mich bei Daniil Sergejewitsch Medvedev nicht und einschlafen werde ich auch nicht. Die Zeitverschiebung von Melbourne im Gegensatz zu New York ist für uns Mitteleuropäer sehr viel angenehmer
  
In Hamburg wurde natürlich nicht nur TV geguckt. Nach den Sommerferien fanden viele traditionelle Turniere statt. Die Neuorientierung der Verbände, einige Punktspiele genau in diese Zeit zu legen, hat viele Turnierveranstalter zu Recht verstimmt. Noch weniger Termine stehen ihnen dadurch zur Verfügung und so kam es, dass z.B. die Norddeutschen Meisterschaften zum gleichen Zeitpunkt stattfanden wie die Alstertal Open. Muss das sein? Haben Sie schon mal Rollstuhltennis gesehen oder sogar selbst ausprobiert? Die Besucher der Demo Veranstaltung beim Klipper THC kamen aus dem Staunen nicht heraus. Sabine Ellerbrock, Deutschlands erfolgreichste Rollstuhltennisspielerin, zeigte ihr Können u.a. mit Showmatches gegen die 1. Klipper Herren aber auch gegen Carina Witthöft.

In einigen Tagen beginnt die Hallensaison mit neuen Herausforderungen und Hauptsache viel Spaß beim Tennis.

Thies Röpcke/Gunnar Knap
 
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