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Auto Aktuell XXL

Mit Hybrid in die Zukunft fahren

Wie Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer die Entwicklung auf dem deutschen Auto-Markt sieht

Ferdinand Dudenhöffer.
Ferdinand Dudenhöffer.
Das Auto steht am Scheideweg. Erst recht nach der Absage des Genfer Salons. Wie geht es weiter? Benzin oder Elektro? Wolfgang Ibel sprach mit Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer.

Die Industrie will und muss durchsetzen, dass sich Elektroautos endlich gut verkaufen. Doch der Markt lehnt die Stromer weiter ab. Und nun?

Mit dem Tesla Model 3 hat 2019 das Elektroauto in Deutschland an Schwung gewonnen. Mit neuen Fahrzeugen, wie dem VW ID.3 und weiteren Fahrzeugen auf der Elektroauto-Plattform des VW-Konzerns wird der Schwung weitergehen. Die Elektroautoprämien bringen weiteren Rückenwind. Last not least werden Plug-In Hybride bei vielen Autobauern zusätzlichen Antrieb geben. Der richtige Start kommt dann mit dem Jahr 2021, denn danach müssen Autobauer hohe Strafzahlungen leisten, wenn sie die strengen CO2-Vorgaben der EU nicht erfüllen.

Gleichzeitig nehmen viele Hersteller sparsame Benzin-Kleinstwagen aus dem Programm oder wandeln sie zu schwer verkäuflichen Elektro-Zwergen um.

Kleinwagen werden auch in Zukunft wichtig sein, allerdings nur mit Hybridtechnologie. Von daher wird weiterhin ein interessantes Angebot im Markt sein, aber eben mit besseren CO2-Ausstoß, wovon alle profitieren.

Trotz aller Kritik nimmt der Handel mit SUV-Autos weiter zu. Was sagen Sie zum Kaufverhalten der Deutschen?

Die EU hat eine sehr intelligente CO2-Regulierung erlassen. Im Durchschnitt darf der Neuwagen nur 95 Gramm CO2/km ausstoßen. Das können Sie mit einem Elektroauto und einem SUV oder mit zwei Kompaktwagen erreichen. Dem Klima ist es gleichgültig, ob ein Gramm CO2 aus einem SUV oder einem anderen Auto kommt. Entscheidend ist die Menge. Damit braucht es keine Verbote von bestimmten Fahrzeugen und Kunden haben die Möglichkeit, das zu kaufen, was ihnen Spaß macht. Also, umso mehr SUV, umso mehr Elektroautos werden verkauft. Durch die Fahrzeugpreise regelt das „der Markt“. Ist doch nicht verkehrt, oder?

Das Auto steckt in seiner Neuausrichtung mitten in einer Wende. Kann man jetzt noch unbesorgt einen Neuwagen kaufen?

Immer mehr Anhänger finden die sogenannten Car-Abos, etwa mit 12 Monate, 24 oder 36 Monaten. Sie bezahlen damit eine feste Monatsrate und außer Treibstoff ist alles Inklusive. Das erlaubt „sorgenfrei“ den Neuwagen zu nutzen.

Bis zum 29. Februar war Ferdinand Dudenhöffer Leiter des „CAR-Center Automotive Research“ der Universität Duisburg-Essen. Seit dem 1. März ist er Auto-Experte an der Universität im schweizerischen St. Gallen.
 
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