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Weihnachtsgrüße aus Stormarn

Früher war mehr Lametta! Schnee doch auch, oder?

Die Chance auf eine winterliche Weihnacht liegt in Norddeutschland bei 20 Prozent Fotos: pixabay
Die Chance auf eine winterliche Weihnacht liegt in Norddeutschland bei 20 Prozent Fotos: pixabay
Nur noch wenige Tage bis Weihnachten und die Frage nach Schnee zum Fest wird immer lauter. Schneeballschlacht und Schlittenfahrt standen schließlich in früheren Wintern ständig auf der Tagesordnung – das bilden wir uns zumindest ein. Die Wetterdaten belegen eine Erinnerungstrübung.

So kurz vor Weihnachten kann man durchaus schon mal anfangen, leise zu spekulieren, ob es Schnee zu Weihnachten gibt. Die Tendenz sieht sogar nicht mal schlecht aus. Nach dem vierten Advent könnte ein neuer Schwall kalter Luft zu uns gelangen. Ob dies dann auch Flocken bis in den Norden bedeutet, bleibt abzuwarten.

„Leider stehen die Chancen für Weiße Weihnachten statistisch gesehen grundsätzlich schlecht. Eine weihnachtliche Winterlandschaft in Deutschland ist mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 20 Prozent eher die Ausnahme und kommt nur alle fünf bis zehn Jahre vor“, sagt Matthias Habel, Meteorologe bei Wetter-Online.

Ein schneereicher Winter überstrahlt in der Erinnerung alle anderen Winter, die nicht so verschneit waren
Ein schneereicher Winter überstrahlt in der Erinnerung alle anderen Winter, die nicht so verschneit waren
Demnach vermitteln die romantisch verklärten Weihnachtsszenen aus Filmen, Fernsehen und Werbung ein Ideal und nicht den Normalzustand. In Deutschland gab es zuletzt 2010 ein weißes Fest. „Grund für die schneefreien Feiertage ist das sogenannte Weihnachtstauwetter, welches mit recht hoher Wahrscheinlichkeit rund um die Weihnachtstage eintritt“, so Wetterexperte Habel, „wenn Tiefs mit ihren Wetterfronten von Nordsee und Atlantik wärmere Luft zu uns führen, so führt dies in Deutschland zu mildem und regnerischem Wetter, eventuell vorhandener Schnee schmilzt.“

Die kollektive Erinnerung, dass es wenigstens abseits des Weihnachtsfestes früher mehr Schnee gab, entpuppt sich ebenso als Illusion. Ein Blick auf die Wetterdaten der vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass sich eine stetige Abnahme der Schneemenge nicht nachweisen lässt. Vielmehr ist es so, dass auch in früheren Jahrzehnten die meisten Weihnachtsfeste grün waren.

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Dass viele Menschen sich dennoch an weißere Winter erinnern, liegt an einer positiven Gedächtnisverzerrung, die mit dem Alter zunimmt, sagen Psychologen. Das heißt, der schneereiche Winter aus der Kindheit überstrahlt in der Erinnerung alle anderen, die nicht so verschneit waren. (ots/mra)

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