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Wer ein Familienmitglied oder einen ihm nahestehenden Menschen zu Hause pflegen oder versorgen möchte, kann sich in Kursen der Hamburger Angehörigenschule darauf vorbereiten

Wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige in Hamburg

Janina Herbst von der Hamburger Angehörigenschule rät dazu, sich auf häusliche Pflegetätigkeiten gut vorzubereiten, wenn zu erwarten ist, dass diese künftig erforderlich sind

Mit dem Älterwerden der Gesellschaft steigt nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen, sondern auch die Zahl derjenigen, die sich um sie kümmern. Und das auch im privaten Bereich. So pflegen nach Angaben des Bundesfamilienministeriums mittlerweile allein 2,5 Millionen Berufstätige Angehörige zu Hause. Sie alle sind einer enormen Belastung ausgesetzt, denn neben der eigentlichen Pflege müssen sie sich auch noch für diese Aufgabe jede Menge Wissen aneignen – etwa wie mit Demenz, Depression oder Diabetes umzugehen ist –, mit Behörden kommunizieren, sich über die Leistungen der Pflegeversicherung informieren, wo nötig, für eine barrierefreie Wohnung sorgen und vieles mehr.

Unterstützung bekommen Ehepartner, Kinder, Geschwister oder Enkel, die sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmern oder dies künftig tun wollen, von der Hamburger Angehörigenschule. Die vor 10 Jahren gegründete gemeinnützige Gesellschaft bietet pflegenden Menschen, vor allem Angehörigen von Pflegebedürftigen, aber auch diesen Nahestehenden und ehrenamtlichen Helfern kostenlose Schulungen und Gruppenkurse an. Auch eine ganz persönliche Beratung ist möglich, sofern ein Pflegegrad vorliegt.

Die von Pflegeexperten geleiteten Gruppenkurse finden in den Räumlichkeiten von verschiedenen Kooperationspartnern, etwa bei Einrichtungen der Diakonie, statt. Themen der in der Regel dreistündigen Kurse, die sich auf alle Hamburger Bezirke verteilen, sind unter anderem „Essen und Trinken bei Demenz“ „Was leistet die Pflegeversicherung?“, „Umgang mit Arzneimitteln“, „Wohnraumgestaltung“, „Umgang mit Inkontinenz“ und „Schlaf im Alter und bei Krankheit“.
 

Wer selbst schon Angehörige in der Häuslichkeit gepflegt hat oder dies derzeit tut, weiß um die Belastung und um den Berg von schier unlösbar erscheinenden Problemen und Anforderungen, vor dem man besonders zu Beginn der Pflege steht. Wer keine Erfahrung hat, ist da schnell überfordert. Gerade deshalb sind Angebote wie die der Hamburger Angehörigenschule so wertvoll. „Menschen, die wissen, dass bald pflegende Tätigkeiten auf sie zukommen, sollten sich auf jeden Fall rechtzeitig über unser Angebot informieren und es wahrnehmen“, sagt Leiterin der Einrichtung, Janina Herbst. „Die Erfahrungen zahlreicher Teilnehmer unserer Kurse zeigen, dass es von entscheidender Bedeutung ist, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je länger man damit wartet, umso schwieriger wird es und umso schneller ist man überfordert.“

Weitere Infos auf www.hamburgerangehoerigenschule.de. Dort kann auch das Kursprogramm für das zweite Halbjahr 2020 als PDF heruntergeladen werden.

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