Die Bilder zeigen eine Abgasmessung (l.) und das Vorbereiten der Prüf- und Wartungsarbeiten an einem Gaskessel Fotos: ZVSHK

Eine Heizungsanlage läuft je nach Gebäudetyp im Durchschnitt über 20 Jahre in gut 40.000 Stunden unter Volllast. „Das entspricht etwa einem Auto, mit dem wir 150.000 Kilometer zurücklegen. Das Auto lassen wir jedes Jahr in der Werkstatt untersuchen. Genauso selbstverständlich sollte es uns allen sein, unsere Heizungen jährlich zu warten, damit sie zuverlässig und effizient arbeiten“, mahnt Christian Kneesch im Namen der Kompetenzgemeinschaft Bad & Wärme, zu der sein Tornescher Betrieb gehört.

Böses Erwachen, wenn die Anlage ausfällt

Gerade angesichts steigender Preise sollten die Verbraucher und Verbraucherinnen nicht am falschen Ende sparen. Denn die Anlage läuft in den meisten Häusern unabhängig vom technischen Zustand munter weiter und verursacht im schlechten Zustand unnötig hohe Verbräuche.

Bei einer Heizungswartung wird auch die Nachfüllstation für Heizungswasser überprüft, damit der Wasserdruck im System optimal eingestellt ist Foto: ZVSHK
Bei einer Heizungswartung wird auch die Nachfüllstation für Heizungswasser überprüft, damit der Wasserdruck im System optimal eingestellt ist Foto: ZVSHK

Ein böses Erwachen gebe es oft erst, wenn die Heizung beim ersten Kälteeinbruch ausfalle – oder wenn man anhand der Heizrechnung feststelle, dass man mit der verschmutzen und möglicherweise auch veralteten Anlage „viel Geld buchstäblich verbrannt hat“.

Sehr oft hören Kneesch und seine Kollegen der Kompetenzgemeinschaft, dass ja der Schornsteinfeger die Anlage überprüft habe. Wozu sollte dann noch der Heizungsbetrieb gerufen werden? „Der Schornsteinfeger kontrolliert ausschließlich, ob die Anlage die Abgaswerte erfüllt. Er reinigt aber weder einen Brenner, noch tauscht er aufgebrauchtes Material aus", erläutert der Handwerksmeister für Heizungs- und Sanitärtechnik.

Am einfachsten sei es, einen Wartungsvertrag mit den Fachbetrieben abzuschließen. So könne sicher jeder und jede darauf verlassen, dass der Betrieb der Heizung regelmäßig auf einen guten Stand gebracht werde. Wer einen Wartungsvertrag schließe, können auch mit geringeren Kosten für die Überprüfung rechnen. Je nach Anlage fallen 100 bis 300 Euro für die Wartung einer Heizungsanlage in privaten Haushalten an.

Spartipp: Hydraulischer Abgleich

Bei einer Wartung stellt der Installateur die Vorlauf- und Kesseltemperatur ein, prüft die Funktion aller Regler und Sicherheitseinrichtungen, reinigt den Kessel sowie den Brenner und erneuert Verschleißteile. Aufgepasst! Neben veralteten Kesseln sind bei einem Heizungscheck die häufigsten Kostenverursacher der fehlende hydraulische Abgleich, überdimensionierte Heizkessel, ungeregelte Heizungspumpen und nicht voreinstellbare Thermostatventile an Heizkörpern.

Wenn kein Austausch der Anlage sinnvoll oder gewünscht ist, können schon kleine Änderungen die Lage verbessern. Wichtig ist der hydraulische Abgleich der Anlage, um innerhalb der Wohnung und der einzelnen Räume optimale Wärme-Ergebnisse zu erziele. Grundlage ist dafür der Einbau voreinstellbarer Thermostatventile.

Sie haben Fragen? Die Mitglieder der Kompetenzgemeinschaft beraten bei allen Themen rund um Wartung, Inspektion und Betriebssicherheit. mra
  

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