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Themenwelten Bergedorf
Älter werden – aktiv bleiben

Wie wollen Sie im Alter leben?

LOTSINNEN helfen, Vorstellungen umzusetzen

Willkommene Hilfe im Alltag erhält Erika Meger (l.) durch die Nachbarin Manuela Kluß Foto: Günther
Willkommene Hilfe im Alltag erhält Erika Meger (l.) durch die Nachbarin Manuela Kluß Foto: Günther
HAMBURG Die 78-jährige Erika Meger wohnt seit 20 Jahren in Groß Borstel, kennt Menschen und Straßen, und die Zimmer stecken voller Erinnerungen. Vor drei Jahren starb der Lebensgefährte. Sie selbst ist gesundheitlich eingeschränkt, nach Operationen an Schulter, Knie und Hüften wurde die Hausarbeit immer schwerer.

Geld für eine Hilfe im Alltag ist bei der kleinen Rente nicht drin. Ein Pflegegrad wird abgelehnt. Dann lernt sie Julia-Christin Jeske kennen, eine Lotsin von QplusAlter. Erika Meger schilderte ihr Anliegen: „Ich will in meiner Wohnung wohnen bleiben, aber die Hausarbeit schaffe ich nicht mehr alleine.“ In mehreren Gesprächen lotete Frau Meger gemeinsam mit Julia-Christin Jeske die Möglichkeiten aus. Erika Meger taten die Besuche gut. Bei der Lotsin hatte sie den Mut, eigene Interessen und Vorstellungen auszusprechen: zu Hause wohnen bleiben, eine Hilfe bei den alltäglichen Dingen wie Einkaufen und Staubsaugen finden. Lotsin Jeske geht mit ihr die verschiedenen Optionen durch: Pflegedienst, private Haushaltshilfe, Servicestelle Nachbarschaftshilfe.
 
Wir unterstützen dabei, dass Menschen nach ihren Vorstellungen leben und dass sie dabei möglichst viel selber machen können und selbst entscheiden. Dabei nehmen wir alles in den Blick: die Unterstützungsmöglichkeiten im Quartier, Profileistungen sowie technische Hilfsmittel“, sagt Julia-Christin Jeske.

Eines ergibt das andere: Erika Meger findet eine Nachbarin, die ihr im Alltag hilft, entscheidet sich für einen Rollator – den sie bei einer anderen Nachbarin ausprobiert, sie will das Bad barrierefrei umbauen lassen und macht einen Smartphone-Kurs. Mit der Lotsin an ihrer Seite gehen Erika Meger und ihre Tochter auch das Thema „Pflegegrad“ ein weiteres Mal an: mit Erfolg. Lauter kleine Schritte, die zusammen viel Lebensqualität für die 78-Jährige bedeuten.

Inzwischen sind es vier Lotsinnen, die bei der Ev. Stiftung Alsterdorf angestellt sind und Menschen im Bezirk Nord begleiten. Ihr Blick richtet sich dabei vor allem auf das, was der jeweilige Mensch will. Die Lotsinnen von QplusAlter helfen, das herauszufinden und die passende Unterstützung dafür zu finden. Das Modellprojekt wird unter anderem finanziert von der SKala-Initiative und der NORDMETALL-Stiftung.

Lotsinnen QplusAlter
Telefon 507 733 54
E-Mail an: lotsinnen@qplusalter.net

Durchblick behalten

Nützliche Sehhilfen für den Alltag

Wenn der Fahrplan kaum noch zu entziffern ist, sorgt eine Lupe mit zuschaltbarer Beleuchtung für Abhilfe Foto:djd/Eschenbach Optik
Wenn der Fahrplan kaum noch zu entziffern ist, sorgt eine Lupe mit zuschaltbarer Beleuchtung für Abhilfe Foto:djd/Eschenbach Optik
Selbst alltägliche Dinge wie das Lesen des Zugfahrplans, ein Fernsehabend oder Handarbeiten können zur Herausforderung werden, wenn im Alter die Sehkraft nachlässt. Dabei möchten Senioren heutzutage ihren Ruhestand aktiv und so selbstständig wie möglich gestalten. Falls eine übliche Brille allein nicht mehr ausreicht, sind vergrößernde Sehhilfen eine Alternative. Die Alltagshelfer gibt es für nahezu jeden Einsatzbereich, für zu Hause und unterwegs. Angeboten werden zum Beispiel Sehhilfen für den Serienabend oder fürs Handarbeiten, die sich ganz einfach wie eine Brille tragen lassen, oder praktische Handlupen mit integrierter Beleuchtung wie mobiluxLED. Betroffene können sich in Optikerfachgeschäften zu den Möglichkeiten beraten lassen. (djd)

