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Themenwelten Bergedorf
Tennis in Hamburg

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

Thies Röpcke, Redakteur
Thies Röpcke, Redakteur
wenn es in Hamburg eine Wahl zum Tennisspieler des Jahres geben würde, wäre die für 2019 bereits entschieden, da können noch Wimbledonsieger und Weltmeister in den nächsten Monaten zuhauf kommen, an meiner, wenn auch subjektiven Wahl, gibt es nichts mehr zu rütteln. Wer es ist? Ich behaupte, an Alexander Otto kommt in diesem Jahr niemand mehr vorbei. Nun ist er nicht der Topstar der neuen Hamburg Open, aber ohne ihn würde das Hamburger Traditionsturnier am Rothenbaum keine Zukunft mehr haben. Insofern ist Otto schon sehr beteiligt am 500er ATP Turnier, den neuen European Tennis Championships/Hamburg Open.

Die jahrelange Diskussion um den maroden Center Court incl. des kaum noch zu öffnenden bzw. zu schließenden Daches fand mit den Worten des DTB Präsidenten Ulrich Klaus ein Ende: „Heute ist ein ganz großer Tag für das Hamburger aber auch Deutsche Tennis, den man vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte. Ich danke Alexander Otto für die großzügige finanzielle Unterstützung, mit der wir jetzt in der Lage sind, die nötigen Umbau- und Renovierungsarbeiten durchführen zu können.“ Großzügige Unterstützung ist gut, ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto für den DTB trifft es besser. Alexander Otto hatte kurz vorher erklärt, er stelle acht Millionen Euro für die Sanierung des Rothenbaums zur Verfügung, die er – zur Klarstellung – nicht zurückgezahlt haben möchte.

Er wäre Tennisfan seit Jugend an und hätte kaum einmal ein Turnier verpasst. Der Verfall der Anlage wäre ihm natürlich in den vergangenen Jahren nicht verborgen geblieben. Durch die neue Konstellation der drei Verantwortlichen Gremien, der Stadt in Gestalt des Innensenators Andy Grote, der ebenfalls nicht ganz unschuldig am neuen Aufschwung daherkommt, dem DTB und dem Club an der Alster mit seinem neuen Präsidenten, Dr. Carsten Lütten, an der Spitze passte der Zeitpunkt, sich mit einzubringen, vor allem um den Standort Hamburg zu erhalten. Den Vorschlag eines Journalisten, das Stadion in „Alexander Otto Stadion“ umzubenennen, lehnte der großzügige Mäzen dankend ab, meinte aber augenzwinkernd: „Eventuell kann man ja die Ballwand nach mir benennen.“ Ende gut alles gut.

Gunnar Knappe, Projektleitung
Gunnar Knappe, Projektleitung
Und jetzt Anfang gut, alles gut? Sandra Reichel, die neue Turnierdirektorin der Hamburg Open, stellte im Hamburger Rathaus zusammen mit ihrem Vater Peter Michael, den kommenden Rothenbaum vor. In ihrer eigenen Vita ist zu lesen, dass sie keine Newcomerin im Turniergeschäft ist. In der Vergangenheit organisierte sie bereits die WTA Damen-Events von Linz, Nürnberg, Bad Gastein, Wien und Barcelona, darüber hinaus vier Davis-Cup-Heimspiele der österreichischen Herren und Sandra Reichel war 2005 und 2006 Turnierdirektorin des ATP Turniers von Kitzbühel. Ihr Vater, Peter Michael, sitzt seit 2001 im Board of Directors der WTA. Das lässt hoffen, dass neben den Herren ein WTA Turnier, vielleicht sogar mit unseren norddeutschen Stars, Kerber, Görges und Barthel, in nicht mehr allzu weiter Ferne wahr wird. Spielernamen für den Juli wurden natürlich noch nicht genannt, Meldeschluss ist ja erst sechs Wochen vor dem ersten Aufschlag.

Also Familie Reichel, ganz TENNIS in Hamburg freut sich, dass es weiter geht am Rothenbaum. Und da sie bereits angekündigt haben, dass einiges verändert werden wird, passt die für mich mit Abstand bedeutendste österreichische Lebenserfahrung: „Aufgwärmt is nua a Gulasch guat.“

Thies Röpcke/Gunnar Knappe

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