Anzeige
Themenwelten Bergedorf
Auch gemeinnützige Organisationen bedenken

Gutes hinterlassen

Wenn man weiß, dass das eigene Lebenswerk nicht einfach so vergeht, ist das ein gutes Gefühl Foto: djd

HAMBURG Der 13. September ist der internationale Tag des Testaments. Wenn man irgendwann auf sein bisheriges Leben zurückschaut und sich fragt, was nach dem eigenen Tod von einem bleibt, kann das Verfassen eines Testaments dabei helfen, Klarheit zu gewinnen. Projekte, die dem Erblasser oder der Erblasserin am Herzen liegen, möchte er oder sie vielleicht über die eigene Lebenszeit hinaus weiter unterstützen. Dafür kann im Nachlass neben geliebten Familienmitgliedern auch eine gemeinnützige Organisation bedacht werden. So ergibt sich die Möglichkeit, über das eigene Ableben hinaus Gutes zu tun.

Doch wie kann man sichergehen, dass eine Organisation die Gelder auch wirklich so verwendet, wie sie es zu Lebzeiten versprochen hat? Eine seriöse Organisation erkennt man unter anderem daran, dass sie etwa ein offizielles Erbschaftssiegel besitzt. In Deutschland tragen beispielsweise 22 Organisationen der Initiative „Prinzip Apfelbaum“ das Siegel „In guten Händen“. Sie unterwerfen sich nicht nur umfangreichen Prüfungen durch die Behörden, sondern haben sich darüber hinaus zu klaren ethischen Richtlinien verpflichtet. „Dazu gehört eine sorgfältige Beratung, bei der die Interessen und Wünsche der potenziellen Erblasser oberste Priorität haben“, erklärt Linda Drasba von action medeor (www.medeor.de/testament). Das Medikamenten-Hilfswerk versorgt Menschen in Krisengebieten und armen Ländern mit Medikamenten, medizinischem Equipment oder diagnostischen Geräten. (djd)


Psychische Erkrankungen bleiben oft unbemerkt

Der Sozialpsychiatrische Dienst hilft vor Ort

HAMBURG Ein nicht unerheblicher Teil der über 65-Jährigen leidet unter einer psychischen Erkrankung. Erster Ansprechpartner für Angehörige, Nachbarn oder auch die Betroffenen selbst kann der Sozialpsychiatrische Dienst sein, der in den Bezirksämtern zu finden ist.

Die erkrankten Menschen haben häufig eine größere Scheu, sich gegenüber dem Arzt oder den Angehörigen offen mitzuteilen – sie befürchten, stigmatisiert oder für verrückt erklärt zu werden. Manch einer glaubt auch, sich zusammenreißen zu müssen. Stefanie Metzner arbeitet seit 14 Jahren beim Sozialpsychiatrischen Dienst im Bezirksamt Hamburg-Mitte. Wenn sie mit den Betroffenen Kontakt aufnimmt, erlebt sie oft zunächst eine Abwehrhaltung. Doch das ist meist schnell überwunden. Dann gilt es zuzuhören und herauszufinden, ob die Situation für den Betroffenen belastend ist und er bereit ist, daran etwas zu verändern. „Mal reicht es, den Hausarzt einzuschalten, manchmal hilft ein vermittelndes Gespräch mit den Kindern, mitunter wird jedoch jede Unterstützung abgelehnt“, erklärt Stefanie Metzner. Der Klient entscheidet selbst, was er will und was nicht. Der Sozialpsychiatrische Dienst greift nur dann ein, wenn eine akute Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt.

Es ist eine wichtige Sozialarbeit, die vor Ort geleistet wird. Vielen Menschen in seelischen Nöten wird täglich geholfen, einen Anknüpfungspunkt zu finden, das eigene Leben noch einmal etwas anders auszurichten – und somit nicht mehr so belastet zu sein. (jm)

Weitere Artikel