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Hamburger Klimawoche

Müll trennen heißt das Klima schützen

Wie die Hamburger gemeinsam mit ihrer Stadtreinigung die CO²-Emission reduzieren

Hamburg hat in Sachen Klimaschutz ambitionierte Ziele: Bis zum Jahr 2030 will die Hansestadt die jährliche CO²-Emission im Vergleich zu 1990 halbieren. Als Zwischenziel sieht der Klimaplan des Senats vor, bis zum Jahr 2020 die jährliche CO²-Emission im Vergleich zum Basisjahr 2012 um zwei Millionen Tonnen zu reduzieren. Um die Stadt in ihrem Vorhaben zu unterstützen, haben im Sommer 16 öffentliche Unternehmen eine erste Klima-Partner-Vereinbarung unterzeichnet. Ihr Ziel: In den nächsten zweieinhalb Jahren wollen die beteiligten Unternehmen insgesamt 140.000 Tonnen CO² einsparen.

Partner ist auch die Stadtreinigung Hamburg. Mit verschiedenen Maßnahmen trägt sie bereits seit Jahren zum Klimaschutz bei. So werden die Bürger der Stadt etwa darin unterstützt, Abfälle zu reduzieren und den Müll zu trennen. Ergebnisse sind bereits sichtbar: Obwohl Hamburg stetig wächst und inzwischen 1,85 Millionen Einwohner hat, bleibt das Abfallaufkommen seit mehreren Jahren konstant. Das bedeutet: Die pro Kopf durchschnittlich verursachte Abfallmenge sinkt. Eine weitere positive Entwicklung: Bei den von der Stadtreinigung behandelten Abfällen nimmt die Gesamtrecyclingquote zu, weil mehr Wertstoffe in den Wertstofftonnen gesammelt werden. Dies ist insofern ein Beitrag zum Klimaschutz, als die Rückführung der Wertstoffe in den Kreislauf Ressourcen und Energie spart.

Wer also Abfall vermeidet und Müll trennt, trägt seinen Teil dazu bei, dass die CO²-Emission reduziert werden kann. Aber wie geht das mit der Mülltrennung genau? Das Vier-Tonnen-System der Stadtreinigung mit der schwarzen Restmülltonne, der blauen Papiertonne, der grünen Biotonne und der gelben Hamburger Wertstofftonne ermöglicht eine umweltgerechte Müll- und Wertstofftrennung. Seit Inkrafttreten der Hamburgischen Wertstoffverordnung 2011 sind übrigens alle Hamburger Haushalte verpflichtet, sowohl eine Papier- als auch eine Biotonne zu nutzen – es sei denn, die haben keinen Platz für die Aufstellung von zusätzlichen Tonnen oder (im Falle der Biotonne) sie kompostieren selbst. Die beiden zusätzlichen Tonnen machen es der Stadtreinigung leichter, den Müll zu trennen und die Recyclingprodukte Kompost und Papier umweltgerecht zu verwerten. Bleibt noch die gelbe Wertstofftonne bzw. der gelbe Wertstoffsack: Darin sollen die Bürger, ohne dass ihnen zusätzliche Gebühren entstehen, neben Verpackungen auch Metalle, Kunst- und Verbundstoffe sowie Gegenstände, die mindestens zur Hälfte aus Metall oder Kunststoff bestehen, sammeln. Ausgenommen sind Elektrogeräte, die nur auf Recyclinghöfen oder beim Fachhandel entsorgt werden dürfen.

Obwohl heute nahezu jeder anschlussfähige Haushalt in Hamburg über eine blaue und eine grüne Tonne verfügt, besteht insbesondere beim Bio-Abfall noch ein erhöhter Handlungsbedarf. So kam die Stadtreinigung bei ihrer Hausmüll-Analyse für das Jahr 2016 zu dem Ergebnis, dass in Hamburg noch viele Bioabfälle im Restmüll landen und daher nicht optimal verarbeitet werden können. Im Nachhaltigkeitsbericht der Stadtreinigung heißt es dazu: „Viele Bürgerinnen und Bürger haben nach wie vor starke Vorbehalte, den Biomüll getrennt vom Restmüll zu sammeln. Schmutz, fehlende Hygiene und unangenehme Gerüche sind die am häufigsten vorgebrachten Einwände.“ Diese negativen Begleitumstände treten aber nur auf, wenn Haushalte keine bequeme und adäquate Möglichkeit haben, den Biomüll in der Wohnung zu sammeln, um ihn dann in der grünen Biotonne zu entsorgen. Die Stadtreinigung hat darauf reagiert und bietet auf Recyclinghöfen vollständig kompostierbare Biosammeltüten aus Papier an, die auch im feuchten Zustand stabil bleiben. 30 Tüten pro Jahr erhält jeder Haushalt gratis. Sind diese aufgebraucht, können weitere zum Selbstkostenpreis erworben werden.

Übrigens: Tüten und Beutel aus sogenanntem „Bioplastik“ dürfen weder in die grüne Biotonne noch in die gelbe Wertstofftonne. Bioplastik gehört immer in die schwarze Restmülltonne.

Auch die Nutzung der kompostierbaren Tüten ist ein Beitrag zum Klimaschutz, denn aus dem Bio-Abfall erzeugt die Stadtreinigung klimaneutrales Bio-Gas, das direkt ins Gasnetz eingespeist wird. So kommt der Abfall aus der Biotonne wieder in sauberer Form in die Haushalte zum Heizen und zum Kochen zurück.
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