Benefiz-Kunstauktion 2022 im Hamburger Hospiz im Helenenstift
Marianne Meier mit einem zu ersteigernden Bild von Otto Waalkes Foto: Hamburger Hospiz
Jedes Jahr im Frühjahr findet im Hamburger Hospiz im Helenenstift ein besonderer Kreis zusammen: die KunstAG. Mit viel Liebe und großem Aufwand bereitet sie die alljährliche Benefiz-Versteigerung vor. Dieses Jahr besteht die Arbeitsgruppe aus drei hauptamtlichen und drei ehrenamtlichen Mitarbeitenden; die Fäden laufen alle bei Marianne Meier, Assistentin der Geschäftsführung des Hospizes, zusammen. „Wir stellen bei uns Werke renommierter Künstler*innen aus – dieses Jahr sind es sage und schreibe 67 – und laden zu deren Versteigung ein“, sagt Marianne Meier. „Der Erlös kommt vollständig der Arbeit im Hamburger Hospiz im Helenenstift zugute, denn unsere Hospizarbeit ist in einigen Bereichen, etwa der Bildungs- und der Trauerarbeit, komplett auf Spenden und Benefizaktionen angewiesen. Es gibt für uns viele schöne Möglichkeiten, den Erlös der Versteigerung so einzusetzen, dass auch viele Menschen davon profitieren.“
Seit fast 30 Jahren engagiert sich das Hamburger Hospiz im Helenenstift für unheilbar Schwerstkranke und alte Menschen an der Grenze des Lebens, für Angehörige und Hinterbliebene. Auf mitmenschliche und professionelle Weise lindert ein äußerst vielseitiges Team körperliches, seelisches und soziales Leid. Darüber hinaus setzt man sich dafür ein, dass Selbstbestimmung gelingt – zu Hause, im Pflegeheim, im Krankenhaus und im Hospiz. Daran wirken über 150 haupt- und ehrenamtlich tätige Menschen mit. Zeit- und Geldspenden von außen tragen wesentlich dazu bei, dass das Hamburger Hospiz im Helenenstift seine Ziele verwirklichen kann. So spenden renommierte Hamburger Künstler*innen seit vielen Jahren Kunst für die Benefiz-Kunstausstellung.
Gemeinsam mit ihnen laden die Hospizler*innen auch 2022 wieder dazu ein, auf die Werke der Ausstellung „licht.momente“ zu bieten. Ob großes oder kleines Portemonnaie – jedes Gebot ist willkommen! Marianne Meier erklärt, wie es geht: „Man bietet, ohne zu wissen, in welcher Höhe bereits geboten wurde und erfährt auch nicht, ob man überboten worden ist. Das Mindestgebot beträgt 10 Prozent des vom Künstler festgesetzten Verkaufspreises. Die Höhe jedes Gebotes bleibt Geheimsache, auch den Künstler*innen wird es nicht mitgeteilt.“ mh
Die Werke können noch bis zum 11. Dezember online unter auktion.hamburger-hospiz.de besichtigt und „blind“ ersteigert werden. Anmeldung zur Besichtigung der Ausstellung im Helenenstift in der Helenenstraße 12 unter Tel. 040/389075-0, -207 oder per E-Mail an veranstaltungen@hamburger-hospiz.de
Trauerarbeit im Hamburger Hospiz
Eine wichtige Säule der Arbeit des Hamburger Hospizes im Helenenstift ist die Begleitung von Menschen, An- und Zugehörigen, die den Tod eines geliebten Menschen zu beklagen haben. Manchmal finden Hinterbliebene in ihrem normalen Umfeld keinen Raum und keine Zeit für die Trauer, sie fühlen sich allein gelassen und unverstanden. Hier setzen die Beratungs- und Begleitungsangebote im Hamburger Hospiz im Helenenstift an. So besteht z. B. die Möglichkeit, an moderierten Gesprächsgruppen für Hinterbliebene teilzunehmen. Diese beginnen dreimal im Jahr (Frühjahr, Sommer, Spätherbst) und bieten Betro‹enen einen geschützten Ort und die Zeit, ihre Trauer auszudrücken. Wichtige Bestandteile der Gruppenarbeit sind haltgebende Rituale, Denkanstöße und der Austausch in der Gruppe.
Die Gruppen richten sich an Hinterbliebene nach dem Verlust eines Partners, eines Familienmitgliedes, eines erwachsenen Kindes oder eines Freundes. Nach circa 12 Tre‹en entscheiden die 8 bis 10 Teilnehmer*innen, ob sie sich weiter als Selbsthilfegruppe ohne Moderation tre‹en wollen.
Voraussetzung zur Aufnahme in die Gruppe ist die Teilnahme an einem unverbindlichen Infoabend. Der nächste Termin (Anmeldung erforderlich) ist am 27. Februar 2023, die Gruppe beginnt dann am 13. März 2023 und tri‹t sich immer montags von 18 bis 20 Uhr.