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Jetzt auf Elektro umsteigen?

Strom-Autos haben viele Vorteile. Aber einiges spricht gegen den Kauf

Mit dem Elektroauto ID.3 als Strom-Bruder des Golf will Volkswagen ab Sommer ins Geschäft kommen. Im Preis startet er unter 30 000 Euro. FOTO: HERSTELLER
Mit dem Elektroauto ID.3 als Strom-Bruder des Golf will Volkswagen ab Sommer ins Geschäft kommen. Im Preis startet er unter 30 000 Euro. FOTO: HERSTELLER
Unübersehbar: Die Autoindustrie startet immer mehr elektrisch betriebene Autos. Viele Neuwagen-Interessenten fragen sich: „Soll ich jetzt schon auf einen Stromer umsteigen?“

Das spricht dafür!

Die Umwelt entlasten
Elektroautos sind im Fahrbetrieb sauber. Und dazu leise.

Sparen beim Fahren
Der umgerechnete Verbrauch eines Elektroautos ist derzeit geringer als der eines Verbrenners, das gilt auch für den Wartungsaufwand.

Finanzielle Vorteile
Elektrofahrzeuge werden von Staat und Autoindustrie noch einige Jahre bezuschusst, das bringt beim Kauf je nach Modell 6000 bis 8000 Euro Prämie. Alle bis zum 31. Dezember 2020 neu zugelassenen EFahrzeuge sind für die nächsten zehn Jahre von der Steuer befreit.

Weniger im Stau stehen
In einigen Städten dürfen Stromer die Bus- oder Taxispuren benutzen oder haben eigene Spuren. So können Pendler den Stau umfahren.

Schnellers Parken
Viele Städte haben Extra-Parkplätze für Elektroautos.

Direkt ins Stadtzentrum
Umweltzonen bedeuten vielleicht: Freie Einfahrt nur für Elektroautos.

Aufladen beim Einkaufen
Hotels oder Einkaufszentren haben bereits Parkplätze mit Ladesäule.

Das spricht dagegen!

Der hohe Anschaffungspreis
Der Neuwagenpreis ist viel höher - trotz der Zuschüsse.

Die Umwelt belasten
Auch Strom, der aus der Steckdose fließt, ist nicht immer sauber. Oft wird er aus Braunkohle hergestellt. Bei der Produktion der Batterien werden große Mengen an Energie verbraucht und hohe Werte an CO2 ausgestoßen. Die Förderung von Lithium (benötigt für die Akkus) schädigt etwa in Südamerika die Umwelt, belastet Menschen und Tiere. Ungeklärt ist auch die Entsorgung der Unmengen an alten Batterien.

Lästiges Aufladen
Das komplette Auftanken der leeren Batterien dauert Stunden, selbst eine 80-prozentige „Schnell-Ladung“ mindestens 15 Minuten.

Zu wenige Ladestationen
Es gib derzeit nur wenige öffentliche Ladestationen in den Städten, auf Dörfern meist gar nicht. Das Aufladen vor der eigenen Haustüre ist selten möglich. So kommt meist nur das Laden am Arbeitsplatz oder eine der wenigen öffentlichen Ladestationen infrage. Das Stromtanken bei der Fahrt in den Urlaub kann kompliziert werden. Die Tankstellen sind bisher nur unzureichend gerüstet.

Geringe Reichweiten
Selbst von der Industrie neuerdings versprochene Fahrt-Längen von 500 Kilometern sind meist geflunkert. Denn bei eingeschalteter Heizung, Klimaanlage, Wischern, Licht oder Radio sinkt die Fahrleistung deutlich. wib
 

Diese Elektroautos starten in der nächsten Zeit

Auch den VW Touareg gibt es neu mit Hybrid-Technik. FOTO: HERSTELLER
Auch den VW Touareg gibt es neu mit Hybrid-Technik. FOTO: HERSTELLER
VW will mit dem ID.3 ab Sommer die Massen erreichen. Auch den Touareg gibt es nun mit Hybrid-Technik. Für die City ist der in Zukunft rein elektrische VW Up gedacht. Die Schwestermodelle Seat Mii und Skoda Citigo iV beenden ebenfalls ihre Karriere als Benziner und werden reine Elektriker. Skoda plant für den Herbst die Serienversion des ersten Elektromodells. Seats Beitrag zur Elektromobilität heißt El Born.

