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Doppelter Einsatz, großer Gewinn

Das duale Studium aus Praxis und Theorie erfordert über mehrere Jahre viel Engagement und Disziplin. Für Jana Wilkens hat sich die Entscheidung gelohnt

Jana Wilkens arbeitet beim Juwelier Wempe und studiert an der Hamburg School of Business Administration Heiner Köpcke
Jana Wilkens arbeitet beim Juwelier Wempe und studiert an der Hamburg School of Business Administration Heiner Köpcke
YVONNE SCHELLER

Der Umgang mit funkelndem Geschmeide, Perlen und Juwelen strahlt schon eine gewisse Anziehungskraft aus. Doch das war es nicht, was den Hamburger Juwelier Wempe für Jana Wilkens zum Wunscharbeitgeber machte. „Mir war es wichtig, ein Unternehmen zu finden, das zu mir passt und in dem ich mich langfristig sehe.“ Für Wempe sprach, dass es sich um ein familiengeführtes Unternehmen mit langer Tradition – gegründet 1878 – handelt. Die 21-Jährige studiert im vierten Semester Business Administration dual an der Hamburg School of Business Administration (HSBA).

Jana ist nicht die Erste in ihrer Familie, die sich für ein duales Studium entschied. „Meine Cousine hat ebenfalls an der HSBA studiert. Ich wusste also, was mich erwartet“, erklärt sie.Eine anspruchsvolle Studienvariante, in der sich dreimonatige Praxisphasen im Unternehmen mit drei Monaten Studium an der HSBA abwechseln, wo Studieninhalte wie strategisches Management, Buchführung oder Bilanzierung komprimiert vermittelt werden. „Da sollte man mit dem Lernen möglichst immer am Ball bleiben“, rät Jana, denn die Fülle des Lernstoffs zu bewältigen sei eine Herausforderung.

Vor allem die Klausuren-Wochen seien anstrengend. Je nach Semester werden drei bis fünf Klausuren in einer Woche geschrieben. Wer hier gut abschneiden will, braucht ein fundiertes Zeit- und Organisationsmanagement. Strategien zum effektiven Lernen sind das A & O im dualen Studium, weiß Jana.

Diese helfen dann auch, den Berufsalltag erfolgreich zu meistern – etwa bei den Projekten, die Jana bereits während ihres Studiums eigenverantwortlich in den Praxisphasen verfolgt. Nach ersten Erfahrungen in verschiedenen Abteilungen – wie etwa Controlling,Personalwesen,Buchhaltung – gefällt ihr das Marketing am besten. „In diesem Bereich könnte ich mir meine Zukunft bei Wempe durchaus vorstellen“, sagt die junge Frau. Entsprechend hat sie ihren Studienschwerpunkt im kommenden fünften Semester gewählt: „Digitales Marketing und E-Business“. An der Schnittstelle von Betriebswirtschaft und IT geht es etwa um die Planung, Entwicklung, Implementierung und den Betrieb von E-Commerce-Lösungen, Aspekte wie Zahlungssysteme im Internet oder die Funktionsweise und Optimierung von Webseiten.

„Der digitale Vertrieb im Zusammenspiel mit dem klassischen ist ein großes Thema“, erklärt Nadja Weisweiler, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Wempe. Den Dual-Studierenden bieten sich nach ihrem Abschluss und einigen Jahren Berufserfahrung im Unternehmen Karrierechancen etwa als Leiter einer Niederlassung. Wempe unterhält bundesweit 26 Geschäfte und Markenboutiquen, dazu acht weitere Niederlassungen weltweit – von New York bis Peking. „Je nach Talent und Interesse bieten sich hier vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten“, so Weisweiler.

Auf diese Vielfalt bereite das duale Studium gut vor, findet Jana. „Das ist ja gerade das Tolle an dieser Studienform: alle Abteilungen zu durchlaufen, sodass man am Ende alle Aufgabengebiete, aber auch Gesichter und Namen kennt und sich so ein internes Netzwerk aufbauen kann.“ Auf diese Weise lasse sich regelrecht austesten: Wohin will ich, wo passe ich hinein? „Das ist auf jeden Fall ein Vorteil im Vergleich zum normalen Studium, wo das Wissen zum einen theoretisch bleibt und zum anderen der Berufseinstieg erst nach dem Abschluss erfolgt.“

Jana Wilkens ist die Übernahme weitgehend garantiert, sie kann sich voll und ganz auf einen guten Studienabschluss konzentrieren. Anschließend will sie sich belohnen: „Mit meinem ersten Schmuckstück aus der Wempe-Kollektion.“

Extra-Info

Angebot: mehr als 1500 duale Studiengänge, zumeist an Fachhochschulen und Berufsakademien, rund 47.000 Ausbildungsbetriebe
Bewerbung: ein Jahr vorher
Kosten: Meist werden Studiengebühren fällig, die vom Betrieb übernommen werden können
Vergütung: zwischen 900 bis 1600 Euro

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