Weihnachtsgeschenke haben eine lange Tradition. In den Familien sind es die Kinder, die Heiligabend im Mittelpunkt stehen

Wenn Verwandte und Freunde auch immer wieder vereinbaren, sich nichts mehr zu Weihnachten zu schenken, wird der Vorsatz am Ende dann häufig doch nicht eingehalten. Warum? Weil althergebrachte Rituale wie jene rund um das Weihnachtsfest für Menschen wichtig sind.
 

Denn sie bescheren uns ein Wir-Gefühl und geben uns Sicherheit. Und irgendwie freuen sich die meisten ja auch über ein Geschenk. Das „richtige“ kann beim Beschenkten tatsächlich wahre Glücksgefühle auslösen! Und dessen sichtbar werdende Begeisterung macht wiederum auch den Gebenden glücklich. Somit ist die Freude über ein Geschenk auf beiden Seiten.
 

Vom wohl berühmtesten Beispiel für vorbehaltloses Schenken erzählt die Weihnachtsgeschichte: Die heiligen drei Könige brachten dem Kind in der Krippe Gold, Weihrauch und Myrrhe zum Zeichen ihrer Ehrerbietung. Danach sollte es aber noch lange dauern, bis das Schenken zum Fest zur Tradition wurde. Erst Martin Luther hat die Weihnachtsgeschenke eingeführt. Bis dahin war es dem heiligen Nikolaus vorbehalten, Anfang Dezember seine Gaben zu verteilen.
 

Da der Reformator aber gegen jede Verehrung von Heiligen war, verlegte er das Schenken kurzerhand vom Nikolaustag auf Weihnachten. Die Rolle des Schenkenden übernahm bei den Protestanten ab da das Christkind.

Der Heilige Nikolaus von Myra lebte im 3. Jahrhundert nach Christus in der heutigen Türkei Fotos: Adobe Stock
Der Heilige Nikolaus von Myra lebte im 3. Jahrhundert nach Christus in der heutigen Türkei Fotos: Adobe Stock

Doch hat sich die Art der Geschenke im Laufe der Zeit geändert. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen überwiegend Sachen für den Alltagsbedarf auf den Gabentisch, etwa warme Winterkleidung. Als es den Menschen dann wirtschaftlich besser ging, schenkten sie nicht mehr nur Nützliches.

Und was macht heute ein gutes Geschenk aus? Wie bereits gesagt: es sollte den Empfänger glücklich machen. Damit das gelingt, muss der Schenker sich die folgenden Fragen beantworten: Worüber würde sich der oder die zu Beschenkende freuen? Was könnte die Person brauchen, was würde sie gerne benutzen? Wie gut ein Präsent ankommt, ist übrigens keine Frage des Preises. Oft ist die Freude über ein preiswertes Präsent größer als über ein teures – und zwar, wenn jenes mehr als dieses den Geschmack des Beschenkten trifft. Wir wünschen viel Spaß beim Geschenkeaussuchen! csl

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