BMW plant den Elektro-SUV iX3. Mercedes rundet seine Elektro-SUV-Palette um den EQB ab und bietet die elektrische V-Klasse als EQV an. Audi beginnt mit der Auslieferung des e-Tron Sportback. Der Coupé-Version folgt mit dem e-tron GT eine Sportlimousine, die auf der Plattform des Porsche Taycan steht.

Im Herbst startet Ford den Mustang Mach E mit 258 PS. Opel elektrisiert den Corsa E mit 136 PS. Er ist mit 29 900 Euro etwas günstiger als der baugleiche Peugeot E-208 (30 450 Euro). Smart hat bereits alle Verbrennermodelle gestrichen und baut Fortwo und Forfour nur noch als Elektromobile. Für den Einsatz in der Stadt ist der Honda e für stattliche 33 850 Euro gedacht. Volvos Polestar 2 (mit 408 PS) als Konkurrent des Tesla Model 3 kostet mindestens 58 900 Euro. wib

Opel: Stromern über Stock und Stein

Der Grandland X Hybrid 4. FOTO: HERSTELLER
Der Grandland X Hybrid 4. FOTO: HERSTELLER
Opel wird elektrisch. Bis 2021 gibt es acht elektrifizierte Autos – ohne den dann ausrangierten Ampera. Bevor der Corsa-e im Frühjahr als reiner Elektrowagen startet, rollt jetzt der Grandland X Hybrid 4 an.

Mit Strom über Stock und Stein: Der Strom-Opel wird in Eisenach gebaut, seine rein elektrische Reichweite beträgt bis zu 59 Kilometer. In Summe mit dem 1,6-Liter-Benziner (200 PS) hat der Stromer 300 PS – über die Achtstufen-Automatik sind für den Sprint auf Tempo 100 6,1 Sekunden nötig, Spitze: 235 km/h. Opel garantiert für die Batterie acht Jahre bzw. 160 000 Kilometer Lebenszeit. Die Ladezeit: sieben Stunden (110 Minuten/Wallbox).

Vier Fahrmodi sind abrufbar: Elektro, Hybrid, Allrad und Sport. Wer den Wagen startet, beginnt die ersten Kilometer mit Elektroantrieb. Ist die Batterie leer, sorgen Lichtmaschine und Generator dafür, dass sofort der Allradantrieb bereitgestellt wird. Nach einem Kickdown und ab 135 km/h deaktiviert sich der Elektro-Antrieb.

Serienmäßig sind die blaue LEDE-Modus-Anzeige, Spurhalter oder die Verkehrszeichenerkennung. Die Preise beginnen bei 44 190 Euro ohne Allrad und 51 650 Euro mit Kraft in allen Beinen. ja

Volvo: Steuersparer aus Schweden

Der Volvo XC40 Hybrid. FOTO: HERSTELLER
Der Volvo XC40 Hybrid. FOTO: HERSTELLER
Volvo freut sich über den Erfolg des XC40 – Ende des Jahres kommt die reine Elektro-Variante. Bereits jetzt rollt der kompakte SUV aus Schweden auch als Plug-in-Hybrid an – wer will, lädt ihn bequem in der eigenen Garage auf. Dienstwagenfahrer profitieren vom Steuervorteil: Sofern der Plug-in-Hybrid mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fährt, muss der Dienstwagen statt mit 1,0 Prozent nur mit 0,5 Prozent versteuert werden. Diese Distanz schafft der XC40 locker als Stecker-Version. Es sind sogar fast 50 Kilometer drin, was zu einem durchschnittlichen Verbrauch von 2,4 Litern Benzin führt. In Summe hat er eine Leistung von 262, allein der Dreizylinder-Turbo mit 1,5 Litern Hubraum hat 180 PS.

52 160 Euro verlangt Volvo als Minimum. Dafür gibt’s die gewohnte Qualität. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet präzise. Bis Tempo 205 lässt sich der 4,42 Meter lange Schwede beschleunigen, für den Sprint auf 100 km/h benötigt er 7,3 Sekunden. Rund vier bis fünf Stunden sollte der Fahrer beim Laden einplanen, wenn er an die Haushaltssteckdose andockt. Hat er eine Wallbox, sind es nur zwei bis drei Stunden. Die gibt’s kostenlos, wenn der XC40 Plug-in-Hybrid geleast wird. ja
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