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Ob im Container, als Glaubensgemeinschaft oder inklusive Initiative – das Miteinander steht an erster Stelle

Kirchliche Wohnprojekte in Hamburg

Die Container für Frauen stehen in St. Georg. FOTO: CARITAS HAMBURG

Unterstützung speziell für Frauen in Not

Seit zehn Jahren gibt es das Containerprojekt für obdachlose Frauen auf dem Gelände der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Es bietet Wohnraum für zehn Frauen, die dort einen geschützten Bereich haben. Im Schnitt bleiben sie in dieser Notunterbringung ein bis zwei Jahre. Jeder der sechs Quadratmeter großen Container enthält ein Bett, einen Spind, Stuhl, Tisch und eine Heizung. Zudem gibt es einen Sanitärcontainer mit zwei Badezimmern und einen Bürocontainer mit großer Küche. Betreut wird die Initiative vom Studiengang Soziale Arbeit der HAW in Kooperation mit der Hamburger Caritas. Geleitet wird das auf Spenden basierende Projekt von der Sozialarbeiterin Andrea Hniopek, doch ohne die rund 20 Studierenden wäre es nicht durchführbar. Sie können es als Fachprojekt während des Studiums wählen. Die Studierenden gehen mit den Frauen zum Arbeitsamt, suchen Wohnungen, begleiten sie zur Therapie oder hören einfach nur zu. Beide Seiten profitieren davon: Die Frauen sollen stabilisiert werden – die Studierenden erhalten Praxiserfahrung im Umgang mit Bedürftigen.

Auch das Diakonische Werk Hamburg-West/Südholstein nimmt sich speziell Schutzsuchenden Frauen an. Das seit 2018 laufende Projekt Frauen_Wohnen richtet sich an Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen waren oder sind. „Wir unterstützen Frauen, die in Frauenhäusern leben oder über eine Beratungsstelle an uns vermittelt werden, bei der Suche nach Wohnraum. Hierbei ist es uns wichtig, nachhaltigen Wohnraum zu generieren, den die Frauen selber anmieten“, sagt Jana Schott, die als Beraterin für die Region Pinneberg und den Kreis Segeberg zuständig ist. Mit einer Kollegin betreut sie eine von sechs regionalen Servicestellen in Schleswig-Holstein, die alle gute Kontakte zu sozialen Einrichtungen, Behörden und zur Wohnungswirtschaft haben. So konnten bisher 223 Frauen und 283 Kinder in eigenen Wohnraum ziehen. Projektträger ist der Paritätische Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein, gefördert wird die Initiative vom Kieler Innenministerium mit 4,2 Millionen Euro. SABINE TESCHE

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