Thema „Vorsorgevollmacht“

WANDSBEK Der Pflegestützpunkt Wandsbek-Markt lädt gemeinsam mit der Alzheimer Gesellschaft Hamburg zu einer Informationsveranstaltung mit dem Vortrag „Vorsorgevollmacht“ ein. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon: 428 99-10 70 oder an: pflegestuetzpunkt@wandsbek.hamburg.de per E-Mail (wb)

Mittwoch, 11. März
10–11.30 Uhr
im Pflegestützpunkt Wandsbek Markt
Wandsbeker Allee 62

Geselliges Tanzen für Senioren

FARMSEN Wer Spaß an tänzerischer Bewegung hat, kann im AWO Seniorentreff Farmsen alle 14 Tage montags von 10 bis 12 das Tanzbein schwingen. Das Angebot ist kostenlos. (wb)

Montag, 10–12 Uhr
Feldschmiede 15d
Telefon 643 72 28

Herbstzeitlose – Menschen über 55

RAHLSTEDT Eine Gruppe neugieriger christlicher Menschen über 55 trifft sich jeden vierten Dienstag im Monat vormittags von 10 bis 12 Uhr zu Vorträgen und diversen Themen in der Martinskirche in der Kirchengemeinde Alt-Rahlstedt. Auf dem Programm stehen auch Ausflüge, Fahrradtouren und Besichtigungen. (wb)

Dienstag 1012 Uhr
Hohwachter Weg 2
Telefon 677 15 75

Beratung für Angehörige

Heim will Bewohner loswerden – was tun?

Hermann Middendorf, Betreuungsstelle Hamburg Foto:umsorgt wohnen
Hermann Middendorf, Betreuungsstelle Hamburg Foto:umsorgt wohnen
HAMBURG Es kommt häufiger vor, als man denkt: Altenheime kommen mit einem Bewohner nicht mehr zurecht und teilen den Angehörigen mit, dass sie sich um die Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung kümmern sollen. Verantwortung trägt nun der Familienangehörige, der etwa im Rahmen der Vorsorgevollmacht über das Aufenthaltsbestimmungsrecht entscheiden kann. Doch die Familien sind in so einer Situation oft ratlos und wissen zu wenig über ihre Rechte und Pflichten. „Zunächst würde ich im Gespräch mit der Heimleitung versuchen herauszufinden, worum es bei dem Konflikt überhaupt geht“, rät Hermann Middendorf von der Betreuungsstelle Hamburg. Ob eine Unterbringung in einer geschlossenen Abteilung nötig ist, ordne jedoch nicht das Altenheim an, sondern ein Betreuungsrichter beim Amtsgericht. „Ein Altenheim kann seine Bewohner nicht einfach vor die Tür setzen“, beruhigt Middendorf, „Vollmachtnehmer oder Betreuer können sich also in Ruhe nach einem geeigneten Haus umsehen und notfalls auch warten, bis dort ein Platz frei wird. Infos bei der Beratungsstelle unter Telefon 428 636 070. (jm)

Umsorgt Wohnen: Neue Auflage

Preisvergleich im Altenheim

Wie wollen Sie im Alter leben? Image 1
Der Ratgeber „Umsorgt wohnen“ (12. Auflage) stellt Altenheime und Seniorenwohnungen mit Preisen und Leistungen vor. Außerdem wird die Pflegeversicherung anschaulich erklärt. Das Buch hat 496 Seiten und kostet 19,90 Euro. Erhältlich ist es im Buchhandel sowie in der Geschäftsstelle vom Hamburger Abendblatt, Großer Burstah 18–32, 20457 Hamburg. Bestellung online unter www.umsorgt-wohnen.de oder telefonisch: 040-600 898 40 (zzgl. 3,10 Euro Versandkosten).
 
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